Timm Hellwig vom NG:Dev Team und seine Jungs haben ein Faible für Shooter, das steht außer Frage. Nach dem Erstlingswerk Last Hope folgte der Bullet-Hell-Shooter Fast Striker. Neo XYX ist jetzt der dritte 2D Shooter von insgesamt vier veröffentlichten Titeln, was generell nicht schlechtes heißen muss, vorausgesetzt man mag das Genre.
Kommen wir zum Grundsätzlichen. Neo XYX bietet 6 Level, Stage Mid-Bosse und natürlich am Ende eines jeden Levels einen Endboss. Unterschiedliche Waffensysteme gibt es nicht, die Bewaffnung lässt sich jedoch durch Powerups mehrfach aufleveln. Die obligatorische Smartbomb ist mit an Bord und optisch gelungen. Da Neo XYX klare Anleihen an Bullet-Hell-Shootern hat, darf auch ein ausgefuchstes Scoresystem nicht fehlen. Das manifestiert sich in Neo XYX in Medaillen, die umso stärker scoren je risikofreudiger man spielt. Wenn die Gegner einmal Bulletformationen werfen, bietet ein zusätzlicher »Slow-Button« die Möglichkeit langsamer, aber präziser durch die Patterns zu navigieren. Das ist ein praktisches Gimmick und erinnert an Cave-Shooter, nur dass der Slow-Modus nicht mit einer anderen, stärkeren Waffe verknüpft ist.
Grafisch erreicht Neo XYX auf dem Dreamcast natürlich nicht an die Konkurrenz heran, da es ein Neo Geo Port ist. Die Level und Gegner sind jedoch liebevoll und detailliert gestaltet worden, die Welten schön abwechslungsreich und farbenfroh. Das unterscheidet Neo XYX doch deutlich vom farb- und abwechslungsarmen Fast Striker. Der Soundtrack von Hauskomponist Rafael Dyll passt wie bei den anderen Titeln von NG:Dev Team gut zum Geschehen und macht den Titel so auch Gelegenheitszockern von Shoot Em Ups schmackhaft.
Kurz und knapp: Toller Shooter, gute Lernkurve, abwechslungsreiche Optik, klasse Soundtrack. Leider weder vom Umfang noch vom »Aha-Effekt« auf einer Stufe mit NG:Dev Teams bestem Spiel »Gunlord«. Jedoch haben wir es hier auch mit einem anderen Genre zu tun. Man merkt, dass die Jungs aus Deutschland mit jedem Game Ihr Handwerk immer mehr verstehen. Leider war man etwas sparsam bei den Optionen, ein Zweispielermodus wäre noch nett gewesen, oder die Möglichkeit zwischen 50Hz und 60Hz zu wählen. Dafür gibt es einen VGA-Modus. Für 34€ in der Regular Edition und 49€ in der Limited Edition machen Shooter Fans mit Dreamcast sicher nichts verkehrt. Auch wenn die OVP wie schon bei den Vorgänger-Titeln hochwertiger sein kann, gute DVD-Cases kosten schließlich nicht die Welt.