In Merida dem Video Spiel erlebt ihr ein ähnliches Abenteuer wie im Film. Die junge Dame, die sich nicht einfach jeder Begebenheit beugen möchte, reist angenervt von zu Hause aus und bittet eine Hexe um Hilfe. Nur blöd, dass deren Leckerei Mum und ihre drei Brüder in Bären verwandelt. Zudem ist ein alter, gefährlicher Bär in den Wäldern unterwegs und verpestet mit seiner schlechten Laune das schöne Schottland. Zeit für Merida hier wieder für Ordnung zu sorgen.
Das Gameplay ähnelt hier sehr Lara Croft: Guardian of Light. Ihr steuert Merida mit dem linken Stick, tragt mit X Schwertschläge aus und könnt parallel mit dem rechten, analogen Stick unbegrenzt Pfeile in alle Richtungen abfeuern. Natürlich verbergen sich in den acht Leveln bessere Waffen, ein paar Klamotten sowie Stücke von Wandteppichen, die euch in verschiedenen Punkten leistungsfähiger machen. Kommt es an bestimmten Stellen knüppeldick, erscheint Mama Bär und teilt mächtig aus. Alles, was zu Bruch gehen und erledigt werden kann, lässt brav Münzen fallen, mit denen Ihr an den befreiten Steinen oder bei der Hexe Verbesserungen einkaufen könnt. Diese müsst ihr zudem auch für einen Koop-Kameraden erwerben, der dem Spiel zu jeder Zeit als Irrlicht beitreten kann.
An einigen Stellen müssen Barrieren überwunden werden. Hier treten in kleinen Minirätseln eure drei Mini-Bärenbrüder auf, die durch geschickte, Sprünge und Schalter die Tore für euch öffnen. Abgerundet wird die Xbox Version durch drei Kinect Minispiele, die euch zusätzliches Geld in die Kasse spülen. Die Steuerung dieser Aufgaben funktioniert hierbei ziemlich gut. Da es sich nur um ein „besser mit Kinect“ Spiel handelt, gibt es hierfür aber keinerlei Erfolge.
Wirkt die Grundgrafik recht altbacken, präsentieren sich mit wachsender Stärke ansehnliche Feuerwerke. Habt Ihr die vier Grundelemente Erde, Feuer, Wind und Eis erworben und diese hochgepusht, gibt es vor allem im Koop-Spiel imposante Explosionen und Effekte, welche mit einer stabilen Framerate glänzen. Musikalisch gibt es schottische Melodien auf die Ohren, die auf Dauer allerdings etwas eintönig sind. Merida wird zudem in allen Sprachen von den Original Sprechern wieder gegeben, was hierzulande die hübsche Nora Tschirner übernommen hat. Die Steuerung ist sehr direkt. Leider gibt es hier durch die teils isometrische Kameraperspektive öfter Probleme das Sprungziel genau zu treffen. Hier hilft euch der Blick auf den eigenen Schatten enorm weiter. Da ihr über unendlich Leben verfügt, ein Punkt, den man etwas verschmerzen kann.
Ein Meilenstein wird Merida auf der Xbox sicherlich nicht werden, aber das Gameplay, hier vor allem im Koop, sorgt auf jeden Fall für einige Stunden Spielspaß vor dem TV. Gamerscore Jäger dürften für das Gro in 6 bis 8 Stunden investieren, für die volle Punktzahl dann circa zwölf bis fünfzehn, da man das Spiel hierfür einmal auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad durchzocken muss. Für die jüngere Zielgruppe kann die Schwierigkeit zudem zu jeder Zeit angepasst werden. Disney bringt damit erneut ein Lizenzspiel auf den Markt, welches nicht als Rohrkrepierer abgestempelt wird - geht doch :)