Sanctum im Test

PC Windows

Sanctum, englisch für Heiligtum. Etwas, was man verteidigt, mit aller Kraft. Etwas, dessen Verlust das Ende bedeutet. Einen besseren Titel hätten die Entwickler Coffee Stain Studios für ihr Spiel nicht wählen können.

Denn du bist die Einzige, die zwischen einer Horde von Aliens und einem „Kern“ genannten Energieball steht. Naja, du und unzählige Waffen und Blöcke, mit denen du hoffentlich die Angreifer zurückschlagen kannst. Denn Sanctum ist ein Tower-Defense-Spiel, wie man aus unter anderem von Castle Crashers her kennt. Das Besondere an diesem Game? Du spielst es aus der Ego-Perspektive. Dies ist eine Entscheidung, die dem Titel ein Alleinstehungsmerkmal verleiht. Der einzige Titel, bei dem der Blickwinkel ähnlich gewählt wurde, ist Monday Night Combat. Und dort zockt man aus 3rd Person-Sicht.

Sanctum kann man auf zweierlei Art erwerben. Einmal über Steam direkt und einmal als Disc im Handel. Ich empfehle letztere Variante, weil diese von Lace Mamba produziert wurde. Und wer den Publisher kennt, weiß, dass sie es nicht einfach nur bei einer simplen Hülle mit Disc und Handbuch beließen. Wie man es auch hier sehen kann: Neben der DVD finden sich ein Comic (der aber inhaltsmäßig nicht der Rede wert ist), ein doppelseitiges Poster, ein Steam-Download-Code für einen Freund sowie der Soundtrack auf CD. Des Weiteren können Käufer dieser Version den Vorteil genießen, dass sie alle DLCs und Add-Ons besitzen, was die Level-Anzahl spürbar erweitert. Doch dazu später mehr.

Sanctum_4Worum geht es also? Du spielst Skye, eine Elitesoldatin, die ihre Heimstadt Elysion One, symbolisiert durch Kern, gegen Horden von Aliens verteidigt. In jedem Level siehst du, welche Wege diese Angreifer nehmen können. Du kannst diese Pfade durch Blöcke versperren, allerdings nicht komplett, denn mindestens ein Weg muss offen bleiben. Des Weiteren kannst du diese Sperren dazu benutzen, um Waffen auf oder in ihnen zu postieren. Dabei reicht die Auswahl von einfachen Gatlings bis hin zu Raketenwerfern, die perfekt für Gegner aus der Luft geeignet sind. Aber auch den Boden kannst du mit Fallen ausrüsten, die die Aliens zum Beispiel verlangsamen. Schade ist, dass man pro Klotz nur ein Kriegswerkzeug platzieren kann. Man muss also gut überlegen, was man wo hinstellen möchte.

Du selbst kannst dich ebenfalls deiner Haut erwehren. Dabei stehen dir unterschiedliche Waffen, wie beispielsweise eine einfache Handkanone, ein Scharfschützengewehr oder eine moderne Shotgun zur Verfügung. Jede verfügt außerdem über einen Sekundärmodus und.

Sanctum_6Der Spielablauf ist wie folgt: Zuerst kommt eine Bauphase, in der du die Ressourcen, die dir zur Disposition gestellt werden, dazu benutzt, um die ersten Hindernisse zu platzieren. Dabei wird dir immer eine Vorschau angezeigt, anhand der du erkennen kannst, was für Feinde in der zweiten Phase kommen. Hast du diese alle erledigt, geht das Spiel von vorne los, bis du alle Wellen überstanden hast. Du kannst des Weiteren deine Waffen upgraden, was ebenfalls Ressourcen kostet.

Beim Kauf der Disc-Version erhältst du insgesamt zehn Karten, deutlich mehr, als beim normalen Download, wo nur drei zur Verfügung stehen.  Da du pro Level mindestens eine Dreiviertelstunde zum Durchspielen brauchst, kann es schon dauern, bis du durch bist. Wobei dich das vermutlich nicht stören dürfte. Denn das Spiel macht süchtig!

Man kennt es von Games wie Civilization, wo man „nur“ eine halbe Stunde daddeln möchte. Und als man wieder nach draußen schaut, ist es plötzlich dunkel. Sanctum wird dich gefangen nehmen und erst dann frei lassen, wenn du durch bist. Was allerdings dauern kann, denn der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne.

Sanctum_8Selbst auf „Normal“ kann es passieren, dass du bereits früh ins Schwitzen gerätst. Dann nämlich, wenn dir der Computer Gegner schickt, auf die du im Grunde noch nicht vorbereitet bist. So kann es dann vorkommen, dass dein Kern Energie verliert. Auch weißt du im Voraus nicht, mit welchen Gegenspielern  du es zu tun kriegst. Doch das Gute ist, dass es zu jeder Situation die passende Strategie gibt. Man muss nur ein wenig herumexperimentieren.

Was zuerst gewöhnungsbedürftig ist, ist, dass du und deine Geräte keinen Schaden nehmen können. Das heißt, dass die Aliens sich strikt an die vorgegebenen Bahnen halten, und die Abwehreinrichtungen nicht beschädigen können. Und wenn du dich selbst ihnen zum Kampf stellst, und von ihnen berührt wirst, wirft dich dies nur etwas zurück und du bist für einen Moment bewegungsunfähig.  Man stirbt in Sanctum also nicht, was dem Gameplay doch etwas an Würze nimmt. Dafür überzeugt das Game durch seine Ragdoll und Fetzen-Effekte. Wenn die Massen an Feinden enge Wege entlang stürmen, stehen sie sich selber im Weg und sacken, wenn sie abgeschossen sind, realistisch nieder.

Man kann Sanctum auch zu viert zocken. Dann lassen sich die Arbeit aufteilen. Der eine upgradet seine Waffe, der andere baut Blöcke und wiederrum andere, platzieren darauf die Abwehrgeräte und upgraden diese. Teamwork ist angesagt, um die Massen an Feinden zu überstehen.

Sanctum_9Graphisch präsentiert sich das Spiel ordentlich. Es kann zwar mit aktuellen Shootern nicht mithalten. Doch die Effekte und die Darstellung sind insgesamt gelungen. Einziger Wermutstropfen: Wenn man auf die Kartenansicht schaltet, um dort zum nächsten Teleportationspunkt zu gelangen, muss man sich hinterher erst wieder orientieren.  Vor allem in hitzigen Momenten, wo es auf jede Sekunde ankommt, stört dies.

Musikalisch ist das Spiel gehobener Durchschnitt. Die Klänge, die ein wenig an House-Musik erinnern, bleiben einem nicht im Kopf hängen, stören aber dafür auch beim Zocken nicht. Die Sprachausgabe hingegen geriet zu undeutlich. Man kann nicht genau verstehen, was der Computer zu Beginn einer jeden neuen Welle von sich gibt.




Götz meint:

Götz

Sanctum ist eine gelungene Mischung aus Ego-Shooter und Tower-Defense. Sehr schön ist ebenfalls, das Lace Mamba diverse Extras in die Verkaufsversion reingetan haben. Das Spiel macht süchtig, und man kann erst aufhören, wenn man weitergekommen ist. Der Schwierigkeitsgrad ist nicht ohne, doch mit der passenden Strategie kommt man immer weiter. Schade ist, dass die Geräte und man selbst keinen Schaden nehmen. Und der erzwungene Perspektivwechsel nach einem Teleportationssprung stört. Ansonsten ist das Game rundum gelungen.

Positiv

  • Süchtigmachendes Gameplay
  • Herausfordernd
  • Extras in Retail Version

Negativ

  • Musik nur gehobenes Mittelmaß
  • Undeutliche Sprachausgabe
Userwertung
9.9 1 Stimmen
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  • von Civilisation:

    Sanctum, englisch für Heiligtum. Etwas, was man verteidigt, mit aller Kraft. Etwas, dessen Verlust das Ende bedeutet. Einen besseren Titel hätten die Entwickler Coffee Stain Studios für ihr Spiel nicht wählen können. Zu unserem Test ...

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Sanctum Daten
Genre Strategie
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 2012-04-19
Vermarkter Lace Mamba Global
Wertung 8.5
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