Jurassic Park im Test

Game Gear
Ein Film und seine Folgen - treffender lässt sich wohl kaum die Dino-Manie der 90er Jahre erklären, als Steven Spielbergs Jurassic Park einen Run auf alle Urzeitliche auslöste. Das Fernsehen sendete verstärkt Dokumentationen, die Kinder wollten nur noch in Dino-Bettwäsche schlafen und ein ganzer Industriezweig rieb sich voller Vorfreude die Hände. Und um nun den Bogen zu unserem Game Gear Modul zu kriegen - natürlich blieb auch die Gaming Industrie ob solch lockender Aussichten nicht lange untätig. Der mittlerweile verblichene Publisher Ocean sicherte sich kurzerhand die Lizenz zum Spielberg Film und versorgte alle damals gängigen Konsolen mit passender Software.
Und so zieht ihr auch auf dem Game Gear in den Kampf gegen die urzeitlichen Gesellen. Als Ausgangspunkt dient hierzu die nach dem Einschalten erreichte Karte des Geheges, von ihr nun vier Level anwählbar sind. Leider ist non-lineare Element hierbei nur vorgetäuscht, denn im Endeffekt müssen doch alle Level von euch gemeistert werden. Lediglich die Reihenfolge ist individuell festzulegen.




In den fünf Level (wer alle vier durch hat, kommt ins Finale) hat man sich sichtlich um etwas Abwechslung bemüht, was aber nicht wirklich geglückt ist. Stellenweise wirkt das Modul auch reichlich uninspiriert. So besteht der größte Teil des Spiels aus knackig schweren 2D Jump'n'Run Passagen in denen euer Heldensprite von stets hungrigen Raptoren, Flugsaurieren und anderem Gesöcks angesprungen wird. Da euch die Biester mit der Zeit ganz schön unter Druck setzen, bedeutet mitunter eine unachtsame Sekunde schon den Tod. Bedingt durch die Tatsache, daß ihr lediglich nach links und rechts - nicht aber nach oben schießen könnt seid ihr zudem das gefundene Fressen für Luftangriffe. Sehr zum Ärger des Spielers, da viele Angriffe unfair sind und eine Verteidigung praktisch nicht möglich ist.

Doch bevor es überhaupt soweit kommt, müsst ihr in eurem Gefährt Platz nehmen und den Weg zum Einsatzort zurücklegen. Während euer Wagen nun so über den steinigen Boden holpert werdet ihr unentwegt von anmarschierenden Dinos belästigt. Mittels Fadenkreuz nehmt ihr die unliebsamen Verfolger aufs Korn, was an einen verkümmerten Lightgun-Shooter erinnert. Jedenfalls nervt die ganze Szenerie nach spätestens zwei Minuten ungemein, was die Macher aber nicht daran störte diese Stages mitunter auch mal etwas länger zu designen. Ein ausgelutschter Kaugummi im Endeffekt, mit entsprechend willkommenen Beigeschmack.



Immerhin wurde technisch größtenteils solide Arbeit abgeliefert, wenngleich auch hier einige Schwächen zu Tage treten. So überzeugt das Spiel zwar durch viele nette kleine Details, wie einem Schadensmodell eures Fahrzeug, sammelt gleichzeitig aber auch Minuspunkte durch heftiges Spritegeflacker und stetiges Ruckeln. Ganz offenbar waren die Feindmengen hier doch etwas zuviel für den damals bereits betagten Z80 Prozessor des Game Gear.


Sebastian meint:

Sebastian

Nachdem die Amiga / SNES Versionen ganz brauchbare Action-Adventures abgaben, ist das Endergebnis auf den Sega Konsolen etwas enttäuschend. Allen voran die Game Gear Version strotzt vor unfairen Stellen und einer wenig prickelnden technischen Umsetzung. Wer in Zeiten wie diesen nicht gerade zuviel Geld im Sparschwein über hat, lässt folglich lieber die Finger von diesem Modul.

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8.5 1 Stimmen
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Jurassic Park Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode codefree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1993
Vermarkter Ocean
Wertung 6.5
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