Monster House im Test

GameCube
Ich muß zugeben, mein Testerherz schlug nicht gerade höher als ich diesen Lizenzschinken aus dem Hause THQ erblickte. Schon der Kinofilm löste bei mir doch eher mäßige Begeisterung aus. Doch bekanntlich taugen speziell solche Spiele besonders als Überraschungshit. Nutzt Monster House seine Qualitäten als Underdog?
Storymäßig hält man sich bei der GameCube Variante jedenfalls sehr nah am Kino-Original. Da das Spielzeug des jungen DJ (er heißt wirklich so) nach und nach verschwindet und die stets als erste verdächtigte Polen-Clique nirgends zu sehen ist, fällt der Verdacht auf den griesgrämigen Mr. Nebbercracker. Die Bude des alten Kinderschreck ist schließlich groß genug um die ganzen Spielsachen darin gefangen zu halten. Also trommelt DJ seine beiden Freunde Chowder und Jenny zusammen um der Geschichte auf den Grund zu gehen. Kaum am Haus angekommen, öffnet selbiges seinen Schlund und verschlingt das kindliche Trio mit einem Mal.

Soweit also die Story die wir auch schon bei der ganz passablen GBA Variante genossen haben. Was ist anders auf dem GameCube? Nun zunächst einmal das nun mehr in 3D zum Leben erwachte Häuschen. Schöne Licht- und Schattenspiele und durchaus vertretbare Charaktermodelle machen hier zunächst Lust auf mehr.



Was dann folgt, ist für treue Leser unseres GBA Reviews keine Neuheit mehr: Auch hier hat sich das Inventar gegen eure kindliche Eingreiftruppe verschworen und versucht euch mit allerlei miesen Tricks ans Bildschirmleben zu gehen. Dabei erwachen Möbelstücke plötzlich zu Leben, Bücher schießen zielsicher auf euch zu und Bodenbretter geben unerwartet nach. Im Prinzip also das, was man auf dem GBA in 2D sehen konnte nun dreidimensional. Jugendschützer dürfen zudem jubeln - während in den 80er Jahren die Ghostbusters noch mit Photonenstrahlern Jagd auf derartige Phänomene machen, wird hier zur kinderkompatiblen Wasserpistole gegriffen. Alles also genau auf die anvisierte Zielgruppe von 12 - 14 Jahre abgestimmt. Auch die Story bietet weder Tiefgang noch Abwechslung und fesselt wohl einzig unerfahrene Zweitklässler vor den Cube, wobei ich immernoch die These vertrete, daß auch jüngere Spieler anrecht auf eine toll erzählte Story haben. Die hier "plätschert" halt wieder so nebenbei dahin.

Auch sonst gibts hier im Spielverlauf keine wirklichen Neuerungen für alte Hasen. Da wären beispielsweise die drei unterschiedlichen Begabungen der Kids, DJ versteht es beispielsweise mit einer Kamera umzugehen, während Chowder zu Wasserbomben greift und Jenny die Steinschleuder einsetzen kann. Selbige Eigenschaften wollen natürlich mal wieder zielgerichtet an allzu offensichtlichen Stellen eingesetzt werden um Rätsel zu lösen. Wobei manche der Stellen kaum die Ehrung "Rätsel" verdient - ein bißchen Kisten verschieben, ein bißchen Objekt A nach B tragen und Schlüssel suchen und Tür öffnen eben. Auf der Strecke bleibt dabei sehr schnell die Motivation, denn der weitere Spielverlauf ist und bleibt arg vorhersehbar.

Eine echte Abwechslung bieten daher auch nicht die unterwegs noch einsammelbaren Milchshakes & Cola (= Lebensenergie) oder aber Vasen und Blumentöpfe, an denen ihr den begrenzten Schußvorrat eurer Wasserspritzen wieder auffüllen dürft.

Einen mächtigen Fehler leistete sich Entwickler A2M aber mit seiner Auto-Aim Funktion. Ist es schon nicht gerade angenehm mit welcher Behäbigkeit sich die Charaktere bewegen und z. B. umdrehen, so sorgt die automatische Zielanvisierung erst recht für Frust. Schließlich funktioniert das Teil nämlich nicht so wirklich und sobald ihr mal kurzzeitig das Feuer einstellt, dreht sich euer Charakter wieder vom Gegner weg. Es bedarf wohl wenig Vorstellungskraft das genau dies gerade bei mehreren Feinden gleichzeitig ein äußerst verhängnisvolles Ende nehmen kann. Auch die etwas zickig und teils deplatziert wirkende Kamera erweist sich hier als kein Freund.

Sebastian meint:

Sebastian

Wo man auf den Handhelds irgendwie noch ein Auge zudrücken und das Spiel als zumindest "brauchbar" einstufen konnte, muß das Urteil auf dem GameCube härter ausfallen. Denn was hier präsentiert wird ist altertümliches Gameplay verbunden mit ein bißchen schicker 3D Optik und zahlreichen Frustmomenten (Steuerung). Würd ich meinem kleinen Neffen nicht antun wollen... 

Positiv

  • Spiel zum gleichnamigen Kinofilm
  • Kinderkompatibel

Negativ

  • Story ohne Tiefgang
  • Auto-Aim nervig
  • Kamera mit Schwächen
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Monster House Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 16. August 2006
Vermarkter THQ
Wertung 3.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen