Eure Aufgabe nun - möglichst schnell von hier zu verschwinden und den Traum der eigenen vier Wände zu träumen. Allerdings braucht es dafür Geld und daran scheitert es schon - was also tun? Genau! Mutter anpumpen....während sie sich die ersten 200 Dollar noch recht einfach abschwatzen lässt, müsst ihr für das restliche Geld (insgesamt braucht ihr 800 Dollar) schon etwas mehr tun....da wäre beispielsweise eben besagten TV zu reparieren oder kochen zu lernen (möglichst ohne die Küche abzufackeln) und ein Abendessen auf den Tisch zu zaubern. Habt ihr das gemeistert, könnt ihr das heimatliche Nest verlassen - natürlich nicht ohne Versprechen mindestens einmal pro Woche anzurufen (höhö..)
Doch das Leben ist hart - vorallem ohne Knete. Und das bisschen Zusammengekratzte reicht leider nur für das nötigste. Folglich lohnt sich ein Blick in die Sim-Zeitung, Sparte "Jobsuche". Hier trefft ihr dann eine nicht unwesentliche Entscheidung im weiteren Leben eures Sims. Zwar könnt ihr Jobs immer kündigen, wenn ihr aber mal etwas anderes als Kleinkrimineller, Nachtwächter, Kellner oder Testperson für medizinische Zwecke werden wollt, müsst ihr neben dem zuverlässigen Erscheinen auf der Arbeit auch an euch selbst arbeiten. Fernsehen und das Spielen am Computer erhöhen zwar die Lebensfreude eures Sims, machen ihn aber nicht unbedingt intelligenter oder körperlich fitter. Um letzteres zu erreichen, lohnt sich beispielsweise die Anschaffung einer Hantelbank - wer mehr in die intellektuelle Richtung tendiert, der legt sich dann eben eine große Bibliothek samt Bücherregal zu.
Interessant ist die Tatsache das ihr die Häuser komplett selbständig einrichten dürft (und müsst!). Und neben wirklich essenziell wichtigen Dingen (Bett, Kleiderschrank, Kaffeemaschine... ^_^ ) gibt es wirklich viele kleine Einrichtungsgegenstände in die ihr euer sauer verdientes Geld investieren könnt. Das fängt bei Tapeten und Teppichen an und geht über Elektrogeräte bis hin zur Luxus-Toilette mit gepolsterter Klobrille. Allein über das ein- und verräumen in der eigenen Wohnung definiert sich ein großer Teil des Spielspaßes.
Eine weitere, nicht zu verachtende Sache sind die sozialen Kontakte eures Sims. Denn ohne Kontakt mit anderen Sims macht ihn die Einsamkeit depressiv. Also empfiehlt es sich hin und wieder mal zum Telefon zu greifen und ein paar Freunde einzuladen - oder gar gleich eine ganze Party zu veranstalten. Ist schließlich eine hervorragende Möglichkeit andere Sims kennenzulernen und vielleicht findet sich ja auch die große Liebe?
Am meisten scheute mir zuerst ehrlich gesagt vor der Steuerung. Ich hatte zuvor bei Erscheinen bereits die PC-Version gespielt und war sehr skeptisch, ob sich die punktgenaue Maussteuerung irgendwie auf einen Control Pad übertragen lässt. Doch ich muß zugeben das ich mich getäuscht habe - Die Sims lässt sich auch mit einem normalen Controller ganz anständig steuern, wobei verwöhnte PC-User natürlich die Maus vermissen.
Ihr fahrt eine Art Cursor per Analogstick auf dem Screen und per Druck auf den A-Knopf wählt ihr Gegenstände oder Sims an. Normalerweise erscheint nach der ersten Bestätigung per A-Button ein Fenster, in dem ihr zwischen verschiedenen Dingen wählen könnt. Bei einem Radio wäre das beispielsweise "Ausschalten", "wechseln auf Rap-Sender", "wechseln auf Country-Sender", "tanzen" usw...
Bei all dem rumexperimentieren solltet ihr jedoch immer die per Steuerkreuz Oben zuschaltbare "Gemütsstatistik" im Auge behalten. Hier werden euch Werte wie Energie, Spaß, Hygiene, soziale Kontakte etc. in Form einer Leiste aufgezeigt. Ihr solltet darauf achten das diese Werte nie zu stark absinken, da euer Sim schon sehr schnell depressiv wird oder einfach schlechte Laune bekommt. Mit der Konsolenumsetzung kommt auch endlich der lange von Fans geforderte Mehrspielermodus, allerdings wohl nicht in der eigentlich gewünschten Form. Denn hier dürfen lediglich zwei Spieler per Splitscreen Geld sammeln, daß sie sich durch Diskussionen, Witze, Tricks oder Liebkosungen bei anderen Sims erschleichen. Wer am Ende die meiste Kohle auf dem Konto hat, gewinnt die Runde. Leider nur eine nette Zugabe, mehr nicht. Denn wirklich lange fesselt die Bettlerei nicht an den Screen und so ist ruckzuck wieder der Einzelspieler Spielstand geladen.
Summa Sumarum hat Electronic Arts mit "Die Sims" eine etwas späte, aber durchaus gelungene Umsetzung eines absoluten PC-Hits geliefert. Allerdings wird das Spiel mit Sicherheit nicht jeden Geschmack treffen. Während der eine Spieler voller Elan die Wohnung einrichtet und Barbeque-Parties für seine (virtuellen)Freunde schmeissen wird, langweilt sich der andere Gamer einfach zu Tode. Hier hilft wirklich nur eines - unbedingt vor dem Kauf bei einer Videothek eures Vertrauens ausleihen und anspielen.