Alone in the Dark im Test

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Mit „Alone in the Dark“ wird ein berühmter Titel wiederbelebt.

Alone in the Dark neXGam 14Als Alone in the Dark 1992 auf dem PC herauskam, beeindruckte das Spiel nicht nur für seine damals bahnbrechenden Grafiken. Sondern auch für seine gelungene Horror-Atmosphäre, die es auf der Plattform als einer der ersten „Survival Horror“-Spiele machten. Doch alle nachfolgenden Titel schafften es nicht ganz, an die Qualität jenes ersten Teils anzuknüpfen. Vor allem über die letzten Versuche ist es besser, den Mantel des Schweigens zu legen.

Jetzt wird ein neuer Versuch gewagt. Publisher und Produzent THQ Nordic beauftragte dafür das Entwicklungsstudio Pieces Interactive, den neusten Teil der Reihe zu entwickeln. Das Ergebnis ist nun erschienen.

Du steuerst zwei Personen: Den Privatdetektiv Edward Carnby, der von David Harbour gesprochen wird. Zudem seine Auftraggeberin Emily Hartwood, der die Britin Jodie Comer Stimme und Gesicht gibt, die wissen möchte, was mit ihrem Onkel los ist, der sich in einem Heim für geistig Kranke befindet. Die Geschichte findet übrigens in den 1930er Jahre statt.

Inhaltlich ist der Unterschied zwischen beiden Spielfiguren eher marginal. Es gibt zwar verschiedene Cutscenes und Plottwists sowie andere Perspektiven auf gewisse Ereignisse. Allerdings ist dies kein Vergleich mit Resident Evil und den zwei unterschiedlichen Szenarien, die die Spielreihe in einigen Teilen anbietet. Denn im Vergleich dazu fallen die Differenzen in Alone in the Dark dann doch zu niedrig aus.

Alone in the Dark neXGam 4Resident Evil ist allerdings ein gutes Stichwort. Denn man merkt Alone in the Dark an, dass es sich sehr an dem Genreprimus und dessen Remakes orientiert. Das fängt mit der Perspektive an, die die Kamera über die Schulter der jeweiligen Spielfigur platziert. Doch auch Dinge wie der visuelle Stil an sich oder die Kartenansicht zeigen sich deutlich von Resident Evil inspiriert.

Doch das muss nichts Verkehrtes sein. Im Gegenteil: Es sind nur einzelne Elemente, die jedoch nicht für das Gameplay und die Atmosphäre an sich stehen. Denn von diesen lebt natürlich das Spiel.

Und in Sachen Atmosphäre braucht sich Alone in the Dark nicht verstecken. Von Beginn an nimmt das Game einen in den Bann. Du durchläufst ein scheinbar leerstehendes Haus, findet überall Briefe, Tagebucheinträge von früheren Bewohnern sowie Truhen oder Rätsel, die du lesen, öffnen oder lösen kannst. Dazu kommt sehr reduzierter Score, der im Prinzip nur aus Geräuschen besteht, die einen ständig dazu bringen, vorsichtig zu sein. Es könnte ja um die nächste Ecke ein Monster kommen. 

Es empfiehlt sich beim Durchspielen, in nur jeden erdenklichen Winkel zu schauen, ob da nicht etwas ist, mit dem du interagieren kannst. Wobei es aber auch vorkommen kann, dass du vor einer verschlossenen Tür stehst und diese erstmal nicht öffnen kannst. Dann hilft es, sich eine mentale Notiz zu machen, denn du wirst sicherlich später einen passenden Schlüssel finden.

Wobei du in Alone in the Dark nicht nur die reale Welt erforschst. Irgendwann gerätst du auch in eine Art Parallelwelt, die aus den Gedanken einer Person entsprungen ist. Und war schon vorher die Atmosphäre genial, ist sie es hier erst recht. Du läufst durch verlassene Straßen, die stellenweise durch liegengebliebene LKWs abgesperrt sind. Ein dichter Nebel liegt über dieser Welt, während du dich teilweise durch enge Gänge arbeitest.

Alone in the Dark neXGam 72Spätestens hier wirst du auf die ersten Feinde stoßen. Es sind mysteriöse Kreaturen, die stellenweise an mutierte, moosbewachsene Menschen erinnern. Du kannst denen auf vielerlei Art und Weise beikommen. Entweder mit der Pistole oder anderen Schießprügeln, im Nahkampf oder durchs Ausweichen. Doch keiner dieser Optionen ist so wirklich die Wahre, da sie alle erhebliche Nachteile haben.

Beim Schießen musst du bedenken, dass die Gegner wahre Kugelschwämme sind und jede Menge Treffer einstecken können, ehe sie endlich zu Boden gehen. Dadurch ergibt auch, dass die Munition in diesem Spiel knapp ist. Zwar findest du hier und da immer mal wieder Nachschub. Doch kann es durchaus zu Momenten kommen, wo du nach zwei Feinden ohne Kugeln dastehst und nur hoffen kann, dass du jetzt nicht vom nächsten erwischt wirst. Beim Nahkampf hingegen schnappst du dir einen Prügel und schlägt solange auf den Gegner ein, bis er tot ist. Das Problem hierbei ist, dass diese Objekte nicht viel aushalten und gerne mal nach einem Sieg sich in ihre Einzelteile auflösen. Beim Ausweichen kommt es auch aufs Glück an. Vielleicht gibt es gerade nahebei einen Gegenstand, den du per Knopfdruck auf den Feind werfen kannst, um ihn so abzulenken. Ist dem nicht der Fall, musst du mit der etwas ungelenken Steuerung klarkommen.

Denn auch das ist ein Manko von Alone in the Dark. Die Charaktere steuern sich stellenweise hölzern und unpräzise. Außerhalb der Kämpfe, wenn du beispielsweise ein Rätsel löst, fällt das nicht ins Gewicht. Doch bei den Auseinandersetzungen kann es oft genug geschehen, dass du dir eine präzisere Steuerung wünschst.

Auch optisch herrscht beim Spiel Luft nach oben. Die Grafik ist jetzt kein Reinfall – es gab zwar einige Momente, wo die Figuren verglitchte Bewegungen durchführten, doch wirkte sich das nicht aufs Gameplay aus – aber du merkst, dass hier ein deutlich geringeres Budget zur Verfügung stand. Vor allem bei den Gesichtern macht sich dies bemerkbar, dass sie nicht ganz überzeugend wirken und hier noch das gewisse nötige Etwas fehlt.

Immerhin haben die Entwickler von dem neuen Alone in the Dark auch an ein wenig Fanservice geachtet. Neben diversen optischen Einstellungsmöglichkeiten, die die Atmosphäre des Spiels verstärken können, gibt es ebenso die Möglichkeit, dass du für die Spielfiguren die Skins des ersten Alone in the Darks auswählen kannst. Was grafisch sehr interessant wirkt.

 

Götz meint:

Götz

Ich habe zwar viel über Alone in the Dark gemeckert. Doch am Ende machte mir das Spiel durchaus Spaß. Es ist vor allem die Atmosphäre das Games, die dafür sorgte, dass ich den Titel so schnell nicht vergessen werde. Das merkwürdige Geschehen, die unheimliche Spielumgebung und die vielen kleineren oder größeren Rätsel. All dies sorgt dafür, dass ich dem Spiel vieles vergebe, was mich zwar stört. Aber dann doch nicht so sehr.

Positiv

  • Geniale Atmosphäre
  • Nette Eastereggs
  • Gute Rätsel

Negativ

  • Etwas ungelenkte Steuerung
  • Gegner können wahre Kugelschwämme sein
  • Optisch nicht so ganz überzeugend
Userwertung
8.1 1 Stimmen
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Forum
  • von Mistercinema:

    Anerkannte Medien haben sich in Pieces Interactives Horrorspiel Alone in the Dark auf die Reise nach Derceto Manor begeben, wo die Spieler:innen sich Monstern stellen und Rätsel lösen müssen, um die Geheimnisse aufzudecken! Wir haben für euch zusammengestellt, was die Medien von dieser...

  • von RetroJaeger:

    Die Vertonung der Einträge etc pp fand ich auch gut aber irgendwann hab ich die geskipped und selbst gelesen weil die Sprecher manchmal sooo laaaaaangsam erzählt haben ...

  • von lumpi3:

    Super Spiel für ein Game von Pieces Interactive sogar ein richtig gutes. Sehr gefällt mir das sogar die ganzen Tagebuch Einträge etc. Voll vertont sind. atmo Grafik Gameplay gefällt mir alles sehr gut....

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Alone in the Dark Daten
Genre Actionadventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz 4k
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2024-03-20 22:51:17
Vermarkter Thqnordic
Wertung 8
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neXGam YouTube Channel
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