Another Code: Recollection im Test

NintendoSwitch

In Another Code: Recollection erhältst du zwei Abenteuer in einem.

Another Code Recollection neXGam 22Ein Problem der Wii U war ja, dass es nur wenig Spiele für die Konsole gab. Auch von Nintendo selbst, die die Plattform ja herausbrachten, kamen nur wenige Games heraus. Für die Switch lernte Big N aus den Fehlern der Vergangenheit und beschloss von Anfang, die neue Spielekonsole nicht nur mit neuen Titeln zu unterstützen. Sondern ebenso mit Remakes alter Titel, bevorzugt solchen, die schon auf der unglücklichen Wii U herauskamen. Und so kam man unter anderem in den Genuss von Mario Kart 8 Deluxe, Pokken Tournament oder Bayonetta 2. Das Besondere an diesen Releases war, dass es nicht einfach 1:1 Adaptionen waren, sondern immer noch viele Extras mit hinzukamen.

Und das zog sich durch alle herausgebrachten Remakes oder Remasters, die Nintendo seit damals gepublisht hat. Wobei man in den letzten Jahren eine gewisse Tendenz beobachten konnte, auch Titel neu überarbeitet herauszubringen, die teilweise deutlich älter waren. Das geniale Super Mario RPG kam ja ursprünglich auf dem SNES heraus, derweil Advance Wars 1+2 Re-Boot Camp das erste Mal GBA-exklusiv waren.

Auch Another Code: Recollection setzt diesen Trend fort. Wobei dieses Game für Nintendo-Verhältnisse sehr obskur ist und die Originale nur wenigen Leuten bekannt sein dürften. Und nein, ich habe mich beim Schreiben nicht vertippt. Die Recollection ist ein Remake von ursprünglich zwei Titeln, die noch dazu auf unterschiedlichen Plattformen herauskamen. Das erste Spiel ist Another Code: Doppelte Erinnerung und kam 2005 für den Nintendo DS heraus. Derweil Another Code: Die Suche nach der verlorenen Erinnerung vier Jahre danach, also 2009, auf der Wii erschien. Beide Games, vom Genre her Point and Click Adventures, erhielten damals gute, aber nicht überragende Bewertungen und setzten verkaufszahlenmäßig die Welt nicht eben in Flammen.

Another Code Recollection neXGam 59Arc System Works, die man unter anderem durch ihre Beat’em Ups DNF Duel oder Guilty Gear Strive her kennt, haben für das Remake sich jede Menge Mühe gegeben. Sie machten aus zwei Spielen eins, in dem sie von der Story her den zweiten Teil direkt an den ersten anschließen ließen, ohne dass du dafür ins Spielemenü zurückmusst. Und vor allem der erste Teil, der ja für den DS herauskam, wurde von ihnen von Grund auf überarbeitet. Es wurde die Story und ein Großteil der Rätsel übernommen, sowie der Weltaufbau und das alles in eine neue Optik gegossen. 

Das Ergebnis lohnt sich. Du merkst nicht, welchen Ursprung die beiden Spiele hatten. Die Grafik mag kein Überflieger sein, aber sie erfüllt wenigstens den Zweck eine interessante Umgebung darzustellen. Noch dazu eine Welt, in der du dich verhältnismäßig frei bewegen kannst.

Du steuerst in beiden Games Ashley Mizuki Robbins, die im ersten Teil 13 Jahre alt ist und im zweiten 16 Jahre. Sie wurde von ihrer Tante großgezogen, nachdem ihre Mutter, als sie noch ein Kleinkind war, ums Leben kam und ihr Vater auf mysteriöse Weise verschwand. Zu Beginn des Games meldet er sich erneut, weshalb sie gemeinsam mit ihrer Ziehmutter auf eine rätselhafte Insel reist. Dort werden sie getrennt und Ash muss allein über das Eiland reisen und dabei Rätsel aus der Vergangenheit lösen. Unterstützung erhält sie durch den Geist D, der seine Erinnerungen verloren hat. Sowie dem DAS-System, mit dem sie Bilder aufnehmen und bearbeiten,  aber auch ihren Stammbaum vervollständigen kann.

Die Geschichte von Another Code: Recollection ist interessant und wird ebenso entsprechend erzählt. Wenn beispielsweise Storyprogress in der Gegenwart stattfindet, wird dieser in der Form von Comicpanels erzählt, derweil Ereignisse aus der Vergangenheit via rauen Zeichnungen nachverfolgt werden können. Ashley selbst ist dabei eine Protagonistin, die du schnell ins Herz schließt. Weil sie eben ein normaler Teenager ist, die in einem Moment ihre Tante anfährt, weil ihr Vater nicht zu sehen ist, um dann in einem anderen bei der ersten Begegnung mit D es enorm mit der Angst kriegt.

Another Code Recollection neXGam 73Und diese Ashley steuerst du direkt. Und ganz so, wie es in diesem Genre üblich ist, gibt es jede Menge Rätsel zu lösen und verfügst du über ein Inventar. Wer jetzt allerdings richtige Knacknüsse erwartet, der wird schnell enttäuscht werden. Die Puzzles lassen sich mit wenig Gehirnschmalz problemlos lösen und sind dementsprechend vom Prinzip her wenig herausfordernd. Mal musst du eine Tür öffnen, in dem du die Türklopfer in einer bestimmten Reihenfolge betätigen musst. Oder du musst eine Bibliothek so beleuchten, dass etwas verstecktes sichtbar wird. Oder es gilt zwei Bilder mit dem DAS so übereinanderzulegen, dass du Verborgenes wieder entdeckst.

Die wenigen Male, wo du das Game verfluchen wirst, sind die Passagen, in denen der Gyroskop der Switch zum Einsatz kommt. Zu Beginn musst du beispielsweise aus einem Hocker einen Schlüssel herausholen. Mit den Switchcons ist das nur bedingt möglich, du musst daher die Konsole selbst hin- und herbewegen. Und leider ist das extrem fummelig geworden. Das Spiel ist einfach nicht in der Lage, die Bewegungen so präzise umzusetzen, dass du den Schlüssel problemlos herausfallen lassen kannst. Stattdessen gerät dies zu einem Glücksspiel, bei dem du oft genug die Programmierer des Games verfluchst, weil sie das eingebaut haben.

Das ist jedoch auch nur der gröbste Schnitzer in Another Code: Recollection. Ansonsten ist das Game durchaus solide geworden. Die Grafik mag jetzt kein Überflieger sein, schafft es allerdings, das damalige Gameplay problemlos in die Jetztzeit zu transportieren und eine interessante Spielewelt mit charismatischen Charakteren zu erschaffen. Die Sprachausgabe ist leider nur auf Englisch oder Deutsch, aber dafür sind die Untertitel immerhin auf Deutsch. Und die Musik ist gelungen.

 

Götz meint:

Götz

Muss man als Switch-Besitzer Another Code: Recollection sein eigen nennen? Wer ein Fan von Adventures ist und/oder die damaligen Games besitzt, der sollte unbedingt reinschauen. Der Rest sollte es sich vorher überlegen.
Das Spiel ist gut geworden. Der einzige grobe Schnitzer sind die Rätsel, in der die missglückte Gyroskopsteuerung zum Einsatz kommt. Ansonsten kann man ihm nur vorwerfen, dass der Schwierigkeitsgrad jetzt nicht so herausfordernd geworden ist und die Grafik eben „nur“ gut ist. 

Positiv

  • Sympathische Protagonistin
  • Zwei Spiele in einem
  • Großartiges Remake

Negativ

  • Gyroskopsteuerung
  • Einfache Rätsel
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Forum
  • von Smart86:

    hab gestern das Remake des DS Teils auf der Switch beendet und starte als nächstes den Wii Teil (den spiele ich jetzt zum ersten Mal). Mir hat Teil 1 wie damals gut gefallen, auch wenn man grafisch einige Texturen etwas hübscher hätte machen können (die ein oder andere Wand, Boden oder...

  • von gloomyrat:

    Oh mein Gott, Nintendo veröffentlicht tatsächlich ein Remaster der beiden Another Code Spiele für die Switch. Habe es jetzt erst mitbekommen. Ich fand die Atmosphäre der Spiele damals absolut einzigartig, so verträumt und melancholisch. Für mich ein absoluter Pflichtkauf, verstehe allerdings...

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Another Code: Recollection Daten
Genre Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz 1080p
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2024-01-19 22:20:13
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.5
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