DropPoint: Alaska im Test

Macintosh
Zwischen dem Werbespiel für die Firma "FLOW" und dem bald erscheinendem Xbox 360 exklusivem Titel "Stoked" liegt "DropPoint: Alaska", dass Anfang 2008 exklusiv für Macs mit Intel Prozessoren erschienen ist. Lasst uns herausfinden ob "DropPoint: Alaska" eine Erleuchtung für Snowboard Fans ist und seinem potenziellen Gegner, "Shaun White Snowboarding", das Wasser reichen kann.
Nach einer Mac-typisch einfachen Installation, die knapp 800 MB auf die Festplatte schaufelt, begrüsst uns nach dem ersten Start ein Fenster in dem wir die Grafikoptionen festlegen können. Abgesehen von der Bildschirmauflösung lässt sich nur die Musik (de)aktivieren sowie festlegen, ob im Fenster oder im Vollbildmodus gespielt werden soll.

Nach einem schön gestaltetem aber mageren Startbildschirm bekommen wir die Möglichkeit unsere Spielfigur anzupassen. Die Optionen hierzu beschränken sich auf die Vergabe eines Namens, der Wahl des Geschlechts, zwei Outfits (Winter und Sommer) wovon am Anfang nur Ersteres gewählt werden kann, sowie zwischen fünf verschiedenen Snowboards. Diese unterscheiden sich durch mehr oder weniger Punkte in den Eigenschaften "Speed", "Turn" und "Air".


DropPoint: Alaska Screenshots (Macintosh) - click to enlarge


Mehr oder weniger angepasst begeben wir uns nun nach Alaska, um uns aus Hubschraubern auf die Piste zu stürzen und in Aufgaben zu punkten. Zur Auswahl stehen Highscore Challenges, in denen ein bestimmter Score erreicht werden muss. Der "Stick A Trick" Modus, bei dem Tricks anderer Fahrer nachgeahmt oder übertroffen werden müssen sowie "Trick Or Die", der sich wie der vorher genannte Modus, um eine Zeitbeschränkung bereichert, spielt. Die Aufgaben, die quer über den Berg verstreut sind, werden mit einem Druck auf die Enter Taste gestartet.


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So kommen wir auch schon zu einem großen Minuspunkt von "DropPoint: Alaska". Es ist nicht möglich das Spiel mit einem Joypad zu spielen. Das sollte, besonders bei Sportspielen, mittlerweile Standart sein. Gesteuert wird mit den Pfeiltasten sowie mit WSAD für Tricks sowie Q und E für Variationen dieser. Mit der Space Taste wird in die Hocke gegangen und gesprungen. Kann man sich mit der Steuerung vielleicht noch anfreunden, merkt man dann auf den ersten Metern das damit irgendetwas überhaupt nicht stimmt. Im Gegensatz zu allen anderen bisher erschienenen Sportspielen scheint es hier nur etwa 16 Richtungen zu geben in die die Figur drehen kann. Das heisst das jede noch so kleine Druck auf die linke oder rechte Pfeiltaste einer Abrupte Richtungsänderung zur Folge hat. Selbst ein Autoschlauch auf einer Eispiste lässt sich genauer lenken als unser Snowboarder. Trotz Ageia-Physik gibt es Fehler sodass der Boarder ohne ersichtlichen Grund in die Luft geworfen wird oder auf einer Rail einfach mal umdreht um in die andere Richtung zu grinden. Auch manch Absprung der mit genug Geschwindigkeit angefahren wurde endet nach einer ziemlich kurzen Trickphase.


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Schlimm ist dieser Umstand nicht wirklich da es nicht viel zu sehen gibt im digitalen Alaska. Abgesehen von ein paar unglaublich altbacken aussehenden Bäumen und hin und wieder einem Baumstamm oder einer kleinen Hütte gibt es nicht zu bewundern. Auch sonst sieht es mit der grafischen Leistung alles andere als rosig aus. Schneeeffekte sind kaum vorhanden. Den Schnee scheint es nur in einer Einheitsfarbe zu geben und die Texturen für Bäume und Hütten sehen auch aus als wären sie aus einem viel älteren Spiel. Noch dazu werfen die Bäume einen ziemlich pixeligen Schatten der dank des rein weißen Schnees schnell auffällt. Abwechslung auf anderen Bergen gibt es auch nicht. Sie gleichen sich wie ein Ei dem Anderen. Trotz der tristen, wirklich uralt aussehenden Grafik arbeitet der Rechner auf Hochtouren und schafft es kaum eine konstante Framerate zu halten. Sie schwankt fast immer zwischen 30 und unzumutbaren 15 Frames pro Sekunde. Selbst bei reduzierter Auflösung.


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Kommen wir zum wohl besten Teil des Spiel: Dem Ton. Die Fahrgeräusche sind in Ordnung. Wirklich viel falsch machen kann man dort wohl auch nicht. Richtig gut gelungen ist jedoch die Zusammenstellung des Soundtracks der mehrere rockige Lieder enthält. Diese werden aber wiederum ziemlich leise abgespielt, so dass man die Lautstärke anpassen muss. Gegebenenfalls über die lauter und leiser Tasten auf der Tastatur.

Zum Schluss noch ein Wort zur Langzeitmotivation: Wer es wirklich schafft sich irgendwie mit diesem Spiel anzufreunden wird nicht wirklich lange seine Freude damit haben. Nachdem alle Hauptaufgaben absolviert sind gibt es kaum noch etwas zu tun. Es gibt weder einen lokalen noch einen online Multiplayer Modus. Die einzige Aufgabe, die bleibt, ist Highscores zu schlagen was auf Dauer schnell langweilig werden sollte. Wer dem Spiel wirklich eine Chance geben will muss einen Mac der Intel Generation besitzen, da das Spiel nicht als Universal Binary erhältlich ist. Dazu gesellt sich der Umstand das man es nicht für nötig hielt eine Demo zu veröffentlichen. Ein Probespiel fällt somit flach. An Hardware wird als Minimum ein Intel Core Duo mit 512 MB RAM, Intel GMA Grafikkarte und OS X 10.4.10 gefordert.

Team neXGam meint:

Team neXGam

 Als Freeware wäre dieses Spiel vielleicht ganz lustig gewesen. Gut zwanzig Euro für ein Spiel zu verlangen das weit hinter der Konkurrenz hängt ist eine Frechheit. Ich weiß gar nicht was trauriger ist: Die wenigen Tricks, die verkorkste Steuerung oder der Fakt das die Grafik aussieht als käme sie direkt aus dem Jahr 2000. Und das mit einer Engine die in Spielen wie "MechAssault" (Xbox) oder dem vor kurzem erschienenen "Halo Wars" (Xbox360) glänzte. Selbst wesentlich ältere Konsolentitel wie "Amped" oder "SSX" liegen Wertungstechnisch Welten vor "DropPoint: Alaska". Natürlich gibt es noch schlechtere Spiele aber auch eingefleischte Snowboarder sollten einen weiten Bogen um dieses Spiel machen. Ihr Geld ist bei dem bald erscheinenden "Shaun White Snowboarding" oder einem der genannten Konsolenspiele weit besser aufgehoben.

written by Gerrit G., © nexgam

Positiv

  • einfache Installation
  • hübsch gestaltete Menus
  • Soundtrack

Negativ

  • altbackene Grafik
  • schlimme Steuerung
  • Preis/Leistungsverhältnis stimmt nicht
Userwertung
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DropPoint: Alaska Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 2008
Vermarkter MacSoft
Wertung 3
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