Die gute, alte Cobra MK III in Vektoroptik..
Am Spielprinzip hat sich freilich nichts veändert. Ihr startet nach wie vor mit einer Ladung von 20 t Nahrungsmitteln und einem kleinen Frachter als wenig erfolgreicher Weltraum-Abenteurer. Der weitere Weg ist aber nicht vorgegeben. Ob ihr euch künftig als Weltraumpirat ein paar Kronen verdienen wollt, mit Kopfgeldjagden oder Schmuggeln die Credits aufbessert oder als braver Frachterpilot zu solidem Wohlstand gelangt - die Entscheidung liegt ganz allein bei euch. Schon damals hatte das seinerzeit ungewöhnlich freie Spielprinzip eine magische Faszination auf mich ausgeübt und wenn man sich erstmal auf das anfangs recht komplex und übersichtlich wirkende Wirtschaftssystem einlässt, wird man mit stundenlangem Spielspaß belohnt.
Eine Batterie dient zudem dazu den Spielstand für kurze Unterbrechungen festzuhalten und vorallem vor möglichen Raumgefechten auf Nummer Sicher zu gehen. Beim ersten Anblick ist man als moderner Spieler über die Drahtgittermodelle á la Starglider oder Mercenary (beide u.a. AMIGA) enttäuscht, findet das aber schon nach kurzer Zeit gar nicht mehr so schlimm. Eine gewisse Dramatik haben die Gefechte trotz ihrer simplen (aber dafür flotten!) Optik nämlich auch heute, alleine schon wenn ihr eure gesamten Credis in wertvolle High-Tech Ware investiert habt und dann kurz vor dem Ziel von Weltraumpiraten angegriffen werdet.
Wohl dem, der dann vorausschauend in ein besseres Schiff und bessere Ausrüstung investiert hat. Das setzt aber natürlich auch erstmal ein entsprechend dickes Scheckbuch voraus. Hierzu gilt es sich also unbedingt mit dem Wirtschaftssystem von Elite bekannt zu machen. So erzielen Luxusgüter und High-Tech auf Agrarwelten einen hohen Gewinnen, wärend hochmoderne Planeten eher an frischer Nahrung interessiert sind. Mit der Zeit hat man einige gewinnbringende Routen gefunden, für die Preisschwankungen glücklicherweise ein Fremdwort sind. So lässt sich also ganz gut kalkulieren. Dennoch verläuft jedes Spiel, ja jede Tour etwas anders und offenbart immer wieder etwas Neues.
Good bye, Johnny...
Eine Besonderheit der NES Version ist auch der integrierte Zweispielermodus, den es so nicht im Original gab. Zwar sind hier keine zwei Weltraumpiloten unterwegs, dafür dürfen sich zwei Freunde aber die Aufgaben teilen. Während einer also euren Jäger oder Frachter durch das endlose All navigiert, kümmert sich der zweite Spieler um Bordwaffen und Schutzschilde. Schade nur das der Sound so karg ausgefallen ist, denn außer ein paar Effekten wie abgefeuerten Schüssen kommt da nicht viel aus Richtung des Lautsprechers.
Die Mischung aus Handelssimulation und actionreichem Weltraumabenteuer ist es, die Elite so einzigartig macht. Leider ist der Titel in Deutschland nicht mehr ganz einfach zu bekommen, hin und wieder taucht er aber auch beim deutschen Ebay auf. NES Fans greifen hier unbedingt zu!