Inhaltlich bietet das Spiel insgesamt neun Strecken, welche aber im Karrieremodus erst nacheinander freigeschalten werden müssen. Neben Wüste, Wald, Berge, Insel, Sandsturm, Hügel, Dorf und Schnee existiert noch eine eher langweilige Ovalstrecke. Neben den Meisterschaften warten zudem noch ein TimeAttack Modus sowie ein Freies Rennen auf Rallyefans. Interessanterweise ist das Spiel komplett auf Deutsch, während die Anleitung nur englisch, chinesisch, arabisch und ähnliche Sprache bietet. Das Geheimnis liegt in den Geräteeinstellungen, denn das Spiel orientiert sich an den Displayeinstellungen.
Der Time Attack und Freie Modus bieten dem Spieler ziemlich genau das , was man dabei erwartet. Folglich spare ich mir genauere Erklärungen und beleuchte lieber mal den Meisterschaftsmodus genauer.
Im diesem wählt man zuerst eine von drei Meisterschaften und danach sein lizensiertes Auto aus. Dabei kann man sich frei zwischen einem Peugot 206 WRC 1999, Ford Focus RS, Subaru Impreza, Mitsubishi Lancer Evolution VII, Toyota Corolla, Toyota Celica GT-Four ST205, Lancia Delta HF Integrale und dem Lancia Stratos HF entscheiden. Dabei unterscheiden sich die Autos zwar teilweise, viele ähneln sich aber wiederrum auch (bedenklich) stark im Fahrverhalten.
Vor dem Rennen lässt sich dann noch das Setup verändern , bevor es schließlich los geht. Im Rennen selbst versucht ihr schließlich gute Zeiten herauszufahren und habt nebenbei noch mit dem recht nervigen Zeitlimit zu kämpfen, daß euch erbarmungslos im Nacken sitzt.
Angenehm überrascht war ich hingegen zunächst von der Steuerung, hatte ich doch noch die Horrovisionen von Crash's N-Gage Auftritt im Hinterkopf. Hier fällt sie hingegen eher Arcade &Drift lastig aus, aber auch etwas "eckig". Dennoch hat man die Boliden relativ gut unter Kontrolle, auch wenn man da die geniale Steuerung des Orginals schmerzlich vermisst.
Etwas komisch wirds dann bei den Streckenbegrenzungen, denn eine Kollision führt zu kaum merkbaren Geschwindigkeitsverlust und auch die Kollisonsabfrage für die anderen Autos auf der Strecke scheint völlig zu fehlen. Zudem gibt es kaum Möglichkeiten mal von der Strecke abzukommen.
Grafisch macht der Titel zunächst einen feinen Eindruck und auch die Geschwindigkeit geht noch in Ordnung, allerdings offenbaren einige Strecken später dann doch arge Probleme in Sachen Pop-ups. Teilweise verschwinden Wände gänzlich, wenn man zu nah an sie heran fährt (Clipping-Fehler) oder aber es kommt zu offenen Polygonlücken auf der Straße, was den anfänglich guten Eindruck etwas trübt. Mit etwas Feinschliff wäre das sicher noch zu beheben gewesen.
Aber auch sonst haben sich noch einige Ungereimtheiten, wie die seltsamerweise gespiegelte Auswahlsteuerung im Menü mit eingeschlichen. Auch beim Sound gibt es nur ein paar schwache Motorsounds sowie einen englischen Beifahrer, eine Hintergrundmusik ist leider erst gar nicht existent.
Sega Rally hat eine ganze Menge Potential und verschenkt davon leider recht viel. Es wirkt leider noch wie eine Beta-Version mit fehlendem Feinschliff. Zwar wäre man an Colin Mac Rae Rally wohl nicht rangekommen, aber auch so würde das Spiel eigentlich keine schlechte Figur machen.
SEGA Rally macht es einem folglich nicht ganz einfach, denn auch wenn die Bugs verständlicherweise nerven, so macht es dennoch Spaß. Der normale Zocker wird mit der Konkurenz Asphalt GT und Colin MacRae Rally allerdings besser bedient sein, zumal der hohe Preis für eine Importversion doch gewaltig abschreckt.
written by Matthias Casper, © nexgam