Zumindest die Hintergrundstory hat es in sich - als Artist des gefragten Space Circus versucht ihr herauszufinden, wer euren Zirkus mit Sabotageaktionen lahmlegen will. Die Spur führt dabei zum unheimmlichen Virtua Circus , der nach Marktbeherrschung giert und euch als Konkurrenz am liebsten durch die nächste Luftschleuse jagen würde. Keine Frage, dass hier ein Held her muß um die Sache wieder ins Lot zu bringen und ihr als Spieler dabei kräftig mit anpacken sollt.
Und so dürft ihr euch in der Haut des jungen Starshot fortan durch sieben Welten schlagen, um gegen Ende im Herzen des Virtua Circus das Übel ein für allemal aus der Galaxie zu verbannen. Die Level sind dabei selbst für N64 Verhältnisse recht bunt ausgefallen und geizen wahrlich nicht mit Farben, wie auch Abwechslung. Praktisch jeder Welt steht unter einem bestimmten Motto, was von einem intergalaktischen Schrottplatz über karibische Fleckchen bis zu einer völlig technisierten Umgebung reicht. Dabei hat man sich bei Infogrames darum bemüht alles in einer recht liebenswürdig-witzigen Art zu gestalten und auch eine Prise Humor hier und da geschickt einzustreuen.
Auch spielerisch wechseln sich kleinere Rätseleinlagen und Aufgaben mit diversen Hüpfpassagen ab, wenngleich sich hier im merkwürdigen Sprungverhalten des intergalaktischen Artisten schon ein erster Krtikpunkt zeigt. Es schadet jedenfalls nicht sich erstmal etwas mit der Steuerung vertraut zu machen, bevor man Hindernisse schließlich im Ernstfall (hoffentlich) geschickt hinter sich lässt. Doch nicht nur Sprungqualitäten sind hier gefragt - mittels Blaster werden Feinde nämlich unter Feuer genommen, was angesichts streng rationierter Munition allerdings nur in wirklich notwendigen Situationen getan werden sollte. Ebenfalls begrenzt ist die Möglichkeit sich durch zweimaligen Druck des A-Buttons für einige Zeit dank Rakete vom Boden in die Lüfte zu erheben und so Gegner und Hindernisse unter sich hinwegziehen zu sehen oder aber höher gelegene Plattformen zu erreichen. Auch hier ist gut geplanter Einsatz Trumpf.
Doch trotz dieser originellen Einfälle spielt sich Starshot - Panik im Space Circus irgendwie genauso wie zwei Dutzend seiner Genrekollegen. Zwar ist die witzige Aufmachung mit Sicherheit ein spezielles Merkmal des Titels, viele Stellen oder Hindernisse hat man als erprobter N64-Veteran aber bereits in unzähligen anderen Titeln hinter sich gelassen. Dazu gesellen sich hier dann leider noch einige technische Patzer, wie etwa kleineren Slowdowns bei vielen Gegnern im Bild oder aber zahlreiche Clippingfehler, bei denen dann schon einmal eine Wand verschwindet bzw. durchsichtig wird. Immerhin hat man den auf so vielen N64 Titeln liegenden Nebelvorhang gelüftet und gewährt dem Spieler etwas mehr Weitsicht, als anderswo gewohnt.
Auch der Sound bietet eine in meinen Augen eher schwache Auswahl. Natürlich spielt hier auch immer etwas der persönliche Geschmack mit rein, für mich klingt die Zusammenstellung aber gefährlich nach 08/15 und so, als habe man in den letzten Tagen der Produktion noch eilig etwas zusammengemischt. Auch hier beschleicht mich das Gefühl, die eine oder andere Melodie bzw. Effekt auch schon mal woanders genauso oder zumindest ähnlich gehört zu haben. Schade auch das die Sprachausgabe auf undefinierbare tierische Laute begrenzt ist und einzig und allen der Text in einer deutschen Übersetzung gezeigt wird.
Starshot - Panik im Space Circus fehlt in meinen Augen heutzutage einfach das gewisse Etwas, um sich von seinen zahlreichen Genrekollegen abheben zu können. Eine Kaufempfehlung will ich daher nicht aussprechen, höchstens Fans von kunterbunten Hüpfspielchen können hier bei günstiger Gelegenheit ja mal zuschlagen.