WCW / NWO Revenge im Test

Nintendo 64
Für all die Unwissenden - bevor sich WCW und WWF im neuen Jahrtausend zur allumfassenden WWE zusammenschlossen, war die erstgenannte Liga so etwas wie das inoffizielle Altenheim der Wrestlingbranche. Alt- und ausgediente Haudegen der WWF (wie etwa Hulk Hogan, Randy Savage, ..) gaben sich hier ein Stelldichein und begeisterten ihre treuen Fans auch weiterhin durch gelegentliche Auftritte.

Nachdem ein minutenlanges Intro die Anhänger des amerikanischen Show-Spektakels auf die bevorstehende Spielsession eingestimmt hat, erschlägt euch das Hauptmenü förmlich mit Aktionsmöglichkeiten. Neben einem Einzelkampf, Handycap und TagTeam Matches oder einem Battle Royal warten auch etliche Turniere auf eure Teilnahme. Trotzdem ist beispielsweise an den Klassiker WWF Warzone in Sachen Spielmodi kein herankommen.


Wer sich schließlich nach reiflicher Überlegung für einen Spielmodus entschieden hat, wird vor die nächste schwere Aufgabe gestellt. Denn es warten tatsächlich weit über drei Dutzend Wrestler auf eure Wahl, darunter ist von Größen wie Brett "Hitman" Hart oder Randy Savage bis hin zu absoluten No-Names alles vertreten. Bei letzteren bin ich mir aber ehrlich gesagt nicht ganz sicher, ob ich sie denn nur nicht (mehr) kenne, oder ob es sich gar mal wieder um Phantasiegestalten wie zu Zeiten des Vorgängers WCW vs. NWO: World Tour handelt.


Auch die Kritik am doch sehr ähnlichen Schlagrepertoire und der somit etwas fehlenden Individualität des Vorgängers hat man sich offenbar zu Herzen genommen und besser umgesetzt. Zusätzlich wurde die Move-Palette noch einmal kräftig ausgebaut und nahezu alle original Finishing-Moves der Wrestlinggrößen integriert. Selbige verlangen zur Ausführung im Ring übrigens einen komplett aufgefüllten Spirit Balken, den ihr durch Verhöhnungsgesten oder Kampfaktionen stetig weiter aufladen könnt.



Erfreulich - trotz des Ausbaus der Aktionsmöglichkeiten bleibt die Steuerung ähnlich intuitiv wie noch beim Vorgänger und lässt auch ohne Verenkungen beeindruckende Ringaktionen zu. Ihr seid abermals jedoch nicht nur auf den Ring beschränkt - wem es im Ring zu eng wird, der kann auch zwischen den Seilen nach außen rutschen und seinen Gegner dort gemäß eingestellter Regeln mit Klappstühlen, Mülltonnen und anderem Material bearbeiten. So spielt sich der Titel wieder schon das Prequel erfreulich schnell und flüssig, egal ob nun alleine oder mit vier menschlichen Spielern im Duell.


Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. So auch hier. Da wären beispielsweise die leider doch selbst für N64-Verhältnisse recht kantig geratenen Wrestler, die gerade heutzutage optisch nicht mehr unbedingt die beste Figur machen. Daneben gibt es für den aufmerksamen Beobachter immer wieder kleinere Grafikfehler zu beobachten, beispielsweise wenn Wrestlerfüße schon mal halb im Ringboden verschwinden oder die muskulösen Körper zweier Athleten einander überlappen. Zu penibel sollten N64-Besitzer in optischen Dingen also nicht sein und lieber ihre Ohren für die rockigen Melodien aufsperren. Die hören sich nämlich ebenso wie die passenden Soundeffekte richtig gut an, schade nur daß man es verplante alle original Einmarschmelodien der Akteure mit auf das Modul zu packen.

Sebastian meint:

Sebastian

Glatte 96 Mbit Wrestling pur präsentierte THQ mit diesem Modul. Angesichts der reichlich (guten) Genrevertreter auf dem N64 hat es dieser Titel aber heutzutage eher schwer, seine Daseinsberechtigung zu erhalten. Wer WWF War Zone oder WWF No Mercy schon im Regal stehen hat, kann diesen Kandidaten jedenfalls getrost überspringen - viel neues oder anderes wird er hier nämlich nicht finden.

Positiv

  • Viele Wrestler
  • Eingängige Steuerung
  • Multiplayer für 4 Spieler

Negativ

  • Sehr eckige Wrestler
  • Grafikfehler
  • Wenig wirklich neues
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WCW / NWO Revenge Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit seit 1998
Vermarkter THQ
Wertung 7
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