Legends of Exidia (DSi) im Test

Nintendo DS
Legends of Exidia öffnet eine neue Sparte in der DSiWare Warenecke: Nämlich die der herunterladbaren Rollenspiele. Kann ein acht Euro teures Spiel Fans von Final Fantasy und Co. bei der Stange halten?

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Herrscht auf dem Rollenspielmarkt gerade Stagnation? Habt ihr alle wichtigen RPGs schon durchgezockt und wollt auch noch das letzte Game in dieser Sparte auf eurer Liste haben? Dann ist Legends of Exidia euer Ding. Für acht Euro bekommt ihr vier bis fünf Stunden Spielzeit, 20 Nebenmissionen, sieben abwechslungsreiche Gebiete und viel Schnetzelarbeit für euren Daumen. Die Mobilgames-Spezialisten von gameloft haben sich bei ihrem neusten Werk eindeutig von Titeln wie Secret of Mana oder Baldurs Gate – Dark Alliance inspirieren lassen – und hier liegt die Betonung auf ’’ein bisschen’’.

Das Setting könnte nicht austauschbarer sein: Im Land Exidia verbreiten böse Wesen, Morgost genannt, Angst und Schrecken und ihr als 08/15-Weltenretter mit Papas Schwert in der Hand müsst die Suppe ausbaden. Hierbei beginnt genretypisch alles ganz ruhig: Gerade aufgewacht im beschaulichen Dorf Vintol, klappert ihr einen NPC nach dem anderen ab, um zwei Zeilen Text zu erhaschen. Sind die Geschichten interessant, die eure Dorfbewohner von sich geben? Hier ein großes Nein.

Dann rufen schon die ersten Nebenquests euren Namen. Hier werden Questgeber mit einem leicht erkennbaren Ausrufezeichen markiert. Kurz angequatscht und dann geht es los - auf die Suche nach versteckten Kindern und anderen Kleinigkeiten. Langweilig!!

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Nach kurzer Spielzeit hat der Bürgermeister von Vintol endlich erfahren, dass auch sein kleines Dorf in Gefahr ist und ihr erhaltet den Auftrag im naheliegenden Wald nach dem Rechten zu sehen. Die ruhige Patrouille entpuppt sich leider als waschechte Prinzessinnen-Rettung. Hier trefft ihr auch zum ersten Mal auf die Morgost und euren ersten Boss-Gegner. Zur Kampfmechanik: Ihr verwendet einen Knopf um ein Schwert zu schlagen und einen anderen zum Zauber sprechen. Das spielt sich alles sehr Diablo-like und kann für die ersten Minuten auch ein bisschen begeistern.

Dann fallen schon die ersten Tücken im Spieldesign auf. In vielen Arealen müsst ihr pausenlos auf Gegner einprügeln, um eine bestimmte Levelgrenze zu erreichen, um somit weiter in der Storyline voranzukommen. Online-Rollenspieler kennen dieses Phänomen unter den Namen ’’grinden’’. Hier macht sich dann totale Monotonie breit. Diese wird auch noch unterstützt von dem Fakt, das gerade erlegte Gegner kurzerhand vor eurer Nase auftauchen. Das hat schon wirklich MMORPG (Onlinerollenspiel) Charakter!

Was wäre ein anständiges Action-RPG ohne ein Inventar, Charakterstatistiken und Questbuch? Das läuft das in Legends of Exidia auf Sparflamme. Die wenigen Quests, die immer dasselbe von euch wollen, wie ’’gehe hier hin und prügel diesen Knaben’’ oder ’’sammele mir 20 Froschschenkel, damit ich mir eine Suppe kochen kann’’ müssen im Questbuch nicht nachgelesen werden, diese behaltet ihr auch im Kopf. Die Anzahl von Items, also Rüstungen und Waffen ist mehr als überschaubar und wirklich einzigartige Gegenstände sind echte Mangelware. Die Charakterstatistiken hat gameloft wohl zwecks Komplexität einfach weggelassen. So könnt ihr also keine Talentpunkte verteilen, um zum Beispiel neue Zauber oder Skills zu erlernen. Die Level-Passagen sind immer sehr linear gehalten. Das Positive daran ist, dass ihr euch nie verlaufen könnt, aber Entdeckernaturen werden hier maßlos enttäuscht sein.

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Das einzig wirklich Nennenswerte ist der Fakt, dass sich gameloft bemühte dem immer gleichen Spielprinzip ein bisschen Abwechslung zu spendieren. Auf Kapitän Adams Schiff, das ihr im zweiten Kapitel betretet, müsst ihr in Metal Gear Solid Manier Wachen ausweichen. Später kommen Minispiel-ähnliche Sequenzen wie bei Legends of Zelda – Ocarina of Time hinzu, wo ihr eine Musik mittels Tastenfolge nachspielen müsst. Diese abwechslungsreichen Abschnitten kommen aber leider viel zu selten vor.

Somit versumpft das Spiel in seiner monotonen Spielweise, weil es einfach keinen Spaß macht, die immer gleichen Gegner zu verprügeln. Wäre hier eine Sammelleidenschaft wie bei
Diablo und Co. vorhanden, würde noch eine gewisse Motivation hinter dem allen stecken - aber die Geschichte ist immer voraussehbar und die Nebenquests generell langweilig. Von der Technik her ist Legends of Exidia auf dem Niveau eines 16 Bit-Spiels mit mittelmäßiger Präsentation und seltsamen Bewegungsanimationen. Kein Ort, kein Dungeon, hat wirklich was Außergewöhnliches was sich in eurem Gehirn festbrennen wird. Vielmehr wirkt alles wie aus einem Baukasten.         

Dominic meint:

Dominic

Legends of Exidia steckt in einer Zwickmühle: Echte Rollenspielfans wollen eine epische Geschichte, Tonnen von Nebenaufgaben, lange Spielzeit und einen dank Skill-Tree ausgefeilten Spielcharakter. Das bietet dieser Downloadtitel nicht. Vielmehr wurde hier lediglich das Genre ’’Rollenspiel’’ aufgegriffen, entschlackt und mainstreamtauglich gemacht. 


Positiv

  • Monster verkloppen macht kurz Spaß
  • Actionreiches Gameplay

Negativ

  • Kurze Spielzeit
  • Entschlacktes RPG
  • Langweilige Nebenquests
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Legends of Exidia (DSi) Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 1. Februar 2010
Vermarkter gameloft
Wertung 5.7
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neXGam YouTube Channel
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