Damals überraschte mich „Mein Pferdehof“ für den GBA mit einem überraschend guten Gameplay. Ehrlich. Seitdem bin ich vorsichtiger geworden, diese belächelten Games als öden Kinderkram abzustempeln. DTP unternimmt mit „Meine Tierpension“ einen neuen Anlauf in diese Richtung und mir kam die Ehre zu, das Endergebnis mal kritisch anzusehen ...
Als Vorlage diente hierbei die gleichnamige PC-Version, welche übrigens den Titel des erfolgreichsten PC-Kinderspiels des Jahres 2003 für sich beanspruchen kann. Hier wie dort kümmert ihr euch um die Wehwehchen und Ansprüche der euch anvertrauten Zwei- bis Vierbeiner. In insgesamt sechs Szenarien warten Pferd, Katze, Hund, Wellensittich, Kaninchen und »Schildi«, die Schildkröte darauf vom Spieler umsorgt zu werden. Neben diesem Traum aller fünf- bis zehnjährigen Mädchen wartet das Hauptmenü mit der Option »Ausreiten« auch noch mit einem zusätzlichen Minispiel auf. Nach Wahl von Pferderasse und Rennstrecke geht es dann in einer 2D Seitenperspektive über Stock und Stein, wobei die Reaktion beim Überspringen von Hindernissen gefragt ist. Nicht anspruchsvoll, aber dürfte die Zielgruppe unterhalten.
Wer seinen tierischen Liebling lieber gleich Hegen und Pflegen möchte, beginnt stattdessen ein neues Spiel und darf daraufhin sein Wunschtier verhätscheln. Letztere haben eine gewisse Anzahl an Bedürfnissen, die mittels Balken (die Sims lassen grüßen!) angegeben werden. Da ein gutgelauntes und versorgtes Pferd der eigenen Tierpension mehr Besucher (= Einnahmen) einbringt, sind die Investitionen in Futter und Spielsachen gut angelegt. Auch die Ausstattung des Stalls sollte beizeiten verbessert werden. Ein paar Barreserven für die anfallenden Unkosten der Pension sollten jedoch immer zurückgehalten werden.
Doch neben diesen simplen betriebswirtschaftlichen Abläufen muss sich der Tierpensionsbesitzer auch noch viel um seine Tiere kümmern. Es wird gefüttert und ausgemistet - und mit den Schützlingen gespielt. Wer sein Tier verwahrlosen lässt, hat nicht nur bald einen kranken Vierbeiner um sich, sondern bekommt auch Besuch vom örtlichen Tierschutzverband. Das diese Truppe keinen Spaß versteht, bekommen junge Spieler hier bereits für das restliche Leben mit auf den Weg.
Technisch ist meine Tierpension sauber auf den Nintendo DS umgesetzt. Die Locations sind hübsch ins Szene gesetzt und die guten Animationen der Tiere fielen mir positiv auf. Überraschungen warten jedoch nicht, ebenso wenig beim Sound mit seinen malerischen Hintergrundmelodien. Gemessen an dem Schund, mit dem Spielehersteller oftmals jüngere Spieler abzuspeisen versuchten, ist meine Tierpension ein positives Gegenbeispiel.
Sebastian meint:
Meine Tierpension orientiert sich an einer jüngeren Zielgruppe und diese wird voll bedient. Die Handhabung ist leicht, die Inhalte unterhaltsam präsentiert und ein gewisser Lerneffekt im Umgang mit Tieren ist ebenfalls enthalten. Daumen hoch von mir!
Meine Tierpension orientiert sich an einer jüngeren Zielgruppe und diese wird voll bedient. Die Handhabung ist leicht, die Inhalte unterhaltsam präsentiert und ein gewisser Lerneffekt im Umgang mit Tieren ist ebenfalls enthalten. Daumen hoch von mir!