Alice im Wunderland im Test

Nintendo Wii
Disney's Alice im Wunderland aus dem Jahre 1951 ist wohl die berühmteste Verfilmung des Kinderromans von Lewis Caroll und begeistert noch heute Jung und Alt. Knappe 60 Jahre später haben sich die Disney Studios mit Erfolgsregisseur Tim Burton zusammengetan und bringen den gleichnamigen Nachfolger in die Kinos. Die Disney Interactive Studios sorgen dabei für die Versoftung und liefern auf Nintendo Wii, DS und dem PC das passende Jump & Run ab. Lest bei uns, ob die Rückkehr der guten Alice ins Wunderland geglückt ist ober ob die rote Königin auch bei der Versoftung die Oberhand behalten wird.
Willkommen im Wunderland ... äh... ich meine natürlich Unterland, denn so heißt das Land, seitdem die rote Königin endgültig die Fäden in der Hand hält. Aber das wollen das weiße Kaninchen und die Haselmaus nicht wahrhaben und holen die inzwischen gealterte Alice erneut in ihre Welt. Mit ihr suchen die Nager den verrückten Hutmacher und machen sich auf zur weißen Königin, um mit ihrer Hilfe die rote Königin zu besiegen und dem Land wieder Frieden zu bringen. Unterwegs treffen sie noch auf den zerstreuten Märzhasen und die listige Grinsekatze, so dass die Gruppe auf stolze sechs Mitglieder wächst und fortan das Unterland unsicher macht.

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Dabei steuert der Spieler aber nicht Alice selbst, sondern einen ihrer fünf Gefährten. Per C-Knopf kann man zwischen den einzelnen Charakteren umschalten und sich so ihre individuellen Fähigkeiten zunutze machen. Habt ihr einen Freund zu Hand, könnt ihr das Spiel auch kooperativ bestreiten, was den Spielspaß natürlich noch mal anhebt. Und Spielspaß habt ihr bei Alice im Wunderland zu genüge. Das Spiel präsentiert sich als Jump & Run mit allerlei kniffligen Rätseleinlagen und hitziger Action. Ihr hüpft, rennt und schlagt euch durch das Unterland und seine verschiedenen Gebiete, darunter dunkle Wälder, verwinkelte Irrgärten, weite Wüsten oder das Schloss der roten Königin.

Das sind aber nur einige Bespiele für die vielen Levels, die es zu meistern gilt. Abwechslung im Setting gibt es also genug, denn jedes neue Areal besticht durch einen eigenen (grafischen) Stil und stellt euch vor neue Herausforderungen. Anfangs seid ihr nur mit dem weißen Kaninchen, der Haselmaus und Alice unterwegs. Erst im späteren Spielverlauf gesellen sich die anderen drei Charaktere zu eurer Truppe. Daher werdet ihr schon besuchte Orte erneut aufsuchen, um neue Wege zu öffnen, die der besonderen Fähigkeit eines Charakters bedürfen, den ihr erst später im Spiel steuern könnt.

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Apropos Fähigkeiten: Um euer Abenteuer erfolgreich zu überstehen und Alice vor den Kartensoldaten zu schützen, müsst ihr die Kräfte der Charaktere geschickt einsetzen. So könnt ihr mit dem weißen Kaninchen die Zeit anhalten und Gegner oder Objekte verlangsamen. Die Haselmaus ist dagegen eine super Kämpferin und erste Wahl im Kampf gegen die Gegner. Der Märzhase ist ein verwirrter Knallkopf, der Telekinese beherrscht. Mit ihm könnt ihr beispielsweise Objekte bewegen und durch die Luft schleudern. Der Hutmacher ist ein Experte was die Sichtweise auf einige Dinge angeht. Mit ihm könnt ihr die Perspektive verändern und so neue Wege erschließen, die ihr auf den ersten Blick nicht gesehen habt. Letzte im Gespann ist die Grinsekatze, die sich und bestimmte Objekte unsichtbar, bzw. sichtbar machen kann.

Wie oben schon erwähnt, ist das Spiel gespickt mit vielen Rätseln, die ihr auf eurer Reise meistern müsst. Um auf die Lösung zu kommen, müssen die Fähigkeiten der Charaktere erfolgreich kombiniert werden. Dabei sind die Aufgaben immer plausibel und perfekt platziert. Nie wirkt ein Rätsel aufgesetzt oder uninspiriert. Die Entwickler haben eine sehr gute Balance zwischen Hüpfpassagen und Knobeleien geschaffen, die euch immer am Ball halten.
 
Natürlich weiß die rote Königin von Alice und so schickt sie ihre Kartensoldaten aus, um euch den Gar aus zu machen. Die Krieger tauchen durch herzförmige Portale natürlich immer dann auf, wenn man sie am wenigsten braucht. Gekämpft wird dabei per Knopfdruck. Ihr habt auch die Wahl, mit welchem Charakter ihr in den Kampf ziehen wollt. Zu empfehlen ist da die Haselmaus, weil sie die schnellste in der Truppe ist und so geschickt um die Gegner herum springt und ihnen Saures gibt.

Natürlich könnt ihr aber auch die Fähigkeiten der Charaktere anwenden, um euch einen Vorteil zu verschaffen. So könnt ihr mit dem weißen Kaninchen die Gegner verlangsamen oder sie mit der Telekinese des Märzhasen durch die Luft schleudern. Macht alles Laune und gestaltet sich äußerst abwechslungsreich. Leider haben es die Entwickler versäumt, auch andere Gegnertypen ins Spiel zu integrieren. Es gibt zwar Endgegner wie z. B. den riesigen Schoßhund der Königin oder ihren besten Ritter, aber die normalen Gegner sind stets nur die Kartensoldaten. Zwar unterteilen sich diese in Speerträger, Bogenschützen und Axtschwinger, im Design sind sie aber alle gleich gehalten. Hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht.


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Es gibt aber noch andere Kritikpunkte. So ist die Kamera nicht immer optimal. Vor allem im Kampfgetümmel sieht man sich öfters gezwungen diese nach zu justieren, was in der Hektik nervig sein kann und Energie kostet (zum Glück gibt es unendlich Leben). Ansonsten ist die Steuerung wirklich gelungen umgesetzt. Ihr steuert die Helden per Wiimote und Nunchuck. Gesprungen wir auf A und mit B könnt ihr schlagen. Per Z-Knopf aktiviert ihr eure Fähigkeiten, die dann per Bewegungssteuerung vollführt werden. Alles super gelöst, bis auf die Kamerasteuerung.

Auch kann Alice selbst wirklich nerven. Sie macht es sich zur Angewohnheit, euch immer mal wieder im Weg zu stehen und so die Sicht zu blockieren. Dann ist wieder manuelles nachjustieren angesagt. Zudem haben die Entwickler ist einige Sprachsamples spendiert, die sie euch im Spielgeschehen um die Ohren knallt. Diese sind anfangs ganz nett, wiederholen sich aber schnell und können nervig werden. Wenn ihr zum x-ten Mal "Das machst du ganz ausgezeichnet, Märzhase" oder "Ich würde alles tun, um das auch zu können" gehört habt, wisst ihr, wovon ich rede.

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Grafisch präsentiert sich Alice im Wunderland in einem sehr schönen Gewand. Die Grafik glänzt durch satte Farben und abwechslungsreiche Texturen. Hier haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet. Die Charaktere sind alle sehr schön gestaltet worden und weisen viele Animationen auf. Das Highlight sind aber eindeutig die Levels. Mit vielen Details, bringen sie eine sehr dichte Atmosphäre an den Spieler und zeigen, dass hier mit viel Liebe gearbeitet wurde. Beim Sound gibt es ebenfalls nichts zu meckern. Das Spiel ist komplett in deutsch synchronisiert und kommt mit stimmigen Melodien und Soundeffects daher. Man merkt einfach, dass man ein Disney Spiel spielt.

Andrej meint:

Andrej

Alice im Wunderland ist ein wirklich gelungener Cocktail aus Jump & Run und Rätselkost. Es macht viel Spaß, die verschiedenen Figuren zu steuern und ihre Fähigkeiten geschickt einzusetzen. Außerdem bietet das Spiel viele skurille Landschaften zu bestaunen, die grafisch sehr schön in Szene gesetzt sind. Die Motivation wird konstant oben gehalten und motiviert zum weiterspielen. Einzig der etwas zu leichte Schwierigkeitsgrad und das eintönige Gegnerdesgin könnten geübte Spieler abschrecken. Einen Ausflug ins Unterland ist Alice im Wunderland aber allemal wert!

Positiv

  • gelungene Präsentation
  • fünf verschiedene Charaktere spielbar
  • Koop-Modus

Negativ

  • nur ein Gegnertyp
  • Alice steht oft im Weg und nervt
  • könnte schwerer sein
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Alice im Wunderland Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 04. März 2010
Vermarkter DisneyInteractive
Wertung 8
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neXGam YouTube Channel
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