Das ihr euch beim Einsatz von selbiger vor der Konsole wild zappelnd selbstverständlich so richtig zum Affen machen dürft, versteht sich dabei natürlich von selbst. Wie schon auf dem DS geht es dabei darum, in hektischer Abfolge eine Reihe minimalster Minispiele möglichst schnell und fehlerfrei zu lösen, wobei euch vom Spiel selbst kaum eine Verschnaufpause gegönnt wird. Höchste Konzentration ist gefragt, wenn es etwa darum geht den Zeigefinger gut platziert in ein Nasenloch zu bohren, Omis Gebiss einzusetzen oder aber einen Reißverschluß zuzuziehen.
Manche der Minigames haben einen eher fragwürdigen Inhalt..
Insgesamt über 200 dieser fragwürdigen Minispiele erwarten euch dabei im gesamten Spielverlauf, wobei der Schwierigkeitsgrad moderat ansteigt und so auch Anfängern einen fairen Einstieg ermöglicht. Im weiteren Spielverlauf wirds dann jedoch nicht nur hektischer, sondern auch die auszuführenden Bewegungen werden komplexer - ob die Simulierung eines Elefantenrüssel mit dem Obst in einem Korb abgelegt wird oder ein Besen zu Reinigungszwecken - die Entwickler haben sich einiges für die Wiimote einfallen lassen. Dem ist es auch zu verdanken, daß der spielerisch bereits etwas angestaubte Titel auch weiterhin über ausreichend Pepp und Neuerungen verfügt, um selbst Fans der ersten Stunde wieder zu begeistern.
Zentraler Ausgangspunkt des Abenteuers ist übrigens die Karte von Warios Heimatstadt Diamant City, auf der ihr mit bestehen einzelner Kurzgeschichte weitere solche freischaltet. Auch etliche Minispiele lassen sich freispielen und so nachträglich noch einmal angehen. Zudem wird jede neue Episode von einer kurzen Storysequenz begleitet, die aber meist nicht nur arg skuril anmutet, sondern darüber hinaus auch leider nicht abgebrochen werden kann. Immerhin tröstet ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten der Serie, wie etwa Jimmy T., Mona oder Nintendofan 9-Volt etwas über diese Tatsache hinweg.
Auch 5-Sekunden Besuche bei Nintendo Klassikern stehen auf dem Tagesplan..
Übrigens seid ihr bei Wario Ware Smooth Move nicht zum Spielchen im einsamen Kämmerchen verdonnert - auf Wunsch können bis zu zwölf mutige Spieler den Wiimote schwingen, allerdings natürlich nur der Reihe nach, wobei der Formenstab dann einfach weitergereicht wird. Aufgrund seines simplen Spielprinzips dürfte der Titel aber gerade auf Parties, Feiern oder sonstigen geselligen Abenden wie schon so manches Wii-Game ein echter Renner sein.
Weniger beeindruckend ist da allerdings die Technik. Die EDTV / HDTV (480p) Unterstützung ist erfreulich, tröstet aber nicht über die teils doch arg simplifizierte Darstellung einiger Minigames hinweg. Teilweise werden da einfach stehende Polygonefiguren ohne Texturen geboten, ein anderes Mal dürft ihr hingegen einen halben Level des SNES Hits Star Wing inklusive NES Roboter R.O. B. als Endgegner spielen.
Verlangt beides etwas Übung - das Schreddern und austrinken eines Glases..
Auch die Soundkulisse hat es in sich - stets hektisch und zumeist fetzig, hat sie streckenweise aber auch eher nervigere Stücke zu bieten. Der Gesamteindruck fällt dennoch eher positiv aus, ebenso wie die deutsche Lokalisation. Sowohl Text als auch Sprachausgabe (Beschreibung der Wiimote Bewegungen) verhelfen gerade Laien nicht nur zum schnellen Einstieg ins Spiel, sondern sind zudem auch noch recht witzig-locker gehalten. Daumen hoch!
Wer als Fan hoffte bei Wario Ware Smooth Moves genau das zu finden, was die Vorgänger auf GameCube, DS und GBA auszeichneten darf sich freuen - das Spielprinzip wurde praktisch unverändert übernommen. Seinen besonderen (und durchaus neuen!) Reiz zieht das Spiel aber aus den praktisch unbegrenzten Möglichkeiten der Wiimote, was euch speziell im Multiplayer viel Spaß bescheren wird. Alleine machts zwar auch Spaß, sein volles Potenzial entfaltet der Titel dabei allerdings nicht.