Age of Empires Online im Test

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Mit „Age of Empires Online“ erlebt eine Klassiker-Reihe im Internet ihre Fortsetzung...

1997 war das Echtzeit-Stragie-Genre auf seinem Höhepunkt. Spiele wie Command & Conquer oder Starcraft zogen den Spieler in ihren Bann. Doch sie alle fanden entweder in Fantasy- oder Science-Fiction-Universen statt. Age of Empires brach aus dieser Norm aus. Denn als Gamer spielte man keine alternative Sowjetunion oder keine Horde, sondern historische Völker. Anstatt einen Mammut-Panzer zu steuern oder Tesla-Spulen zu bauen, dirigierte man Kriegs-Elefanten und errichtete Wachtürme.

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Age of Empires wurde ein Riesenerfolg und die Ensemble Studios, die das Spiel entwickelten, produzierten im Laufe der Jahre insgesamt drei Teile plus einem Spin-Off und diversen Add-Ons. Das letzte Spiel war Halo Wars, welches 2009 herauskam. Danach war Ende, denn Microsoft,  die Ensembe Studios besaßen, schlossen den Entwickler. Ein neues Age of Empires schien also ausgeschlossen, oder?

Spulen wir zum 16. August 2010 vorwärts. Robot Entertainment, ein Entwicklungsstudio, welches sich aus ehemaligen Ensemble Studio Mitarbeitern zusammensetzte, kündigte die Entwicklung von Age of Empires Online an. Bald wurden sie von Gas Powered Games, bekannt für Dungeon Siege, ersetzt und die ersten Screens und Infos tauchten im Netz auf. Der erste Eindruck war… gewöhnungsbedürftig. Die realistische Grafik, die zuvor die Serie auszeichnete, wurde durch einen cartoon-artigen Look ersetzt. Der Titel sollte nur online spielbar sein, aber dafür Free2Play, ohne monatliche Gebühren. Und mancher Gamer, der sich noch gut an die vorherigen Teile erinnern konnte, fragte sich insgeheim, ob dies überhaupt gut gehen konnte.

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Die Antwort lautet ganz eindeutig, es geht gut. Age of Empires Online ist ein Spiel, welches sowohl der Vergangenheit gerecht wird, aber auch gleichzeitig den heutigen Gepflogenheiten folgt. Ein Spagat, der ohne Schwierigkeiten klappt.

Spielerisch präsentiert sich das Spiel wie ein Echtzeitstrategiespiel der alten Schule, kombiniert mit ein wenig Aufbau-Strategie sowie einigen RPG-Elementen. Du startest in einer Stadt, wo dich diverse Auftragsgeber erwarten. Im Laufe des Spiels erhältst du immer wieder diverse Baupläne, mit denen du deine kleine Gemeinde langsam aber sich erweitern kannst. Mehr und mehr Gebäude kannst du so aufbauen, die entweder Baumaterialien, Verbesserungen oder Spezialeinheiten bereit stellen.

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Hast du deine erste Mission akzeptiert, geht es auf die Weltkarte, wo du den Ort auswählst, wo dich deine Aufgabe erwartet. Anfänglich hast du nur einen Auftrag, doch je weiter das Spiel fortschreitet, desto mehr Plätze erhältst du und desto mehr Leute wollen etwas von dir. So kann es dann auch sein, dass du mehrere Missionen gleichzeitig annehmen kannst, die Reihenfolge allerdings, in der du sie abarbeitest, liegt ganz bei dir. Das Spiel ist in dieser Hinsicht sehr umfangreich. Langeweile taucht so schnell nicht auf, da die Aufgaben auch abwechslungsreich geworden sind. Mal muss man Kinder retten, mal unter Zeitdruck ein Dorf verteidigen.

Hauptsächlich startest du mit einem Stadtzentrum, einigen Arbeitern sowie den notwendigen Ressourcen in deiner Nähe. Je nachdem, welche Aufgabe du erfüllen musst, und abhängig davon, wie weit du im Tech-Tree fortgeschritten bist, stehen auch schon diverse Nebengebäude, wie beispielsweise eine Kaserne. Mit Hilfe von Nahrung, Gold, Holz und Steinen kannst du dann die verschiedensten Einheiten erstellen oder Upgrades bauen. Jede Unit, die auf der Karte ist, verbraucht eine bestimmte Menge an Bevölkerung. Ein einfacher Soldat nimmt nur eine Einheit weg, eine Trimere drei. Dies gilt es zu berücksichtigen und rechtzeitig neue Häuser bauen, um das Limit dementsprechend zu heben.

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Die diversen Einheiten sind nach einer Art Schere-Stein-Papier-System aufgebaut. So sind Pferdeeinheiten sehr effektiv gegenüber Bogenschützen, doch bestimmte Fußeinheiten können dir äußerst gefährlich werden. Allen gemein ist, dass sie gegen schwer bewaffnete Gebäude, wie dem gegnerischen Dorfplatz, nur schwer ankommen können, wofür es natürlich auch spezielle Waffen gibt.

Des weiteren sind auf den Karten immer wieder Plätze zu finden, bei denen ein Schatz bewacht wird. Hat man die Wächter besiegt, erhält man eine Truhe, die ins Inventar kommt. Diese kann Ressourcen beinhalten, aber auch Upgrades für eure Einheiten, die du in deiner Hauptstadt in vorbestimmte Slots einfügen kannst. Allerdings ist dieses Prozedere etwas mühsam, da du nur ein Upgrade nach dem anderen aktivieren kannst und nicht mehrere gleichzeitig.

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Schade ist auch, dass es nicht möglich ist, während einer Mission zu speichern. Man muss eine Aufgabe erst abschließen, ehe man auf die Weltkarte und in die Hauptstadt zurückkommt. Einfach mal so zwischendurch spielen und dann für später sichern ist also nicht möglich. Besonders bei langwierigen Missionen ist dies äußerst schade.

Du warst also erfolgreich und kehrst siegreich zu dem Ort zurück, wo du deine Mission erhalten hast. Du sprichst deinen Auftragsgeber an und erhältst als Dank Erfahrungspunkte, Gold und eventuell hilfreiche Gegenstände. Mit ersteren levelst du dich wie in einem Rollenspiel auf. Nachdem du also erfolgreich eine Stufe aufgestiegen bist, ist es dir möglich im Tech-Tree Punkte zu verteilen. Militär, Forschung und Verwaltung warten nur darauf, dass du neue Gebäude, Einheiten oder Upgrades freischaltest. Manche Missionen setzten übrigens voraus, dass du im Besitz von bestimmten Units bist.

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Das gute an Age of Empires Online ist, dass es keinen Multiplayer-Zwang hat. Manche Missionen kann man zwar problemlos zu zweit spielen, aber dies ist kein Muss! Für notorische Single-Player ist dies wunderbar.

Das Spiel wirbt damit, dass es Free 2 Play ist, also keine monatlichen Gebühren kostet. Es gibt die Möglichkeit, ein Premium-Upgrade zu kaufen, womit man beispielsweise bestimmte Deko-Elemente oder Einheiten erhält. Letztere zu haben ist kein Muss, sie erleichtern allerdings das Spielen ungemein. Schon fast zu sehr, denn kombiniert mit dem Fakt dass man immer wieder Upgrades erhält, die man nur dann einlösen kann, wenn man Premium ist, kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die Entwickler einen gewissen Zwang eingebaut haben, doch bitte möglichst Geld auszugeben um wirklich in den vollen Spiele-Genuss zu kommen. Dies ist an und für sich nicht verwerflich, schließlich müssen die Entwicklungs- und laufenden Kosten wieder eingeholt werden. Doch leider muss man auch sagen, sind die Preise sehr gesalzen. 1680 Microsoft Points für den Griechischen-Premium-Inhalt sind noch billig, will man in den Genuss von allem Möglichkeiten kommen muss man schon 8600 Microsoft Points für einen „Season Pass“ ausgeben! Dies ist ganz schön happig, vor allem wenn bedenkt, dass ein normales Retail-Spiel, welches man über den Marktplatz herunterladen kann, ungefähr die Hälfte kostet.

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Die bereits eingangs erwähnte Cartoon-Artige Grafik entpuppt sich schon recht schnell als gefällig. Denn die Darstellungen haben eine Liebe zum Detail, wie man sie von den Vorläufer-Teilen her kennt. Schiffe verursachen Kielwasser und nicht gebrauchte Einheiten schlafen schon mal gerne ein. Allerdings ist es auch so, dass der Blickwinkel, in dem man auf die Karte blickt fest ist. Man kann die imaginäre Kamera nicht drehen, sonder nur ein wenig hinein zu zoomen. So hat man manchmal Schwierigkeiten abzuschätzen, ob man sich jetzt zubaut oder nicht. Im schlimmsten Fall hat man eine Kaserne so gebaut, dass sie in Kombination mit einem anderen Gebäude den Einheiten den Weg versperrt. So etwas ist unschön.

Der Sound ist klasse. Erinnerungen an die alten Spiele werden wach, wenn man die diversen Geräusche hört. Aber auch die Musik ist sehr gelungen.

 

Götz meint:

Götz

Age of Empires Online ist ein Spiel, welches ganz im Geist der Vorgänger steht, dabei jedoch auch neue Wege beschreitet. Die Mischung aus Echtzeitstrategie-, Aufbau- und Rollenspiel hat etwas für sich und die Missionen sind schön abwechslungsreich geworden. Grafik und Sound sind sehr gut geworden. Schade ist allerdings, dass es keine Möglichkeit gibt, innerhalb von Missionen zu speichern. Auch der „Zwang“, sich Premium-Inhalte zu kaufen, dürfte nicht auf Gegenliebe stoßen. So ist der Titel zwar kein absoluter Klassiker, aber immer noch ein Spitzen-Game, welches man sich gönnen sollte. Vor allem deshalb, weil es für umsonst ist!

 

Positiv

  • Gelungene Fortsetzung der Reihe
  • Sehr umfangreich
  • Klasse Grafik

Negativ

  • Kein Speichern während einer Mission
  • Gewisser Zwang, sich Premium-Content zu kaufen
Userwertung
9.3 2 Stimmen
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Age of Empires Online Daten
Genre -
Spieleranzahl 1-?
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 16.08.2011
Vermarkter MicrosoftGameStudio
Wertung 8.7
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