Empire Earth II: The Art of Supremacy im Test

PC Windows
Vor knapp einem Jahr veröffentlichte Publisher Vivendi Universal Games mit Empire Earth II den zweiten Teil seines erfolgreichen Strategie-Epos. Gerade in Deutschland schlug der Titel aus dem Hause Mad Doc dabei mit 100.000 verkauften Einheiten hervorragend ein, sodass eine offizielle Erweiterung wohl nur noch eine Frage der Zeit war. Nun ist eben jenes Add-On in Form von Empire Earth II: The Art of Supremacy erhältlich, und wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, das Spiel für euch ausführlich unter die Lupe zu nehmen!


Die Entwickler wollen uns mit dem Add-On die sinngemäß übersetzte „Kunst der Herrschaft“ schmackhaft machen und haben daher einige Neuerungen integriert. An erster Stelle wären da natürlich die 3 komplett neuen Kampagnen zu erwähnen, in denen ihr zunächst die aufblühende Ägyptische Zivilisation gegen feindliche Stämme verteidigt, Napoleons Feldzug gegen das Russische Zarenreich zerschlagt und schließlich den Stamm der Massai in einem modernen Szenario gegen einen brutalen Großkonzern anführt. Richtig gehört, denn in EE2: The Art of Supremacy sind mit den Massai und den Zulu erstmals auch afrikanische Stämme spielbar, die euch dementsprechend eine Reihe neuer Spezialeinheiten und Wunder bieten.



Die Kampagnen teilen sich in jeweils 5 Missionen auf, die euch insgesamt für gerade einmal 6-7 Stunden bei Laune halten dürften. Immerhin wurde dabei allerdings auf cleveres Level-Design geachtet, da euch die Einsätze durch zahlreiche Nebenaufgaben (-> Belohnungen) sowie diplomatische Alternativen eine vielseitige Spielweise ermöglichen. Mir persönlich hat dabei gerade die Massai-Kampagne durch ihr unverbrauchtes Setting zugesagt, während der ägyptische Feldzug eher für Ernüchterung sorgte. Im Gegensatz dazu konnte auch die Verteidigung Mütterchen Russlands mit spannenden Szenarien wie der Napoleonischen Kontinentalsperre überzeugen.



Neben den beschriebenen Kampagnen hat Empire Earth II inklusive Erweiterung jedoch noch so einiges mehr zu bieten. So führt ihr in den bewährten Scharmützeln eine der zahlreichene Zivilisationen von der Steinzeit über das Mittelalter bis hin in eine ferne Zukunft voller Roboter. Dabei wollen nicht nur Wissenschaft, Ressourcenabbau und Aufbaustrategie sondern auch diplomatische Mittel von euch geregelt werden. Dies wird im Add-On gerade durch die Integrierung von mehr oder weniger primitiven Stämmen hervorgehoben, die sich nunmehr auf den Karten tummeln. Diese vereinzelten Kulturen könnt ihr zwar ohne Rücksicht vernichten, in manchen Fällen stellt sich eine Allianz jedoch als deutlich nützlicher heraus.



Da natürlich auch in "The Art of Supremacy" die Schlachten eine besondere Rolle spielen, haben die Entwickler diese durch die neuerliche Erschaffung von Helden ein wenig aufgepeppt. So können Standard-Einheiten nunmehr durch das Sammeln von Erfahrungspunkten zum Helden-Status aufsteigen und eure Armee somit deutlich verstärken. Diese Einheiten begleiten euch dann sogar durch die komplette Kampagne (sofern sie überleben), womit immerhin der häufige Eindruck des unrentablen Einheitenverschleis gemindert wird. Die Gefechte zu Land und Wasser zeigen sich nichtsdestotrotz weiterhin recht klobig, da die Wegfindung von regelrechten "Einheitenklumpen" aus Infanterie und Vehikeln deutlich zu wünschen übrig lässt.



Abseits von Kampagnen, Stämmen und Helden bietet die Erweiterung ebenfalls eine Reihe neuer Spielmodi, die sich gerade im Multiplayer bezahlt machen. Im sogenannten "Tauziehen" wird beispielsweise ein kompletter Krieg geführt, in dem sich ein Spieler durch Siege auf mehreren Karten der Basis des Gegners immer mehr nähert. Je nach Fortschritt erhöht sich das Handicap des Gewinners dabei, sodass die Gefechte gegen Ende des Tauziehens immer schwieriger ausfallen. Ebenfalls neu hinzugekommen ist die Vasallen-Option, mit der ihr euch in Angesicht einer drohenden Niederlage dem Gegner unterwerfen könnt. Folglich bleibt eure Zivilisation zwar erhalten, muss allerdings Ressourcen an den neuen Herrscher abgeben und kann jederzeit von diesem vernichtet werden. Die titelgerechte "Kunst der Herrschaft" wurde hier also besonders berücksichtigt...



Neben solchen maßgeblichen neuen Features wartet The Art of Supremacy selbstverständlich auch mit kleineren Feinheiten auf. So gibt es einige neue Einheitentypen wie den Mirage-Kampfjet oder den T-90 Panzer für die hinzugekommenen Zivilisationen (Frankreich und Russland), auf neue Inhalte für die bisherigen Völker wurde leider verzichtet. Völker sind ein gutes Stichwort, denn im neuen Zivilisations-Editor dürft ihr eure eigene Kultur aus besonderen Einheiten, Vorteilen und weiteren Gegebenheiten zusammenstellen. Eine nette Option, denn somit könnt ihr eine Zivilisation ganz eurer Spielweise (Seemacht, Wirtschaftsführer, Lufthoheit usw.) anpassen.



Grafisch ist das Add-On zwar wie schon das Hauptspiel kein Leckerbissen, immerhin gibt es aber einige Verbesserungen zu verbuchen. Zum einen zeigten sich die erwähnten neuen Einheitentypen unter Begutachtung der stufenlos zoombaren Kamera detailreicher als bisherige Modelle. Weiterhin haben die Entwickler neue Animationen integriert, die sich gerade in den Schlachten gut machen. So werden Soldaten nun durch Explosionen meterweit durch die Luft geschleudert. Auf den Boden der Tatsachen holten uns jedoch wie gehabt die miese Performance sowie maue Effekte zurück.



Mi dem Sound konnte ich mich im Hauptspiel ja nicht sonderlich anfreunden, was sich mit der Erweiterung glücklicherweise ein wenig gebessert hat. Die neue Musikuntermalung für Massai und Zulu kommt nämlich richtig stimmungsvoll daher und vermittelt damit eben jene spezifische Atmosphäre, die manch einer Zivilisation im Spiel gut tun würde. Ansonsten haben mich die brachialen Soundkulissen während der Schlachten erneut wenig begeistert, da hirnlose Sprüche der angewählten Einheiten und grobschlächtige Soundeffekte einfach nicht ins Bild passen wollen.

Minimale Systemvoraussetzung
Windows 98/Me/2000/XP
1,6 GHz Prozessor
256 MB RAM Arbeitsspeicher
1,5 GB freier Festplattenspeicher
DirectX 9.0c-kompatible Grafikkarte
DirectX-kompatible Soundkarte
4x CD-ROM Laufwerk

Marcel meint:

Marcel

Fans von Empire Earth II werden mit dem Add-On zweifellos gut bedient und erhalten durch mehr oder weniger spannende Kampagnen sowie neue Modi und Gameplay-Kniffe eine gelungene Erweiterung. Wer sich bisher allerdings nicht mit der Serie anfreunden konnte, wird auch The Art of Supremacy wenig abgewinnen, da alte Schwächen wie die misslungene Wegfindung auch hier nicht beseitigt wurden. 

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Empire Earth II: The Art of Supremacy Daten
Genre -
Spieleranzahl Multiplayer
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 24.02.2006
Vermarkter VivendiUniversal
Wertung 7.5
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neXGam YouTube Channel
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