GTA: San Andreas im Test

PC Windows
Fünf Jahre ist es her seit Carl Johnson sein Viertel in Los Santos verlassen hat um fortan an der Ostküste zu leben. Doch der Tod seiner geliebten Mutter holt ihn ein und so kehrt er in sein Ghetto zurück. Zusätzlich zu allem Unglück wird er gleich nach der Ankunft von korrupten Cops fälschlicherweise des Mordes bezichtigt und auch seine alten Homies stehen ihm eher kühl gegenüber.

Willkommen in San Andreas!


In dieser Situation schlüpft ihr in die Rolle von Carl und versucht nun auch am PC den Mörder eurer Mutter ausfindig zu machen. Wie gehabt lässt euch auch der neueste Spross der GTA Reihe dabei eine immense Bewegungsfreiheit. War man bei GTA III und Vice City noch auf jeweils eine einzige Stadt festgelegt, so dürft ihr nun sogar den namensgebenden Bundesstaat San Andreas erkunden.



Held CJ zusammen mit seinen Homies.. (click to enlarg)


Zudem wurde das Spielszenario in die frühen 90er Jahre verlegt und erinnert sehr stark an L. A. South Central in den "besten" Jahren.
Wer Filme wie "Boyz in the Hood" und/oder "Menace II Society" gesehen hat, weiß was ihn hier erwartet. Bandenkriege, Drogenhandel und Korruption sind an der Tagesordnung.



Gleich bevor wir zum Gameplay kommen, muß ich leider einige Gamer enttäuschen. Und zwar diejenigen unter euch, die hofften mit San Andreas ein völlig neues GTA zu erhalten. Denn am grundlegenden Spielprinzip á la Vice City bzw. GTA III hat Rockstar Games nicht gerüttelt, sondern dieses vielmehr noch stark verfeinert. Und dies sogar in einem fast unverschämt genialen Ausmaß.
So könnt ihr nun beispielsweise in einem Fitnesscenter euren Körper stählen, die Dienste von Tätowierern und Friseuren in Anspruch nehmen und alle Fast Food Ketten der näheren Umgebung abklappern. Doch Vorsicht - wer wahllos in sich hineinfrisst und sportliche Aktivitäten meidet, wird dann womöglich noch als "Mugel" (Halb Mensch, halb Kugel) enden.

Außerdem könnt ihr jetzt neben einigen altbekannten Verkehrsmitteln auch euren Gangster Popo auf einen echten Drahtesel schwingen und mit dem Fahrrad durch euer Viertel brausen. Dies kommt zumindest eurer Kondition zugute, die allerdings nur einer von vielen Stats ist. Verschiedene Fähigkeiten und Eigenschaften eures Charakters lassen sich nämlich verbessern, wie z. B. das Autofahren, der Umgang mit der Maschinenpistole und euer Sexappeal (!), um nur einige Beispiele kurz aufzuzählen.



Wagen werden auf altbekannte Art & Weise beschafft..(click to enlarge)


Herumtreiber und Draufgänger freuen sich auch über die Möglichkeit nun Bars und Disco zu besuchen und vergnügungssüchtige Homies haben zudem noch die Möglichkeit an einem der dort aufgestellten Spielautomaten leicht abgewandelte Arcadeklassiker zu zocken.



Mit Fug und Recht lässt sich also behaupten, daß GTA San Andreas in Punkto Spieltiefe neue Maßstäbe setzt. Ihr habt einfach keine Lust die leider doch sehr linearen und vor allem später frustig schweren Storymissionen zu spielen? Dann macht doch einfach einen Ausflug in die Stadt, brecht in die Villa eines gutbetuchten Stadtbewohners ein oder verdingt euch als Taxifahrer. Die Möglichkeiten sind hierbei sogar noch um einiges vielfältiger als dies noch bei Vice City der Fall war und alle Betätigungsfelder an dieser Stelle aufzuzählen, würde bei weitem den Rahmen dieses Reviews sprengen.

Ein rundherum perfektes GTA also? Leider mitnichten! Denn man merkt dem Spiel schon sehr deutlich seine Konsolenherkunft bzw. die PS2 als Heimat an. Das ist in rein grafischer Natur gemeint, denn die Texturen sehen für heutige Verhältnisse mitunter doch sehr eckig und undetailliert aus. Zwar mag man dies bei einer komplett zu simulierenden Stadt verzeihen, mit etwas mehr Mühe wäre aber sicherlich mehr drin gewesen. Immerhin gehören die lästigen Pop-ups der PS2 Fassung nun endgültig der Geschichte an und wer dies vorher im Optionsmenü zugelassen hat, darf seinen Blick nun weit in Richtung Horizont schweifen lassen. Bei unserem Testsystem lief GTA: San Andreas mit höchsten Detaileinstellungen flüssig mit einer durchweg konstanten Framerate von 25 fps, wohlgemerkt auch bei viel Action (Schießerei, verschiedene Fahrzeuge, Menschen) auf dem Monitor. Dennoch kann man in grafischer Hinsicht nicht vollends zufrieden sein..



Echte "Gangsta" essen ausschließlich Chicken Burger! (click to enlarge)


Echte Zocker und GTA-Fans stört aber selbst das wenig, denn die konzentrieren sich viel lieber auf das Hörprogramm von einem der insgesamt zehn Radiosender. Neben Country und Pop werden hier vornehmlich Fans von Hip Hop und Rap bedient, was aber eben gerade zum Szenario passt. Und wer damit rein gar nichts anfangen kann, der darf nun auch eigene Songs laden und im Spiel ablaufen lassen. Eine Tatsache, wofür so mancher die PC Version gegenüber der PS2 Variante schon lieben lernen wird... ;-)



Erwähnenswert ist auch die exzellente englische Sprachausgabe, die qualitativ professionellen Kinofilmen in fast nichts nachzustehen vermag. Allerdings werden sich viele der hiesigen Gamer etwas schwer mit dem Verstehen tun, was auch durch die deutschen Untertitel nicht vollends gelöst wird. Denn wer von euch schafft es allen ernstes seinen Wagen zu steuern, auf den Straßenverkehr zu achten und dabei am unteren Bildschirmrand den schnell durchlaufenden Text mitzulesen?
Zwar lassen diese sich jederzeit wieder anhand eines Logs nachlesen, aber die beste Lösung ist dies leider auch nicht.



Man spricht Deutsch - zumindest bei den Untertiteln..(click to enlarge)


Kommen wir zum Abschluß noch zu einer Frage, die vielen von euch unter den Nägeln brennt - wie sehr wurde am Endprodukt herumgeschnippelt, um es für den deutschen Markt zu entschärfen? Nun, erstaunlich wenig. Anders als in den beiden Vorgängern bleiben eure Gegner hier z. B. in einer Blutlache liegen, richtige Blutfontänen sucht ihr allerdings vergebens. Auch die berüchtigten Attacken beim "borgen" von Autos wurden nicht entschärft und so dürfen Zensierungsfeinde erfreut aufatmen.

Übrigens sind auch die "Modder" auf dem PC bereits aktiv geworden und werden in Bälde sicherlich neue Fahrzeuge und Passanten zum Download bereitstellen. Am interessantesten ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch das Projekt von Entwickler MultiTheftAuto, die an einer Multiplayer (!) Erweiterung arbeiten, bei der ihr ohne Performance Einbußen sowohl im LAN also auch im Netz mit mehreren Spielern durch San Andreas fahren könnt. Wir sind gespannt!





Fallschirmspringen als Nervenkitzel für zwischendurch! (click to enlarge)


Systemanforderungen
  • Windows XP / 2000
  • 1 Ghz CPU
  • 256 MB RAM
  • 64 MB Grafikkarte (ab GeForce 3)

    Testkonfiguration 1
  • Windows XP inkl. SP2
  • Athlon 64 3200+ (2 Ghz)
  • 1024 MB RAM DDR/400 Mhz
  • Geforce 6800 (256 MB RAM)

Sebastian meint:

Sebastian

Lange saß Entwickler Rockstar Games an der PC-Version von GTA: San Andreas, doch das Warten hat sich wie schon bei Vice City gelohnt. Mit Ausnahme der etwas angestaubten Optik setzt San Andreas nämlich auch auf dem PC neue Maßstäbe in Sachen Umfang und Spielbarkeit und wird nach dem Kauf mit Sicherheit für etliche Stunden in eurem Laufwerk verweilen. Worauf wartet ihr also noch? Ab nach San Andreas... 

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GTA: San Andreas Daten
Genre -
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 10. Juni 2005
Vermarkter Take2
Wertung 8.8
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