Tomb Raider: Legend im Test

PC Windows
Tomb Raider revolutionierte das Action- Adventure auf eine einzigartige Weise. Das Spieldesign war gekonnt mit Schalter/Schieberätsel und kniffligen Sprungpassagen bestückt und das Mystik-Ambiente weckte den Entdeckerdrang in jedem Spieler. Mit einer für damalige Verhältnisse unglaublich guten Grafik und einem interessanten Hauptcharakter war das Game der Chartbreaker für jede Konsole. Nach dem missglückten sechsten Teil (Angel of Darkness), der viel Kritik einstecken musste, erscheint mit Tomb Raider: Legend nun ein neuer Titel, der die Tugenden der Serienanfänge wiederbeleben soll...
Für die Produktion des neusten Tomb Raider war nicht das Entwicklungsstudio Core Design sondern die Legend of Kain-Macher Crystal Dynamics verantwortlich. Dieses Studio hatte mit Reihen wie Gex oder Pandämonium Erfolge verbucht und da Publisher Eidos mit dem neuesten Tomb Raider keinen erneuten Flop riskieren wollte, wurde Crystal Dynamics für diese Aufgabe engagiert. Nur was sind die richtigen Zutaten, um ein gutes Tomb Raider-Spiel abzuliefern? Ganz einfach! Man nehme das altbekannte Spielprinzip, eine Grafikengine auf dem neusten Stand, eine düstere Story und natürlich unsere sexy Hauptdarstellerin. Schon ist der Megahit fertig!



Die Storyline ist wie immer mystischer Natur und so werden dem Spieler viele Szenen vorgeführt, in denen unsere Lara noch die Pickel im Gesicht hatte. Zur Story möchte ich nicht zuviel verraten, weil sie doch einen Großteil des Spiels ausmacht und spannend von den Entwicklern aufgebaut wurde. Im Wesentlichen dreht sich die Geschichte um das Schwert Excalibur und eine scheinbar verstorbene Freundin von Lara. Doch kommen wir zum Kern des Spieles und das sind eindeutig die Rätsel und Actioneinlagen. Crystal Dynamics hatte in Anbetracht der riesigen Tomb Raider-Community eine schwere Bürde auf den Schultern, doch die Designer haben die Fans dabei nicht in Stich gelassen.

Tomb Raider-Veteranen werden sich schon im ersten Level heimisch fühlen. Die junge Archäologin bewegt sich geschmeidiger denn je durch die Level und hat neben ihrer äußerlichen Veränderung ein paar neue Moves gelernt. Dazu aber später mehr. Das erste Level findet in Bolivien statt, wo Lara auf der Suche nach einem Artefakt ist. Dieses Level kann man auch gleich als Tutorial sehen und so wird der Spieler vorsichtig an die Steuerung der weiblichen Heldin herangeführt. Der Spieler hat die Wahl, ob er Lara mit dem Gamepad oder der Maus/Keyboard Kombination steuern möchte. Für Gamepadhasser sei schon mal soviel gesagt: Die Steuerung wurde so gut an den PC umgesetzt, dass für den User keine Wünsche offen bleiben. So bewegt man die Kamera mit der Maus, während man mit den Pfeiltasten die Heldin steuert. Natürlich ist es auch möglich im Optionsmenü die Steuerung an seine Wünsche anzupassen. Wie gewohnt kann Lara springen, klettern, hangeln, schwimmen und noch viele andere Aktionen durchführen.



Diese Aktionen führt die junge Archäologin mit solch einem Stil aus, dass man gar nicht mehr vom Bildschirm wegkommt. So kann sich Lara z.B. an Stangen schwingen, um ganz in Prince of Persia-Manier andere Plattformen zu erreichen. Zu ihrem neuen Equipment hat sich ein Magnethaken eingefunden, mit dem sie Objekte an sich zieht oder Schwünge ausführt. Dieses Instrument ist unglaublich vielseitig und passt sich bestens ins Tomb Raider-Universum ein. Mit dem Fernglas tastet Lara die Umgebung ab, um wichtige Positionen in den Gewölben zu erkennen.

Während sich bei den alten Tomb Raider die Rätsel ständig wiederholten, versucht Crystal Dynamics dem Spieler mal etwas Neues zu bieten. Zu den bekannten Schiebe- und Schalterrätseln finden sich ab und an ein paar Physikrätsel, die dank der hervorragenden Physikengine richtig zur Geltung kommt. Der Schwierigkeitsgrad der Rätselpassagen ist sehr leicht gehalten. Meist muss man sich nur kurz umschauen, um genau zu wissen was in einem Rätsel zu tun ist. Nichtsdestotrotz sind die Rätseleinlagen sehr abwechslungsgreich, was sich auch von den Szenarien behaupten lässt. So besucht Lara im Verlauf der Story Peru, Japan, Westafrika und andere Locations, die über den ganzen Globus verteilt sind.



Damit der Spieler nicht nach Stunden voller Rätsel einschläft, haben die Designer Actioneinlagen ins Spiel eingebaut. So kommen mit guter Regelmäßigkeit bewaffnete Gegner oder ein paar Raubtiere zum Einsatz, die Lara das Leben erschweren wollen. Hat man die Waffe gezogen, aktiviert sich sofort die automatische Zielfunktion, die euch in den Gefechten gute Dienste leistet. Zum Waffenarsenal gesellen sich neben den Standard-Knarren später ein Sturmgewehr, eine Schrottflinte oder Handgranaten, die bei hohem Feindaufkommen äußerst nützlich sind. Eine ähnliche Wirkung erzielen die zerstörbaren Fässer, die wie in so vielen Spielen großzügig in den Levels verteilt wurden.

Als echte Neuerung im Tomb Raider-Universum hat der Spieler jetzt die Möglichkeit, mittels Quicktime-Events selbst in den Videosequenzen einzuschreiten. Hier ein Beispiel: Im Japanlevel befindet sich Lara auf dem Dach eines Wolkenkratzers. Sie muss versuchen, auf ein benachbartes Gebäude zu kommen. Da der Abstand zwischen den beiden Wolkenkratzern zu weit ist, findet sie schnell ein PS-starkes Motorrad und startet ihren Flug. Auf halbem Weg blinkt nun kurz ein Knopf auf, den man zur richtigen Zeit drücken muss. Wenn man das richtige Timing gefunden hat, verschießt Lara ihren Magnethaken und schwingt den verbleibenden Rest des Weges auf den anderen Wolkenkratzer, ohne sich dabei die Knochen zu brechen. Diese Passagen kommen sehr häufig vor und erinnern sehr stark an Fahrenheit oder Resident Evil 4.

Grafisch ist der Titel eine absolute Augenweide. Hat man die entsprechende Hardware im Rechner, kann man hochauflösende Texturen und tolle Licht- und Schatteneffekte bestaunen. Die Animationen der Protagonistin war noch nie so geschmeidig wie bei diesem Titel und lassen den Zuschauer immer wieder staunen, wie elegant sich doch eine Polygonfigur bewegen kann. Soundtechnisch wird dem Spieler dank zahlreicher Effekte und dynamischer Hintergrundmusik hohes Niveau geboten. Ein großes Lob verdient hier auch die sehr gute deutsche Synchronisation der Charaktere. Bei ihren Entdeckungsreisen hat Lara immer Kontakt mit Zip, einer Bekannteb die ihr bei vielen Situationen zur Seite steht. Diese Gespräche machen einen Großteil des Spiels aus und sind verdammt gut geworden. Es passiert schon oft, dass Zip während eines Sprungs einen lustigen Spruich ablässt und ihr euch ein Schmunzeln nicht verkneifen könnt.



Um Tomb Raider Legend in vollen Details bei einer Auflösung von 1024x768x32Bit Farbtiefe zu spielen, braucht ihr einen Pentium 4, 3Ghz (oder Athlon 2800+), 1024MB Ram und eine Grafikkarte der Klasse Geforce 6800/Radeon X850. Die Mindestanforderungen sind mit einem Pentium 4, 1Ghz(oder vergleichbaren Athlon), 256MB und einer Grafikkarte der Klasse Geforce 2/4MX oder Radeon 9500 sehr niedrig ausgefallen. Um Lara springen zu sehen müsst ihr ungefähr 7,2GB Festplattenspeicher zur Verfügung stellen.


Minimale Systemvoraussetzungen
1 GHz Prozessorleistung (Pentium 4 / Athlon)
256 MB Arbeitsspeicher
Geforce 2/4MX bzw. Radeon 9500
7,2 GB freier Festplattenspeicher

Dominic meint:

Dominic

Crystal Dynamic hat es wirklich geschafft, der Tomb Raider- Serie wieder Leben einzuhauchen. Die Tugenden des ersten Teils hat man mit einer modernen Grafik und einem verbesserten Gameplay sowie neuen Ideen angereichert. Die neue Geschichte um Lara Craft wird packend mit Zwischensequenzen erzählt und die deutsche Synchronisation verdient ein dickes Lob. Negative Punkte sind bei diesem Titel wirklich mit der Lupe zu suchen, allerdings vorhanden. So sind die Rätseleinlagen doch manchmal zu simpel und echte Innovationen innerhalb der Serie sucht man vergebens. Trotzdem bleibt zu sagen, dass Tomb Raider: Legend eindrucksvoll beweist, dass die Serie selbst nach 10 Jahren nicht zum alten Eisen gehört.
 

Positiv

  • Bewährtes Spielprinzip
  • Gute Präsentation
  • Physik- Engine!

Negativ

  • Kaum Innovationen
Userwertung
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Tomb Raider: Legend Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07.04.2006
Vermarkter Eidos
Wertung 8.8
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neXGam YouTube Channel
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