In der Haut des lässigen Captain Boone der US-Armee übernehmt ihr mal wieder das Kommando über eine Einheit und versucht den plötzlich eingefallenen Vietcong wieder aus dem Südvietnam zu vertreiben. Allerdings ist das mit den Kommandomöglichkeiten doch eher begrenzt, schließlich könnt ihr die Kameraden nur zum Folgen oder Deckung suchen per Befehl animieren. Allerdings sind die Jungs ganz intelligent bei der Sache und übernehmen selbständig Dinge wie den Feind unter Feuer zu nehmen oder sich hinter Bäumen zu verschanzen.
Nix Dschungel, diesmal ist Häuserkampf angesagt!
Weit weniger darf man hingegen vom nordvietnamesischen Kanonenfutter erwartet. Nicht nur das diese natürlich unglaublich verblendet sind, nein, offenbar bereitet es ihnen auch Spaß gleich im Rudel zu sterben! Zumindest läuft Charlie bereits in den ersten Levels in rauhen Menge in Richtung euer Sperrfeuer um dort niedergemäht zu werden. Erinnerte mich irgendwie etwas an diese billigen 70er Jahre B-Movie Actionfilme aus den USA, mit Realismus dürfte das nicht viel zu tun haben.
Auf der anderen Seite nimmt man es dann bei Verletzungen gern etwas übergenau. Wandert man eben noch seelenruhig durch die Straße liegt man schon im nächsten Moment von einem Kopfschuß niedergestreckt im Straßengraben. Um derartige Frusterlebnisse möglichst zu verhindern, gilt es also noch vorsichtiger als vorsichtig vorzugehen und besonders feindlichen MG-Stellungen keine Chance zu geben. Am besten ihr schickt eure virtuellen Kameraden vor, denn die stehen selbst nach den bösesten Treffern bald schon wieder auf und stecken weitaus mehr ein als ihr Captain.
Wem das Leben als G.I. Joe auf Dauer irgendwann zu langweilig wird und wer sich nach Abwechslung sehnt, wird hier bedient. Nach etlichen Missionen schaltet sich nämlich auch eine kleine Vietcong Kampagne frei, in der ihr den bösen Kapitalisten mal so richtig zeigen könnt wo Hammer und Sichel hängen. Zumindest für etwas Abwechslung ist damit gesorgt, obwohl man sich bei den einzelnen Missionen ohnehin stets um möglichst viel Abwechslung bemühte.
Nachladen zur falschen Zeit kann tödlich sein..
Nachdem sich der erste Teil auch in Sachen Online-Multiplayer einer recht großen Fangemeinde erfreute, verpassten die Entwickler es selbstverständlich auch nicht beim zweiten Teil wieder einen entsprechenden Modus einzubauen. Allerdings gibt es hier bis auf Fahrzeuge (endlich!) und einem Punktesystem nicht viel neues zu sehen. Was die Zähler angeht so dürft ihr nun nicht mehr frei gleich vom Start weg jede Klasse wählen, sondern müsst erst einmal fleißig Punkte sammeln um so neue Klassen quasi freizukaufen. Ansonsten gibts hier keinerlei Änderungen zu vermelden, so daß zufriedene Fans ruhig auch noch beim ersten Teil bleiben können...
Bleibt nun zum Schluß noch ein kurzes Resumé zur Technik von Vietcong 2, daß trotz hoher Systemanforderungen kaum eine große Verbesserung gegenüber dem Vorgänger festgestellt werden kann. Die Optik ist vielmehr immernoch so kantig und teils verwaschen und wird dem derzeitigen Standard - wie von Doom 3, Half Life 2 oder F.E.A.R gesetzt -einfach nicht gerecht. Woher aber dann die hohen Systemanforderungen rühren, wissen wohl nur die Entwickler selbst. Jedenfalls hat man immer so das Gefühl, es hier mit einem nicht optimierten Stück Software zu tun zu haben, daß in der frühen Beta Phase ohne viel Test schon in den Release gegeben wurde. Dann wäre nämlich sicherlich auch aufgefallen das selbst PCs mit viel Power unter der Haube unter gelegentlichen Ruckeleinlagen zu leiden haben und die Framerate teilweise deutlich absackt.
Die Truppe sammelt sich in einer Gasse..
Solider Vietnamshooter mit technischen wie spielerischen Schwächen, Fans des Vorgängers können ja per Demo mal einen Blick wagen, aber generell rate ich eher dazu euer Geld in weit bessere Genrevertreter zu investieren. Over and out..