The Incredible Hulk: Ultimate Destruction im Test

PlayStation2
In den vergangenen Monaten erlebten Comic-Helden wohl eindeutig soetwas wie ein Comeback. Praktisch schon zum Nischenprodukt abgestempelt bewies nicht zuletzt der überragende Kinoerfolg der X-Men oder Spidermans, daß die Marvel Helden noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Auch die meist gleichnamigen Videospielumsetzungen waren mit Ausnahme einiger schändlicher Fehlgriffe zumeist ganz brauchbare Games. Nun schickt Vivendi mit den Hulk ein weiteres Mal los um die Erde wieder so richtig aufzumischen...


Entwicklerteam Radical Entertainment hat sich die Kritik zum Vorgänger (Hulk) zu Herzen genommen und einen an vielen Stellen verbesserten Titel auf die Beine gestellt. Ultimate Destruction bringt euch eine neue Story rund um den Hulk, dazu kommen gewissen Einflüsse aus den Comics, darunter bekannte Charaktere wie z.B. Emil Blonsky. Die Story ist ganz nett, überschreitet allerdings nie die Grenze von der Leichtkost zur Vollkost. Hulk-Fans wissen dies aber sicher zu verzeihen. Bruce Banner ist zu Beginn des Spiels bereits der Hulk – er arbeitet mit seinem Freund und Doktor an einer Möglichkeit, seine ‘Krankheit’ zu heilen. Dummerweise sind euch Blonsky und seine Handlanger auf den Fersen – sie wollen den großen Grünen leiden sehen.

Im Story Modus schlüpft ihr also schön in die Rolle des Hulk und setzt alles daran, daß eure Gegner bald schon die Radieschen von unten sehen. Der Hauptteil des Titels spielt dabei in einer großflächigen Stadt in der ihr eine Mission nach der anderen zu Ende bringen müsst. Etwas ähnlich also wie Spider-Man 2, um den Vergleich mit einem anderen Marvel Helden einzubringen. Die Ziele dieser Missionen sind relativ breit gefächert – mal müsst ihr Dinge zerstören, mal beschützen usw. und trotzdem ist und bleibt Hulk´s Präferenz beim gnadenlosen zerstören, wie es auch der Nebentitel Ultimate Destruction praktisch andeutet. Das ist auch ganz wörtlich gemeint, denn die Spielstadt lässt sich vielfach beschädigen und sogar quasi komplett in Einzelteile zerlegen, was für unseren leicht jähzornigen grünen Kerl freilich die perfekte Spielwiese darstellt.

Zu Beginn des Spiels macht ihr das anhand von einigen Standard-Moves wie diversen Schlägen und Tritten, die sich auch zu fulminanten Combos aneinander reihen lassen können. Durch die Zerstörung die ihr anrichtet sammelt ihr sogenannte Smash Points, mit denen ihr während der Missionspausen neue, teilweise richtig durchschlagende Attacken kaufen könnt.

Ganz interessant ist, dass der Hulk aus unscheinbaren Gegenständen in seiner Umgebung gefährliche Waffen machen kann. So nimmt Hulk z. B. ein Auto auf, reisst es in zwei Hälften auseinander und wickelt sich diese jeweils um eine Hand – et voila, fertig sind die etwas anderen Boxhandschuhe.


Don't mess with the big boys...


Während die Story progressiv mit den Hauptmissionen des Spiels weitererzählt wird, gibt es in der Stadt eine große Menge von Nebenmissionen, die nicht zwangsläufig gespielt werden müssen. Sinn dahinter ist es, durch diese Aufgaben weitere Smash-Punkte zu sammeln um das Move-Portofolio des Hulk weiter zu füllen. Die verschiedenen Missionsarten werden durch Symbole in verschiedenen Farben auf der Landkarte vermerkt. Wichtig sind auch die sogenannten ‘Jump Marker’, durch die der Hulk aus der Stadt heraus kommt und in sein Versteck, einer alten verlassenen Kirche, gebracht wird. Das geschieht mit einem schicken Sprung. Sprünge sind sowieso ebenfalls großer Bestandteil des Spiels – wenn ihr von einem Ort zum nächsten müsst, macht ihr dies am besten durch hohe und weite Sprünge über die Hochhausdächer, damit euch eure ‘Freunde und Helfer’ am Boden nicht sehen.

Was Moves und Fortbewegung angeht erleichtern euch weitere Elemente das Leben. Hulk kann z.B. Häuserfassaden hochrennen oder – wenn die Situation nicht ganz so brenzlig und langsameres Vorgehen möglich ist – hochklettern. So lauft ihr durch den Story-Modus, der euch ein gutes Dutzend Stunden beschäftigt und werdet mit knallharter Non-Stop Action nur so vollgestopft. Dabei anzumerken gilt aber auch der recht hohe Schwierigkeitsgrad bei einer solchen Heldenkarriere. Zwar bleibt es größtenteils motivierend schwer, aber an manchen Stellen des Spiels steigt der Frust dann doch gehörig an. Oftmals seid ihr einfach von nicht enden wollenden, riesigen Gegnergruppen umzingelt, die euch aus allen Löchern zuballern und euch so nicht selten zum Neubeginn einer Mission zwingen.


Wo der Hulk hinschlägt wächst kein Gras mehr.


Die Steuerung gibt dabei ordentlich Gas – ihr ist es größtenteils zu verdanken, dass die Action in Hulk: Ultimate Destruction wirklich eine Menge Spaß macht. Man fühlt sich ständig so, als ob alles mit dem Hulk machbar wäre. Ihr wollt über die Dächer springen? Ladet den Sprung einfach auf und hebt danach ab. Ihr wollt an der Fassade eines Hochhauses hochlaufen? Rennt einfach gegen die Mauer, den Rest macht der Hulk. Die Steuerung bringt euch kompromisslos in die Rolle des Hulks – genau so muss es sein!

Bei der Grafik sieht man dann wieder die Ausrichtung auf Multiplattform. Die Charaktere sind (bis auf den Hulk) nicht unbedingt sehr ansehnlich geworden, die Umgebungen wirken ein wenig arm was den Detailgrad angeht. Sicherlich der Preis für so eine riesige Stadt. Da ihr während der Spiels aber eigentlich sowieso nie die Zeit zum begutachten der Texturen habt, werdet ihr euch daran nicht so sehr stören. Hulkfans sollte dies jedenfalls nicht vom Kauf abhalten, ebensowenig wie teilweise leichte Einbrüche der Framerate. (bei viel Action auf dem Screen)

Die Soundkomponente in Ultimate Destruction hat mir recht gut gefallen, was vor allem den Soundeffekten zu verdanken ist. Wenn ihr mit dem Hulk durch die Stadt trampelt hört ihr alle Dinge, denen ihr euch nähert – nicht zuletzt begleitet ein tiefer Bass natürlich jeden Schritt des großen Grünen. Der Soundtrack braucht sich ebenfalls nicht zu verstecken und kann mit seinen dramatischen Stücken an den richtigen Zeitpunkten eine tolle Stimmung erzeugen. Bleiben noch die Synchronsprecher, die ebenfalls einen klasse Job gemacht haben. Unsere Testversion war übrigens die englischsprachige PAL-Fassung des Spiels – laut unseren Informationen gibt es keine eingedeutschte Fassung, da man offenbar an der Lukrativität einer Lokalisation zweifelt.


Es kommt nicht auf die Größe an…

Sebastian meint:

Sebastian

Gut ok, es ist nicht der Überwurf aber unterm Strich ist doch ein ganz guter Titel dabei herausgekommen. Hulkfans mit PS2 dürfen hier jedenfalls zugreifen und auch wer mal wieder Lust auf einige zünftige Zerstörungsorgien hat, wird am grünen Mutanten Gefallen finden.

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The Incredible Hulk: Ultimate Destruction Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 09. September 2005
Vermarkter VivendiUniversal
Wertung 7.8
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