Das eigentliche Game erweißt sich hierbei als Adventure mit starkem Final Fight-Einschlag – mordet und metzelt die gegnerischen Horden und Massen nieder um in den „Genuss“ der nächsten Zwischensequenz zu kommen. Das sich auf rhythmisches Drücken der X und O-Buttons beschränkende Combosystem wird dabei lediglich durch Blocken, Springen und Spezial-Manöver dezent aufgelockert. Habt ihr erst mal die Standardkombination verinnerlicht erledigt ihr eure erbitterten Widersacher immer mit demselben monotonen Schlagabtausch, selbst ein Tekken Force-Mode bietet hier deutlich mehr Abwechslung.
Das digitale Pendant zu Muskelpaket Dwayne Johnson, alias 'The Rock', in voller Pose!
Wirklich gefallen haben mir hingegen die zahlreichen RPG-Elemente die etwas vom Spielwitz retten und Stück für Stück die Statuswerte (Stärke usw.) eures Alter Egos verbessern. Desweiteren könnt ihr in den verwinkelten Leveln massig verstecke Items finden, mit denen ihr im Hauptmenü diverse Goodies wie Konzept Art, Werbung und den E3 Trailer des Hack'n Slay-Adventures freischaltet.
Dieses originelle Extra wird jedoch durch den viel zu leicht ausgefallenen Schwierigkeitsgrad wieder neutralisiert: Im Endeffekt spielt es keine Rolle welche Waffe ihr angelegt habt oder für welche Kampftaktik ihr euch entscheidet, durch simples Button-Smashing überwindet ihr auch den furchterregendsten Bösewicht.
Auch die visuelle Präsentation kann nicht vollends überzeugen. Schon an den Charakter Models wird der Zocker mit den typischen PS2-Problemchen konfrontiert: Während die Polygongerüste wunderbar detailliert und rund ausgefallen sind, mutet die Texturtapete nahezu prähistorisch an, ganz wie in den Anfangstagen der Sonykonsole müsst ihr mit stark zurückgeschraubter Farbpalette leben. Die Animationen erinnern schließlich mehr an den C3PO-Droiden aus Star Wars als an einen 130 Kg schweren Wrestling-Heroen... Als absolut unnötig nerven auch die zahlreichen Clipping-Fehler und Kollisionsprobleme, die euch mal spontan durch Wände oder ganze Gegnermassen marschieren lassen – Etwas Feinschliff hätte Optik sicher nicht geschadet.
Das Spiel bietet massig Action- und Metzelspaß in Reinkultur
Auch wenn das Game nicht in die Nähe des Software-Olymps rückt, kann der Sound getrost als erstklassig bezeichnet werden. Wie in der Filmvorlage bekommt ihr mystische mediterrane Klänge auf die Ohren, die gekonnt mit dem Kampfgeschrei der Massenschlachten harmonieren. Auch die Synchronisation erweist sich als professionell und punktet mit Größen wie The Rock, Mark Hamill und Billy West (Futurama).
Insgesamt hätte aus dem ägyptologischen Szenario deutlich mehr werden können, weder Storyline, noch Gameplay können mit den Größen des Genres mithalten, einzig der Sound weiß zu gefallen. So reiht sich „The Scorpionking“ leider in die Reihe der unzähligen, mittelmäßigen Lizenzverwurstungen ein.