Modern Combat: Domination im Test

PlayStation3
Ein vollwertiger und PlayStation exklusiver Online Ego-Shooter, der brachiale Schlachten mit bis zu 16 Spielern erlaubt und dabei nur 7,99 € kostet klingt schon fast zu gut um wahr zu sein. Dazu gibt es auch noch unterschiedliche Maps und Spielmodi, die die Spielerherzen höher schlagen lassen. Garniert wird das Ganze auch noch mit PlayStation Move Support und einer anständigen Präsentation? Kann das denn wirklich wahr sein? Erfahrt es im Test.

Gameloft bewies mit dem letzten Teil der Modern Combat Reihe, Modern Combat 2: Black Pegasus, dass sehr gute Ego-Shooter mittlerweile auch auf einem Smartphone keine Seltenheit sind. Kollege Alexis lobte die Bemühungen der Entwickler mit einer stolzen Wertung von 9.3. Nun macht sich Gameloft auf, auch die PS3 im Sturm zu erobern. Im Gepäck dabei haben die Jungs und Mädels ihr neuestes Stück Software dabei: Modern Combat: Domination. Doch der PS3 exklusive Titel, der im PSN Store herunter geladen werden kann, differenziert sich ein wenig von seinen iPhone Vorgängern. Der neueste Streich ist nämlich ein reiner Online Multiplayer. Freunde von actionreichen Singleplayer Kampagnen a la CoD Black Ops oder Killzone 2 schauen leider in die Röhre.

Doch was bekommt man denn nun für sein liebes Geld? Zur Auswahl stehen (magere) fünf Karten, die allesamt dem Nah-Ost Konflikt und amerikanischen Schauplätzen nachempfunden sind. Auf den Maps seid ihr in sechs unterschiedlichen Spielmodi unterwegs. Dazu gehören beispielsweise das obligatorische (Team) Deathmatch oder der Domination Modus. Ein wenig tritt aber der Eskorte Modus hervor und bringt frischen Wind in's Genre. Hier muss ein Team ihren "Boss" eskortieren, wenn dieser aus dem Level fliehen will. Das andere Team muss den Boss natürlich eliminieren, sodass meist taktische Gefechte entstehen können. Zum größten Teil wird aber reine Standardkost geboten, die man schon in zig anderen Spielen gesehen hat. Hier setzt Gameloft ganz auf Tradition.



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Bevor man sich aber im Hauptmenü austoben kann, wird man von einem Ladebildschirm begrüßt. Hier fällt zum ersten Mal auf, dass die Ladezeiten relativ lang ausgefallen sind. So können schon mal gute zehn Sekunden vergehen, ehe man sich endlich im Hauptmenü wiederfindet. Dort angekommen, kann man ein Online Spiel starten oder sogar Offline antreten. Aber Vorsicht: Hier handelt es sich NICHT um eine Singleplayer Kampagne. Ihr startet eher ein Spiel mit Bots. Vorgehensweise ist die selbe wie beim Online Spiel, nur das hier eben Bots eure Kontrahenten darstellen und ihr ohne jegliche Erfahrungspunkte aus dem Spiel geht. Dieser Modus ist eher dafür geeignet, wenn man trainieren und sich mit dem eigentlichen Spiel vertraut machen möchte. Call of Duty und Conter Strike Veteranen werden sich aber sofort in's Online Getümmel stürzen.

Doch ist es gar nicht so leicht, eine Online Partie zu starten, da man nicht in jedem Modus verbunden wird. So ist es in der Testphase öfters vorgekommen, dass man gar kein einziges Deathmatch finden, wohingegen Modi wie Domination und Eskorte gut besucht sind. Schade! Schafft man es dann doch, einem Spiel beizutreten, entfaltet sich der Spielspaß endlich. Bevor ihr aber vollends loslegen könnt, müsst ihr euch eure Waffen ausrüsten. So steht euch zu Beginn ein Geldbetrag zur Verfügung. Ausgerüstet seid ihr zu Beginn nur mit einer Pistole. Wollt ihr bessere Waffen kaufen, müsst ihr Geld ausgeben. Der Clou ist: Mit jedem Kill bekommt ihr XP und Geld gutgeschrieben, mit dem ihr beim nächsten Start bessere Waffen kaufen könnt. Hartgesottene starten nur mit der Pistole, sparen sich das Geld, schlagen sich nur mit der Handgun einige Runden durch und rüsten sich dann mit Maschinengewehr, Shotgun und ähnlichem aus. So erlangt Modern Combat: Domination eine taktische Komponente, die nicht einmal bei den jüngsten Vertretern des Genres zum Zug kam.
Sobald ihr dann im Kampfgeschehen seid, spielt sich der Ego-Shooter sehr bekannt. Man hat dauernd das Gefühl, alles schon einmal gesehen und gespielt zu haben. Ob es nun die Steuerung ist, die Spielmodi, die Karten oder das Gameplay an sich. Alles ist traditionell ohne auch nur einen Funken Innovation. Einzig, wo das Spiel noch wirklich heraus sticht, ist der Playstation Move Support. Ja, ihr habt richtig gelesen. Noch bevor Killzone 3 hierzulande erscheint, könnt ihr schon mit Modern Combat: Domination fühlen, wie sich ein Ego-Shooter mit Motion Controls spielt. Leider hatte ich keine Möglichkeit, das Spiel mit dem Move Controller zu testen, was mir eine Wertung natürlich nicht zulässt.

Fassen wir also mal zusammen: Für knappe 8 Euro bekommt ihr einen Online Ego-Shooter, der auf Altbewährtes setzt, was ja keinesfalls schlecht ist. Auf fünf verschiedenen Karten könnt ihr in sechs unterschiedlichen Modi gegeneinander antreten und euch so Gefechte gegen bis zu fünfzehn andere Mitspieler liefern. Vieles davon hat man zwar schon überall gesehen und gespielt, aber einiges, wie der Eskorte Modus oder das Ausrüstungssystem, können hier vollends überzeugen. Schade ist, dass einige Matches nicht zustande kommen wollen, wie etwa das Deathmatch und das die Ladezeiten nervig sein können. Dafür kann man das Spiel mit Move Controller spielen. So muss man einfach für sich selbst abwägen, ob man neues Ego-Shooter Futter braucht. Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt hier auf jeden Fall. Die Frage ist einfach, ob man über die Schwächen hinweg sehen kann. ;)
 

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Worüber ich noch nicht gesprochen habe, ist die grafische Präsentation. Und die ist ganz ordentlich. Natürlich reist das Spiel keine Bäume aus, aber für einen Download Titel sieht es ganz gut aus. Texturen könnten hier und da etwas schärfer und variantenreicher sein, aber im Großen und Ganzen weiß Modern Combat: Domination zu gefallen. Gleiches kann man übrigens auch vom Sound behaupten. Die Musikstücke gewinnen zwar keinen Preis, passen sich aber dem Spielgeschehen an und vermitteln so die nötige Atmosphäre. Die Soundeffekte und Waffengeräusche kommen nicht an die Blockbuster Konkurrenz aus dem Hause Treyarch und Dice heran, gehen aber für ein PSN Spiel völlig in Ordnung. 

Andrej meint:

Andrej

Im Prinzip hat Gameloft mit Modern Combat: Domination (fast) alles richtig gemacht, nur leider von allem zu wenig. So werdet ihr zwar in 16-Mann Gefechten gut unterhalten, aber die Motivation hält bei fünf Karten leider nicht ewig. Irgendwann ist einfach die Luft raus. Da helfen auch die Erfahrungspunkte, das auf Geld basierte Ausrüstungssystem und die wenigen frischen Ideen nicht. Die wahrlich größten Pluspunkte sind sicherlich der Move Support und das Preis-Leistungs-Verhältnis, das euch für 7,99 € gut bei Laune hält. Multiplayer Freunde sollten definitiv einen Blick riskieren, Einzelkämpfer warten lieber auf Killzone 3.

Positiv

  • Super Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Frisches Ausrüstungssystem
  • Mit Dual Shock und Move Controller spielbar

Negativ

  • Keine Single Player Kampagne
  • Nur fünf Maps
  • Nichts wirklich neues
Userwertung
10 2 Stimmen
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Modern Combat: Domination Daten
Genre Ego-Shooter
Spieleranzahl 1 - 16
Regionalcode Pal
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19. Januar 2011
Vermarkter gameloft
Wertung 7
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