Earth Defence Force 2017 (uk) im Test

Xbox 360Xbox
Wenn Killerameisen und große Roboter die Welt zerstören wollen, und man die Earth Defence Force zum Gegenschlag leitet, denkt man zunächst an ein kleines trashiges PlayStation 2 Spiel aus Fernost. Doch jetzt bringt Sandlot den mittlerweile dritten Teil der Serie mit der Xbox 360 auch für die westliche Next-Gen Konsole heraus. Dabei durfte man auch in den Vorgängern unseren Planeten vor der außerirdischen Invasion retten, denn mit 'Monster Attack' (PS2) erschien 2005 hierzulande der Erstling – dieses Jahr folgte sogar noch Teil 2 unter dem Namen 'Global Defense Force' (PS2).
Im neusten Teil hat sich bezüglich der Story kaum etwas verändert. Im Jahre 2013 entdeckten Wissenschaftler verschlüsselte Nachrichten im Weltall, woraufhin fremdes Leben als bestätigt galt. Zwei Jahre darauf, im Jahre 2015, wurde für den Notfallplan die Earth Defence Force (EDF) gegründet, denn nach unzähligen Kontaktversuchen bekam man keinerlei Antwort der Fremdlinge. 2017 wurde der Albtraum der Menschheit wahr: Schwärme vom außerirdischen Wesen und Schiffen überfielen die Erde um sie zu einzunehmen... die EDF solle nun ihren Zweck erfüllen und die Menschheit retten. Schwer bewaffnet kämpft ihr zum Wohle des Planeten gegen allerlei seltsame Aliens. Von Riesenameisen, über eklige Spinnen bis hin zu Platinkolossen ist alles vertreten was man mit einer Invasion assoziieren würde. Und hier gilt mehr Masse statt Klasse, denn die Gegner greifen einfach direkt an sobald sie einen Gegner ausmachen. Aber was soll man schon an Intelligenz hier großartig einbauen? Um dieser Brut den Ausgang zu zeigen, könnt ihr auf ein großes Arsenal an zerstörerischen Waffen zurückgreifen. Allerdings müssen diese erst einmal gefunden und freigeschaltet werden!

Neue Waffen und Upgrades lassen sich einfach freischalten, denn viele Aliens hinterlassen kleine Symbole nach ihrem Ableben, welche in WEAPON, ARMOR und HEALTH KITS aufgeteilt sind. Alles was ihr während einer der insgesamt 53 Missionen einsammelt, wird am Ende einer Mission in einer Liste angezeigt. Erst dort seht ihr welche Waffe sich hinter dem kleinen Symbol versteckt hat und ab sofort im Ausrüstungsbildschirm zur Auswahl bereit steht. Geschick ist auch bei der Wahl der Waffen für die folgende Mission gefragt, denn es können ähnlich wie bei Halo nur zwei Waffen gleichzeitig getragen werden. Ob nun eine Sniper, ein Flammenwerfer, Lenkraketen oder ein einfaches Maschinengewehr - insgesamt stehen euch etwa 150 Waffen in verschiedensten Ausführungen zur Verfügung, die sich in Sachen Munition, Durchschlagskraft, Reichweite und Nachladezeit voneinander unterscheiden.

Wer aber gleich dick bestückt in den Krieg ziehen möchte, kann auf eines der vier Vehikel, die quer über der Map verstreut sind, zurückgreifen. Ob Heli, Mobile-Suit, Panzer oder Airbike – sie alle sind bestückt mit verschiedenen kraftvollen Waffen. Wer aber meint direkt und sofort damit die Käfer rösten zu können, wird schnell eines besseren belehrt. Der Rotor des Helikopters muss erst gestartet werden, und dies kann einige Sekunden dauern. Generell ist die Steuerung der Fahrzeuge sehr träge und steht damit im Gegensatz zu dem schnellen 'arcadigen' Gameplay des restlichen Spiels. Der Mobile-Suit könnte direkt aus Steel Battalion stammen, denn so langsam wie er sich steuern lässt, sterben die Aliens eher vor Langeweile als von euren Angriffen. Nur das Airbike kann zu spaßigen Manövern benutzt werden, denn jeder Hügel und Stein lässt euch schnell mal Meter hoch in die Luft schleudern.

Ein positives Feature des Spiels ist sicherlich der Co-op Mode. Ihr könnt jede Mission alleine oder mit einem Kumpel bestreiten. Wer jetzt auf tolle Onlinegefechte via Xbox Live hofft wird aber leider enttäuscht, denn EDF2017 besitzt keinerlei Onlinefeatures. Weder kann man online spielen, noch gibt es Statistiken oder Replays. Wer aber ein zweites Pad und einen Freund zur Hand hat kann sich auf äußerst spaßige Co-op Missionen freuen, die im Splitscreen ewig begeistern können. Weniger begeistern dagegen kann der Battle Mode, wo ihr einfach den Kollegen um die Ecke bringen müsst. Der Deathmatch für zwei Personen in einer riesigen Stadt wird meist nur zur Einweisung des Kollegen an Steuerung und Gameplay genutzt werden, denn für mehr lohnt sich dieser Mode auch nicht.

Grafisch präsentiert sich das Spiel recht durchschnittlich. Zwar sehen die Spinnen richtig eklig aus und auch einige Effekte sowie Explosionen sind nett anzusehen, aber das restliche Spiel präsentiert nur das zu erwartende Minimum der Xbox 360-Möglichkeiten. Zum Beispiel fließt das Wasser ruhig vor sich hin, weder Schüsse noch direkter Kontakt zeigen irgendwelche Spritzer oder andere Wirkung, die heute einfach zum Standard gehören. Auch die Framerate ist alles andere als konstant. In einigen seltenen Szenen attackieren euch die Schiffe mit Butterweichen 60fps, an anderen Stellen gibt es Slowdowns die fast zum Stillstand des Charakters führen. Zum Glück tritt dieses letztere Extremum nur recht selten auf. Sehr schön ist hingegen die Weitsicht im Spiel, die noch entfernteste Gegner erkennen lässt und euch noch genug Zeit für eine gescheite Strategie gibt. Zudem ist jedes Objekt im Spiel zerstörbar, jedes Hochhaus, jeder Zaun und natürlich jeder Gegner. So kann eine Metropole wie Tokyo nach einer Schlacht schon gerne mal wie Ground Zero aussehen.

Soundtechnisch gibt es nur Durchschnittskost. Die Musik dudelt unbemerkt vor sich hin, kann aber nach einiger Zeit auch auf die Nerven gehen. Die Sprüche eurer Kollegen im Spiel sind sind meist nicht witzig/interessant und bis auf die Funkkommandos auch unnötig – sie gehören aber irgendwie dennoch zur Atmosphäre dazu. Die Sounds der Waffen und Explosionen sind ebenfalls durchschnittlich und bieten in keinster Weise etwas interessantes oder etwas zum staunen.

Team neXGam meint:

Team neXGam

Earth Defence Force 2017 ist ein äußerst spaßiges Spiel, sofern man kein Grafik- und Strategiefetischist ist. Auch wer gerne im Co-op mit einem Kumpel spielt ist mit diesem Titel gut bedient. Es hat zwar kleinere Macken und einen Hauch von Trash, aber das Abschlachten von Riesenspinnen und Robotern macht einfach Spaß. Die 53 Missionen, die jeweils in fünf Schwierigkeitsgraden gezockt werden können, werden Fans des Titels eine längere Zeit über beschäftigen. Zumal es nur sechs Achievements gibt, jeweils einen für das Durchspielen der verschiedenen Schwierigkeitsgrade und den letzten für das Besitzen aller Waffen. Für einen Nachfolger wäre eine stabilere Framerate wünschenswert, aber vor allem ein Online Co-op würde den Titel ein ganzes Stück aufwerten. Ich für meinen Teil kann das Spiel jedem empfehlen der von den Screenshots nicht abgeneigt ist und einfach Lust auf stupide Balleraction hat, zumal das Spiel auch für recht günstige 35 Euro zu haben ist.

Positiv

  • Co-op Modus
  • 53 Missionen
  • Komplett zerstörbare Umgebung

Negativ

  • Durchschnittliche Grafik
  • Keinerlei Onlinefeatures
  • Langweiliger Battle Modus
Userwertung
8.4 1 Stimmen
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Earth Defence Force 2017 (uk) Daten
Genre Action
Spieleranzahl 1-2
Regionalcode PAL-UK
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 30.03.2007
Vermarkter D3
Wertung 7.5
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