Moto GP 06 im Test

Xbox 360Xbox
Sommerzeit- Motorradzeit! Wer würde nicht auch gerne bei diesem Wetter mit dem Motorrad durch die Landschaften fahren und sich so ansehen, was die Welt noch außer seinen eigenen vier Wänden zu bieten hat? Doch so was hat natürlich seinen Preis und wessen Geld nicht mal für einen Urlaub bei Center-Parks reicht, dem kann Moto GP wenigstens ein bisschen die Tage zu Hause versüßen. Wie sich der Nachfolger zum beliebten Xbox-Racer in der Next-Generation schlägt, erfahrt ihr wie immer bei uns...
Beim ersten Einlegen der Spiele-DVD wird der Kenner der Serie das altbekannte Moto GP Menü sofort ins Auge stechen. Auf den ersten Blick hat sich nichts Grundlegendes verändert, was sich leider auch beim genaueren Hinsehen bestätigt. Im Vergleich zum Vorgänger wurde die aktuellen Saison-Daten auf den neusten Stand gebracht, wobei ihr auch weiterhin mit den 05er Daten spielen könnt. Das Herzstück des Spiels bildet natürlich wieder der Karrieremodus, in dem ihr auf den 17 offiziellen Strecken der Moto GP, um Rang und Ruhm fahren dürft. Hier führt euch die Saison in allen bekannten Ländern unserer Welt herum. So sind neben z.B. England, Spanien, Italien, USA, Frankreich und Deutschland alle Länder vertreten, die ihr auch von der Moto GP aus dem Fernsehen kennt.

Zu Beginn einer Karriere müsst ihr euch nach wie vor erstmal ein Motorrad auswählen, von denen es unterschiedliche Modelle gibt, die sich aber in Sachen Maximal-Geschwindigkeit nur geringfügig voneinander unterscheiden. Dazu lassen sich diverse Veränderungen, sowie optisch als auch am Setting, durchführen. So kann ein fein abgestimmtes Tuning, wie in etwa weichere Reifen, zu einem besseren Fahrverhalten der Maschinen führen. Zu guter Letzt setzt ihr euch noch euren Namen auf den Fahrerrücken drauf und euer Bock ist fast für die Piste bereit. Alternativ lässt es sich natürlich auch mit Größen der Motorradsportszene a la Valentino Rossi, Nicki Hayden oder Loris Caipirodsi an den Start gehen. Als nächstes steht euch eine bestimmte Anzahl an Punkten zur Verfügung, die auf wichtige Eigenschaften, wie z.B. Kurvenlage, Bremsen, Beschleunigung oder Höchstgeschwindigkeit verteilt werden können.

Weitere dieser Punkte lassen sich durch gewonnene Rennen mit viel Fleiß und Schweiß mühsam erspielen. Denn ab dem Schwierigkeitsgrad 'Champion' wird das Ganze äußerst knackig. Fahrfehler oder Verbremser werden mit Stürzen oder Abstechern im Kiesbett bestraft. Apropos Kiesbett. Wer versucht abzukürzen oder aus Versehen von der Strecke abkommt, der wird durch zusätzliche Strafsekunden, die zur Rundenzeit dazu addiert werden, kostbare Zeit einbüßen müssen. Wem der Moto GP-Modus zu simulationslastig oder zu eintönig ist, der hat die Möglichkeit sich im wesentlich acardelastigeren 'Extreme'-Modus auszuleben. Hier rast ihr ebenfalls über 17 Kurse, die aber bis auf ihren Bezug mit dem jeweiligen Land nichts gemeinsam haben. Rempeln, die Banden touchieren oder kurze Abstecher im Straßenrand werden hier bei Weitem nicht so eng gesehen, wie beim GP-Modus. Dazu steuert sich euer Bike einen Tick leichter und bremst auch deutlich schneller ab.

Dazu ist der Extreme- Modus in drei Geschwindigkeitsklassen eingeteilt. So gibt es eine 600er, 1000er und 1200er Klasse. In jeder Klasse gibt es unterschiedliche Motorräder, die sich neben Aussehen auch in technischer Sicht unterscheiden. Für Rennen, in denen ihr als Sieger hervorgegangen seid, gibt es neben den bereits erwähnten 'Skill-Punkten' eine stattliche Geldprämie. Diese könnt ihr wiederum für neue Bikes sparen oder in eines, das bereits in eurem Besitz ist, investieren. Bessere Motoren, Bremsenupgrade oder Gewichtsreduktion- alles kein Problem. Vom Detailgrad und Abwechslungsreichtum der Strecken schlagen sich die Extreme Varianten deutlich besser als im Vergleich zu den authentischen Kursen. Statt über meist detailarme Rennstrecken zu brettern, macht ihr hier das schöne Prag unsicher, nutzt die langen Geraden der deutschen Autobahn aus oder genießt die Sonnenstrahlen an den Promenaden von Spanien. Für Abwechslung ist also reichlich vorgesorgt worden!

Als einzig wirkliche Erneuerung neben den aktuellen Renndaten, ist der 'Herausforderungs-Modus' zu nennen. Diese mehr oder weniger kurzen Aufgaben ähneln jenen aus Project Gotham Racing. Hier gilt es zu jeder Strecke entweder in einem Levelabschnitt eine vorgegebene Geschwindigkeit zu erreichen oder eine knifflige Passage unter einem oft knapp bemessenen Zeitlimit zu meistern. Bei manchen Strecken müsst ihr euch aber auch einem der Profirennfahrer stellen und mit maximal einer Sekunde Rückstand die Ziellinie erreichen. Ansonsten gilt die Herausforderung als nicht bestanden. Besteht ihr, könnt ihr neue Skill-Punkte kassieren, um euren Hobel aufzubessern.

Etwas, was die Moto GP Serie aber schon immer auszeichnete, zeigt sich auch im neusten Teil wieder von der Besten Seite, nämlich die Steuerung. Es mag zwar anfangs etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen, mit der A-Taste zu beschleunigen, statt mit dem R-Trigger, dafür erweißt sich diese Variante schon nach kurzer Zeit als absolut genial. Schräglage wechseln, schnelle Drifts und riskante Überholmanöver lassen sich dank der präzisen Steuerung meisterlich durchführen. Ein Lob geht auch weiterhin an den klasse Mehrspielermodus, den ihr entweder wahlweise über Systemlink oder Xbox Live mit bis zu 16 Kontrahenten spielen könnt. An einer Konsole können bis zu drei weitere Freunde Platz nehmen, die auch online als Gast mit um die Wette fahren können. Die Spielmodi, wie Meisterschaft, Zeitfahren, Stuntman oder einem ganzen Grand Prix, halten euch für längere Zeit bei der Stange und lassen die Disc so schnell nicht mehr euer Laufwerk verlassen.

Die Grafik ist den Entwicklern richtig gut gelungen und wartet mit hochauflösenden Texturen, sowie prächtigen Boliden auf. Die Grafikmuskeln lässt der Titel, wie bereits am Anfang des Textes zu entnehmen, erst im Acarde-Modus spielen. Hier entfaltet sich die wahre Pracht des Spiels und zeigt schöne Streckenranddetails, sowie sehr ansehnliche Lichteffekte. Wenn ihr zum Beispiel bei bewölktem Wetter fahrt, kann es vorkommen, dass sich im Verlauf des Rennens sich die Wolken lichten und vereinzelt Sonnenstrahlen durchkommen. Das sieht nicht nur nett aus, sondern erschwert euch durch die wechselnden Lichtverhältnisse deutlich die Sicht auf die Fahrbahn. Das Spiel läuft dabei erstaunlicherweise fast immer mit 60 Frames, egal wie viele Fahrer sich gleichzeitig auf dem Schirm befinden, leider aber nur fast. Denn Climax hat es wieder nicht geschafft die typischen Moto GP Ruckler zu beseitigen. So kann es willkürlich passieren, dass die Framrate einbricht. Mittlerweile ist ein winziges Update veröffentlicht worden, das dieses Problem weitgehend behebt. Warum nicht gleich so?

Die Musik grenzt dieses mal fast schon an unhörbar. Wer nicht auf derartige Musik steht, bei dem wird der Musik-Regler schnell nach links wandern. Hier wären ein paar lizenzierte Musikstücke weitaus besser gewesen. Die Motorengeräusche entschädigen für die eher dürftige Musik bis ins Letzte. Wroooom!

Christopher meint:

Christopher

Moto GP 06 ist zweifelsohne ein würdiger Nachfolger geworden. Zwar gibt es kaum nennenswertes Neuerungen, aber die gute Grafik und der Live Modus machen für Fans ein Herumkommen um den Titel unmöglich. Wer erst Moto Gp 3 gekauft hat und auf die aktuellen Saisondaten, sowie Grafik pfeift, kann getrost das Geld sparen. Für den nächsten Teil muss Climax aber unbedingt den zweiten Gang einlegen und endlich die penetranten Framrateprobleme in den Griff bekommen. Für einen richtigen Soundtrack wäre ich auch dankbar ,,,). Am besten lässt sich Moto GP mit „Edel Bolide mit Kratzer am Lack“ umschreiben.

Positiv

  • Gewohnt gute Steuerung
  • Aktuelle Saisondaten

Negativ

  • Mehr Update als neues Spiel
  • Hohe Einspielzeit für Neulinge
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Follow us
Moto GP 06 Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 8
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz 50 / 60 Hz
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 29.06.2006
Vermarkter THQ
Wertung 8.5
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen