SFG Beach Volleyball im Test

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Wir schreiben das Jahr 2011 und der Sommer ist da. Karawanen von Kombis schlängeln sich auf den Autobahnen gen Süden und schon bald werden die Urlauberhorden die Strände des Planeten bevölkern. Lohnt es sich wirklich, bei diesem jährlichen Ritual mitzumachen? Gibt es keine Möglichkeit, die warmen Monate stressfrei zu verbringen? Aber natürlich! Wer eine Konsole besitzt, kann jederzeit die virtuelle Sonne genießen. Es gibt eine Menge Games mit Urlaubsatmosphäre. Einer dieser Titel ist SFG Beach Volleyball, das kurzweilige Duelle am Strand verspricht. Ob es sich lohnt, zumindest ein paar Urlaubstage vor dem Fernseher statt unter freiem Himmel zu verbringen, erfahrt ihr im neXGam-Check.

Obwohl es diesmal um eine völlig andere Sportart geht, ist dem Spiel die Verwandtschaft zu dem etwas älteren SFG Soccer deutlich anzumerken. Auch die zweite Veröffentlichung von Stir Fry Games bietet eine leicht verständliche Steuerung und einen extrem umfangreichen Karrieremodus samt Rollenspielelementen. Erneut sind starke Computergegner mit von der Partie und sorgen besonders auf den höheren Schwierigkeitsgraden dafür, dass jeder Punkt hart erkämpft werden muss. Trotzdem kommt nicht so viel Spaß auf wie im Fußball-Vorgänger. Obwohl Solo-Programmierer Andy Kwiatkowski offensichtlich weiß, wie man aus komplexen Sportarten mit Hilfe von Arcade-Gameplay nette Spiele macht, ist er beim Beach Volleyball an ein paar natürliche Grenzen gestoßen. Das Feld ist groß, der Sand macht die Akteure langsam und viel zu oft hat man keine Chance eine gut geplante Attacke abzuwehren. In der realen Welt gibt es genug Indikatoren, die es ermöglichen, eine Aktion am Netz vorauszuahnen. Ein schneller Schritt, eine Bewegung der Arme oder einfach nur der Gesichtsausdruck reichen oft aus, um zu wissen, ob der Gegner schmettern wird oder nicht. Leider sind Videospiele aber noch nicht so realitätsnah, dass solche Feinheiten berücksichtigt werden können. Und so passiert es häufig, dass der virtuelle Stellvertreter, trotz guter Steuerung, zusehen muss, wie der Ball in weiter Ferne auf den Sand knallt.

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SFG Beach Volleyball ist kein schlechtes Game. Hat man sich damit abgefunden, dass manchmal das Glück eine entscheidende Rolle spielt, ist es durchaus möglich viele unterhaltsame Stunden auf dem Court zu verbringen. Besonders mit den Multiplayer-Modi lassen sich problemlos ganze Nachmittage verschwenden. Auch wenn das computergesteuerte Teammitglied seine Sache gut macht, nimmt es keine Befehle entgegen, was ein erheblicher Nachteil ist. Einen befreundeten Zocker vor den Bildschirm zu zerren lohnt sich also in doppelter Hinsicht. Eine gemeinsam entwickelte Taktik macht den Karrieremodul sowohl leichter als auch spaßiger. Das ist auch bitter nötig, denn es ist ein langer Weg von Platz 250 der Weltrangliste zum Volleyball-Olymp. Um jedes Turnier zu gewinnen und alle Fähigkeiten der Sportler bis zum Maximum auszubauen, ist viel Durchhaltevermögen gefragt. Wer selten allein auf dem heimischen Sofa sitzt, wird die 400 MS-Points also deutlich leichter verschmerzen als pure Solisten.

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Im Gegensatz zu SFG Soccer unterstützt die Volleyball-Simulation Xbox-Live-Matches. Schade nur, dass kaum jemand online ist. Fans des Games sollten dringend Werbung machen, denn wenn es gelingt, weitere Besitzer der Microsoft-Konsole zum Download zu bewegen, können Turniere mit bis zu 16 Teams erstellt werden. Nach einer solchen Mammut-Veranstaltung den Platz als Sieger zu verlassen, wirkt sich noch positiver auf die Stimmung aus, als über die härtesten Computergegner zu triumphieren.

An der Grafik lässt sich erkennen, dass der Entwickler (ja, es war wirklich nur einer) bei seiner zweiten Indie-Veröffentlichung viel dazu gelernt hat. Die simplen Sportler aus SFG Soccer sind Vergangenheit. Nun bevölkern Xbox Avatare den Bildschirm und obwohl auch diese künstlichen Wesen nicht vor Details strotzen, machen sie einen gewohnt guten Eindruck. Die Animationen sind nicht vielfältig aber flüssig, was für ein Spiel dieser Art völlig ausreichend ist. Auch das Publikum besteht aus den editierbaren Konsolen-Maskottchen und sorgt dank einiger Bewegungsphasen für Stimmung. Drei Perspektiven, von denen jede eine gute Übersicht gewährt, stehen zur Wahl. Wenn geschmettert wird, zoomt die Kamera nah an das Geschehen und eine Zeitlupe wird aktiviert. Außer ein paar Luftströmen, die der Ball hinter sich herzieht, gibt es kaum technische Spielereien zu sehen. Natürlich hätten ein paar Effekte, wie aufwirbelnder Sand oder Geschwindigkeitslinien die Atmosphäre noch verbessert, aber auch ohne solche Maßnahmen ist SFG Beach Volleyball ein überdurchschnittlich schickes Indie-Game geworden.

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Bei Sportspielen ist Musik oft nebensächlich. Auch in SFG Beach Volleyball gibt es lediglich zwischen den Matches ein paar simple Synthesizer-Melodien zu hören. Während des eigentlichen Spiels erklingen nur Begeisterungsbekundungen des Publikums und Ballgeräusche aus den Lautsprechern. Das ist weder besonders schlecht, noch wirklich beeindruckend.

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Tim meint:

Tim

Der zweite Release aus dem Hause Stir Fry Games ist dem direkten Vorgänger SFG Soccer in fast allen Bereichen überlegen. Die Grafik ist deutlich besser, die Computergegner sind noch intelligenter und dank Xbox Live Support gehen alle Multiplayer-Träume in Erfüllung. Dumm nur, dass am Strand trotzdem nicht so viel Spaß aufkommt wie auf dem Rasen. Es ist natürlich nicht ganz fair zwei so verschiedene Sportarten miteinander zu vergleichen. Die unfairen Situationen, die bei SFG Beach Volleyball immer wieder vorkommen, sind aber deutlich frustrierender als die gelegentlichen Glückstreffer beim Fußball. Wer mit diesem Manko leben kann, bekommt ein extrem umfangreiches Indie-Game zum günstigen Preis. Besonders wenn nicht alleine gezockt wird, ist gute Stimmung garantiert. Ob mit- oder gegeneinander, die Modi bieten solide Unterhaltung für mehr als einen geselligen Konsolenabend.

Positiv

  • RPG-Elemente
  • Online-Turniere
  • Gelungene Steuerung

Negativ

  • Teilweise unfair
  • Für Einzelspieler manchmal frustrierend
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SFG Beach Volleyball Daten
Genre Sport
Spieleranzahl 1-4
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 07.06.2010
Vermarkter -
Wertung 7.2
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