Wave Race: Blue Storm im Test

GameCube

Als Wave Race 64 vor fünf Jahren für das noch junge Nintendo 64 veröffentlicht wurde, setzte es mit seiner brillanten Darstellung des Wassers und der realistischen Physik der Jetskis neue Maßstäbe. Zwar war die europäische PAL-Fassung ein gutes Stück langsamer als das US-Pendant, trotzdem wurde der Titel auch hierzulande ein Hit.

Wave_Race_Blue_Storm_11Am 03. Mai erschien mit Wave Race: Blue Storm der legitime Nachfolger als Launch-Titel für den GameCube - und diesmal hat Nintendo seine PAL- Hausaufgaben gemacht. Das Grafiktempo entspricht dem NTSC-Original, von dicken Bildschirmbalken bleibt man glücklicherweise verschont.  Bei den Spielmodi hielten sich die Entwickler vornehm mit Innovationen zurück: Für ein Next-Generation- Spiel gibt sich das Game eher konservativ. Ganz klassisch stehen Meisterschafts-Modus, Zeitrennen, ein Tutorial, Mehrspieler-Modus (mit bis zu vier Spielern im Splitscreen, aber ohne CPU-Gegner), Stunt-Modus und Free Run zur Auswahl.

Bevor man sich in die Meisterschaft stürzt, sollte man stressfrei ein paar Proberunden drehen und sich zunächst an dem extrarealistischen Wasser ergötzen. Denn Wave Race: Blue Storm ist in punkto Wasserdarstellung erneut eine Klasse für sich! Mal gibt es sanft kräuselnde, dann wieder aufschäumende Wellen, die auch locker ein paar Meter nach oben spritzen - Applaus für die Programmierer! Aufgewühltes Wasser hat auch einen spielerischen Effekt: Ab und an klatscht das kristallklare Nass gegen deinen Bildschirm - und dir bleibt für kurze Zeit die Sicht versperrt. Hast du dich am leckeren H2O sattgesehen und die eingängige Steuerung halbwegs intus, startet man die Meisterschaft. In drei Schwierigkeitsstufen tritt man in einem achtköpfigen Fahrerfeld an und wählt daraus zuvor seinen Favoriten aus.

Neben den aus dem Vorgänger bekannten Veteranen wie Ayumi Stewart, David Mariner oder Ryota Hayami sind auf dem GameCube die Ex- Snowboarder Ricky Winterborn und Rob Haywood sowie die Newcomer Nigel Carver und Serena del Mar hinzugekommen. Die Akteure haben alle ihre Stärken und Schwächen hinsichtlich Handling, Kraft, Beschleunigung oder Höchstgeschwindigkeit, weshalb die Wahl an das eigene Können angepasst werden sollte. Nach einem kurzen Testrennen geht es nach und nach einen Schwierigkeitsgrad nach oben - vorausgesetzt, dass man die für das nächste Rennen erforderliche Platzierungsvorgabe erreicht. Die Rennserien sind auf sieben Kurse verteilt, zusätzlich kannst du noch einen Bonus-Parcours frei spielen.

Wave_Race_Blue_Storm_27Zwar sind die Strecken allesamt thematisch verschieden - vom malerischen Aspen Lake über die nächtliche Stadtraserei bis hin zum Eiskurs -, doch mit fortwährender Spielzeit hat man die Pisten verinnerlicht. Neben den sieben, meist aggressiv agierenden CPU-Piloten, stellen die zu durchfahrenden Bojen die größte Herausforderung dar.

Man darf exakt vier Markierungen verpassen, bei der fünften ist das Rennen gelaufen. Die Bojen-Pflicht ist zwar einerseits motivierend, hin und wieder aber ervig: vor allem, wenn einen eine unberechenbare Welle kurz vor der Markierung neben die Boje bugsiert. Doch die exakte Steuerung und die glaubwürdige Jetski-Physik, die erfreulicherweise durch einen sanften Rumble-Effekt auch spürbar ist, lassen dich selbst kritische Passagen meistern. Und von denen gibt es mehr als genug: Man rast durch beängstigend enge Kurven, unter Brücken hindurch oder springt über Schanzen. Gutes Fahren wird nicht nur nach dem Rennen mit Punkten auf das Meisterschaftskonto belohnt, sondern auch währenddessen: Hat man fünf Bojen sauber passiert, bekommt man einen Turbozünder, den man jederzeit auf Tastendruck aktivieren kann. Der Geschwindigkeitsschub ist zwar äußerst effektiv, jedoch mit Bedacht einzusetzen: Nur allzu schnell landet man neben der Strecke - und dann ist die Turbo-Anzeige wieder auf null. . .

Während das flotte Grafiktempo und der bereits gelobte Wassereffekt vollauf überzeugen, sieht es abseits des der Kurse dürftig aus: Wenige, fantasielos texturierte Objekte zieren den Streckenrand - hier haben die Entwickler einiges verspielt. Dafür entschädigt die Wettersimulation: Fünf unterschiedliche Witterungen wie Regen, Nebel oder Gewittersturm lassen das Geschehen lebendig wirken und haben großen Einfluss auf deine Sichtweite.  Je nach Wasseroberfläche und Wetterlage steuern sich die Jetskis anders. Auf einer sonnenüberfluteten, spiegelglatten Oberfläche fährt es sich logischerweise leichter als während eines tobenden Sturms und meterhohen Wellen.




Team neXGam meint:

Team neXGam

Wave Race: Blue Storm setzt den tollen N64-Vorgänger würdig auf dem GameCube fort: die superschnelle Optik, die traumhafte Steuerung, die realistische Fahrphysik und die besten Wassereffekte in der gesamten Konsolenwelt machen mächtig Laune. Schade nur, dass außerhalb der Wasser-Pracht kaum Objekte zu finden und acht Strecken - trotz verschiedener Verläufe - auf Dauer zu wenig sind. Trotzdem: Ein feucht-fröhlicher Rennspiel-Spaß und Pflichtkauf für alle frisch gebackenen Würfel-Besitzer!

Positiv

  • Brillante Wasser-Physik
  • Flottes Grafi-Tempo

Negativ

  • Abseits der Strecke eher fantasielos
Userwertung
7.8 4 Stimmen
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Forum
  • von Civilisation:

    In überarbeiteter Form in unserer DB: Der Test von Oliver. Wave Race: Blue Storm Als Wave Race 64 vor fünf Jahren für das noch junge Nintendo 64 veröffentlicht wurde, setzte es mit seiner brillanten Darstellung des Wassers und der realistischen Physik der Jetskis neue...

  • von wahrheit:

    Original von Riptor So, versuche gerade die Hard-Meisterschaft durchzuspielen: NO WAY! Ich scheitere am ersten Rennen (Lost Temple Lagoon), unmöglich, bei dem Speed durchzukommen: - Die Abkürzung ist ein schlechter Witz, da kommt man einmal von 10 Versuchen durch - Die Wellen...

  • von Pankratz:

    Ich habs mir wegen der Diskussion hier auch vor einiger Zeit geholt. Ich bleibe eindeutig bei WR64. Die Optik ist nicht mein Ding, das Lenkgefühl ist nicht mein Ding und der Boost ist sowasvon nicht mein Ding ;). Aber deshalb brauche ich im Grunde auch keinen Nachfolger. Aber so schlecht wie ich...

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Wave Race: Blue Storm Daten
Genre Racing
Spieleranzahl 1 - 4
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion -
Verfügbarkeit 2002-05-03
Vermarkter Nintendo
Wertung 7.6
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