Wie im großen SNES-Vorbild wurde Donkey Kongs gesamter Bananenvorrat von dem bösen King K. Rool geklaut und unser haariger Freund macht sich mit Hilfe seines Kumpels Diddy auf, das entwendete Eigentum wieder zurückzufordern. Die beiden Affen schlagen sich auf ihrer Reise durch den Dschungel, alte Ruinen, hohe Gebirge und sogar durch eine Stadt. Immer der Bananenspur folgend, die ihre Widersacher hinterlassen haben. Donkey und Diddy hüpfen über Felsvorsprünge und Lianen, hangeln sich an Stangen entlang und geben ihren Gegnern ordentlich eins auf die Mütze. Dabei sind die vier, in Donkey Kong Land integrierten, Welten alle in jeweils zwei Themen unterteilt. In der ersten erwartet den Spieler zum Beispiel neben dem dicht bewachsenen Dschungel auch ein altes Piratenschiff, was erkundet werden will. Für genügend Abwechslung ist also gesorgt und Langeweile kommt wirklich zu keinem Zeitpunkt während des Spielens auf.
Rare hat es immer geschafft das Leveldesign der Donkey Kong Games so zu gestalten, dass Profis ohne auch nur einmal den Finger vom Steuerkreuz zu nehmen, einen Spielabschnitt durchzocken können. Der linke Daumen bleibt dabei immer auf dem Rechtspfeil des Steuerkreuzes, während der rechte nur zwischen dem A- und B-Button hin- und herhuscht. Leider hat man dadurch das Spiel aber auch in maximal 3-4 Stunden durch. Um so zu spielen braucht man schon eine gehörige Portion Übung und Anfänger werden froh sein, wenn sie die Levels überhaupt schaffen. Aber durch dieses geniale Gameplay fühlen sich selbst Profis zu keiner Zeit unterfordert.
Leider liegt da aber auch die einzige Schwäche des Spiels. Der Schwierigkeitsgrad ist gerade für Neulinge im Jump’n’Run Genre einfach zu hoch. So kann es mal schnell passieren, dass man das Modul aus lauter Frust tagelang nicht mehr anfasst, nur weil man ein bestimmtes Level nicht schafft und ständig den Game Over Bildschirm zu Gesicht bekommt. Mit etwas Übung und einem Hauch von Durchhaltevermögen ist dieses kleine Manko aber locker zu packen.
Etwas misslungen wirkt da das Speichersystem von Donkey Kong Land. So gilt es in jedem Level die vier Buchstaben K, O, N und G zu finden. Hat man diese erhalten so bekommt man nach Beenden des Levels die Möglichkeit sein Spiel auf einem der drei zur Verfügung stehenden Speicherplätze zu sichern. Da die einzelnen Buchstaben aber teilweise wirklich extrem gut versteckt sind, kommt es nicht selten vor, dass man einige Levels schafft ohne dabei eine Möglichkeit zu bekommen abzuspeichern. Gehen dem Spieler aber dann die Leben aus, ist der Frust besonders groß, wenn einen das Spiel gnadenlos zum Titelbildschirm zurückbefördert. Denn das bedeutet automatisch, dass man all die Level noch mal zocken muss, die man nach dem letzten Abspeichern bereits erfolgreich abgeschlossen hatte. Selbstverständlich kann die Grafik auf dem GameBoy nicht mit dem großen Vorbild des Super Nintendos konkurrieren. Dennoch haben die Entwickler es geschafft ihr Bestmöglichstes aus der, zum Release des Spiels, doch schon reichlich in die Jahre gekommenen Hardware herauszuholen. Liebevolle Animationen und ein perfektes Leveldesign zeichnen Donkey Kong Land aus und sorgen für eine saftige 9 von 10 Punkten Wertung.
Auch wenn das akustische Potential des GameBoys mit Midi-Ausgabe und einem Mono-Lautsprecher recht eingeschränkt ist, lässt sich trotzdem einiges aus der kleinen grauen Kiste herausholen. Affenstarke Effekte und passende Dschungelsounds rocken ordentlich und untermalen das sehr schnelle Gameplay von Donkey Kong Land perfekt. Wie bereits im Vorhinein erwähnt ist die Steuerung besonders für Profis geeignet und geht flüssig von der Hand. Aber auch Einsteiger werden sich schnell daran gewöhnt haben. Zumal sie trotz grandioser Spielbarkeit auf altgediente Tastenbelegung setzt. So lenkt der Spieler Donkey und Diddy mit dem Steuerkreuz durch die Welten, mit dem A-Button führen die Affen einen Sprung aus und mit B heben sie herumstehende Holzfässer auf und werfen sie auch wieder. Klappt hervorragend!
Für mich zählen die Donkey Kong Land Titel auf dem GameBoy zur Jump’N’Run Elite. Insbesondere Profis werden ihre wahre Freude an Donkey Kong Land haben. Leider haben die Jungs und Mädels von Rare das Speichersystem des Spiels ordentlich vermasselt, weshalb ich lediglich auf eine Spielspaßwertung von 8 von 10 Punkten komme. Hätte man das sinnvoller gelöst, wäre das Ergebnis sicherlich höher ausgefallen. Aber so ist es besonders für Einsteiger einfach zu unfair. Ansonsten ist Donkey Kong Land einfach klasse. Die Technik stimmt und dem Spieler wird ein komplett anderes Erlebnis geboten, als auf dem Super Nintendo Vorbild. Besitzer von Donkey Kong Country (unseren Test der SNES-Version findet ihr HIER) können also auch ruhig bei der GameBoy Version zuschlagen und brauchen keine Angst zu haben, alles schon einmal gesehen zu haben. Mein Tipp: Kaufen!!! – Donkey Kong Land gehört in jede gut sortierte GameBoy Sammlung.