Might & Magic - Clash of Heroes im Test

Nintendo DS
Der Nintendo DS ist ja nicht gerade ein Sorgenkind wenn es um das Thema Rollenspiele geht. Das macht es natürlich für jeden Neuanwärter schwer in diesem Genre zu bestehen. Vor allem wenn es von den zahlreichen, versierten Fans des Genres kritisch beäugt wird. Eine traditionsträchtige Lizenz wie Might & Magic macht die Sache da nicht unbedingt leichter, da der Name bereits Geschichte geschrieben hat, auch wenn die letzten Spiele nicht für großes Aufsehen mehr sorgten. Nun hat Ubisoft den entscheidenden Schritt gewagt und bringt Might & Magic auf Nintendos Handheld. Dürfen sich Fans des Rollenspielgenres auf eine echte Perle freuen oder verfliegt der Glanz besonders schnell?
Might-Magic-Clash-of-Heroes-2.jpg Die Geschichte beginnt mit der jungen Anwen, die als aufstrebende Jägerin ihres Elfenclans gilt. Sie lernt eifrig und ist sehr ambitioniert ihrem Volk gute Dienste zu erweisen. Eines Tages kommt jedoch das Unheil in Form von Dämonen in den Wald, die alles niederbrennen und weder Frau noch Kind verschonen. Von nun an hat die junge Elfe sich als Ziel gesetzt, sich an den Dämonen zu rächen und sie wieder in ihre Parallelwelt zu verbannen aus der sie einst kamen. Das Ziel der Unholde war ein heiliges Artefakt, das ihnen bisher verwehrte zwischen den Welten zu wechseln. Wenn sie dieses erlangen würden, wäre der Weg für sie frei um die Fantasywelt mit ihrer geballten Kraft zu unterjochen. Wie durch Zufall überleben Anwen und ihre neu gewonnen Freunde den Angriff, werden jedoch auf der Flucht durch ein Portal auf dem ganzen Kontinent verstreut. So erzählt jedes Kapitel die Geschichte der furchtlosen Nachwuchskämpfer, die am Ende nur zusammen das Böse besiegen können. Zugegeben ist die Geschichte nicht allzu neu, jedoch hat sie durchaus ihre Wendungen und weiß zu motivieren.

Die Geschichte garantiert also spannende Abenteuer in der Welt von Might & Magic – Clash of Heroes. Dabei ist die Präsentation gar nicht so klassisch wie man das von einem solchen Titel erwarten würde. Waren erste Teile der Serie aus der früheren Heimcomputerära noch Dungeon Crawler mit deutlich westlichem Stil, so präsentiert sich das DS Machwerk in einem Animelook, der aber durchaus zum Spiel passt. Auch die Erzählweise ist etwas jugendlicher gehalten und teilweise auch etwas düster, dennoch finden so auch jüngere Spieler einen leichteren Zugang zur Rollenspielthematik. Der Spieler beginnt die Reise auf einer farbenfrohen Weltkarte, auf der er sich über Wegpunkte fortbewegt. Die Steuerung erfolgt dabei mit dem Stylus über den Touchscreen ebenso wie klassisch mit dem Steuerkreuz. Letztere geht dabei meist sogar etwas besser von der Hand, als die mit dem Stylus. Auf dieser Oberwelt gilt es nun sich seinem großen Ziel zu nähern, dazu müssen aber erstmal kleinere Aufgaben erledigt werden. Diese enden zumeist im Kampf, der einen sehr großen Teil des Spiels ausmacht.
might-magic-clash-of-heroes-8.jpg Might-Magic-Clash-of-Heroes-3.jpg
Da die Zweikämpfe ein zentrales Element von Might & Magic – Clash of Heroes ist, wollen wir uns diesen genauer unter die Lupe nehmen. Die Kämpfe sind dabei sehr taktisch geprägt und können auch ihre Anleihen zu Puzzlegames nicht leugnen. Ziel ist es dabei erwartungsgemäß die Lebenspunkte des Konkurrenten auf Null zu reduzieren. Um dies erreichen zu können hat man Truppen in seinem Regiment, von denen man drei miteinander verbinden muss. Bildet man so eine vertikale Reihe, so greifen sie an und eine horizontale um aus ihnen einen Schutzwall zu bilden. Zusätzlich gibt es noch einige Raffinessen des Kampfes, die ihn so interessant machen. So haben alle Truppen eine gewisse Wartezeit, bis sie sich ins Getümmel stürzen. Schickt man dabei Truppen gleicher Farbe oder des gleichen Typs zur richtigen Zeit in den Kampf, so stacheln sie sich gegenseitig an, was am Ende in einem Kraftbonus resultiert, der sehr hilfreich sein kann. Auch gibt es Elite- und Mastereinheiten die meist sehr mächtig, aber schwieriger zu zähmen sind, da sie meist mehrere Einheiten zur Aktivierung benötigen oder die Wartezeit bis zum Angriff länger sind. Durch ihre speziellen Kräfte und der hohen Stärke lohnt sich aber deren Einsatz durchaus, da der Gegner alle Kräfte mobilisieren muss um Schadenspunkte abzuwenden.

Schaden wird dem Kontrahenten nur hinzugefügt sofern die angreifende Einheit auch in der jeweiligen Spalte durch die Gegnerreihen bis ans Ende des Schlachtfelds gelangt um so dem Urheber einen Hieb zu verpassen. So können sich manche Kämpfe durchaus eine zeitlang hinziehen, denn die KI reagiert gekonnt und teilweise auch durchaus aggressiv auf die Aktionen des  Spielers, so dass die Auseinandersetzungen stets spannend bleiben. Während des Spielverlaufs trifft  man auch auf verschiedene Bossgegner, die eine zusätzliche Herausforderung darstellen und auch ihre eigene Taktik benötigen. Für diese Kämpfe sollte man auch durchaus gerüstet sein, so kann man sich auch in zahlreichen Nebenquests messen und zusätzliche Erfahrung sammeln um seine eigenen Fähigkeiten und der seiner Truppen zu stärken. Außerdem erhält man auch das nötige Kleingeld um so verlorene Eliteeinheiten zu ersetzen.
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Um den Spielverlauf dennoch variantenreich zu gestalten, wurden auch verschiedene Rätsel integriert bei denen Hebel betätigt und Kombinationen herausgefunden werden müssen. Auch trifft man hin und wieder auf verschiedene Gesellen, die einen vor Prüfungen stellen. Hier müssen innerhalb von drei Zügen sämtliche gegnerische Einheiten eliminiert werden, wenn das dem Spieler gelingt erwartet ihn eine entsprechende Belohnung. Dies könnte beispielsweise ein Ausrüstungsgegenstand sein, der in Kämpfen einen entsprechenden Bonus bietet um den tapferen Recken wiederzubeleben oder einem Einheitentyp kräftiger werden zu lassen. Solch Ausrüstung oder Geld gewinnt man auch durch das Erledigen von Steckbriefen, die von vermummten Gestalten angeboten werden. Auch an einen Mehrspielermodus wurde gedacht. So können wahlweise mit einer oder auch zwei Spielkarten Kämpfe gegen einen Freund ausgefochten werden. Jedoch müssen vorher im Storymodus die jeweiligen Charaktere auch freigespielt werden um deren Armeen nutzen zu können. Um diese Kämpfe zu üben steht im Hauptmenü auch ein Einzelgefechtsmodus zur Verfügung um allerlei Taktiken problemlos ausprobieren zu können.

Michael meint:

Michael

Wie ihr seht gibt es genügend in der Welt von Might & Magic – Clash of Heroes zu entdecken. Auch wenn der Spielablauf auf den ersten Blick einseitig zu schein vermag, so ist der in der Praxis sehr motivierend. Oft erwischt man sich selbst immer wieder mit der Aussage: „Ich will nur noch den einen Gegner fertig machen..“ So taucht man gern immer wieder in die farbenfrohe Welt ein, die durchaus auch ihre düsteren Seiten zu bieten hat. Die taktischen Kämpfe lassen dabei zahlreiche taktische Raffinessen zu und bleiben stets spannend, da die KI auch ordentlich dagegenhält. Der zusätzlich enthaltene Multiplayermodus erweitert dabei das Spielvergnügen und ist eine gelungene Addition, auch wenn die Ladezeiten im Single-Card-Modus recht lang sind. Kurzum wieder einmal ein spannendes Spiel für den Nintendo DS, das man haben muss!

Positiv

  • viele spannende Kämpfe
  • zahlreiche Nebenquests

Negativ

  • Spielablauf zu sehr auf Kämpfe fixiert
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  • von bluntman3000:

    Die "Definitive Edition" ist seit 20.07.2023 verfügbar und fährt ordentliche Review-Scores ein. Metacritic-Links Switch 80 PS4 80 PC 77 ...

  • von Nognir:

    Das Remaster kommt ja von DotEmu. Da hat scheinbar Ubisoft nix mit zu tun.

  • von 112erstahlbeton:

    Gähn. Naja, wahrscheinlich einfacher als nen neuen Teil zu programmieren.

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Might & Magic - Clash of Heroes Daten
Genre -
Spieleranzahl 1 - 2
Regionalcode Regionfree
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 14. Januar 2010
Vermarkter Ubisoft
Wertung 8.2
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neXGam YouTube Channel
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