Super Mario Sunshine im Test

GameCube
Mario is back! Der Klempner, der wohl wie kein zweiter Charakter die Spielebranche derart beeinflusst hat. Doch er kommt unnatürlich spät. War es bisher immer eine Tradition das gleichzeitig zum Release einer neuen Nintendo-Konsole auch ein passendes Mario-Spiel beiliegt, mussten sich diesmal die Lauf und Hüpf Freaks mit dem etwas enttäuschenden Luigis Mansion zufrieden geben. Und nicht zuwenig wurde im Vorfeld bereits über Super Mario Sunshine geurteilt, teils als neues Meisterwerk Miyamotos oder gar als schlechtestes Mario ever. Welche der beiden Gruppierungen recht hat, erfahrt ihr im nachfolgenden Test...
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Das Heldenleben könnte doch so schön sein - warum muß denn immer etwas dazwischenkommen? Die Frage könnte sich Mario stellen, denn kaum im vermeintlichen Urlaubsparadies angekommen (einer kleinen Inselgruppe mit Karibrik-Flair) wird er auch schon als Schmierfink beschimpft und eingesperrt. Angeblich ist er für die Graffitis an den Gebäuden und dem sonstigen Dreck auf der Insel verantwortlich. Und so wird Mario vor Gericht für schuldig befunden und dazu verknackt die Insel zu reinigen. Das ist garnicht so einfach, denn ein Feind - der auf den ersten Blick wie Marios Schatten aussieht - hat sich genau das Gegenteilige zur Aufgabe gesetzt. Welch ein Glück unser dicker Italiener gleich bei der Ankunft Bekanntschaft mit der kleinen Dreckweg 08/17 macht, die sogar offensichtlich über ein Eigenleben verfügt. Freundschaft ist schnell geschlossen und die Neuentdeckung umgeschnallt. Mit Hilfe dieser Wasserspritze könnt ihr einen Wasserstrahl abschiessen, ihn aber auch für kurze Zeit als Jetpack nutzen. Allerdings solltet ihr dabei immer nach einer Wasserstelle Ausschau halten, denn euer Tank leert sich doch recht schnell und häufiges Auftanken ist die Folge. Dennoch ein geniales Feature, ohne das ihr im weiteren Spielverlauf keine Chance hättet.

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Wo fange ich am besten an? Zum Gameplay wollt ihr etwas hören? Nun - man merkt Super Mario Sunshine ganz deutlich die Verwandtschaft zu Super Mario 64 an. Das heißt das sich alte Veteranen ganz schnell wieder ins Spiel einfinden werden, denn an der Art der Steuerung hat sich nicht viel verändert. Mit dem A-Button springt ihr, mit R könnt ihr eure Wasserspritze einsetzen und der B-Knopf ist Aktiontaste, also für sprechen, hochheben etc. zuständig. Mario lässt sich wie gehabt perfekt mit den Analogstick steuern, je stärker ihr den Stick in eine Richtung drückt desto schneller läuft er. Schon nach kurzer Zeit ist die Steuerung - sprichwörtlich - in Fleisch und Blut übergegangen, was ihr auch bitter nötig haben werdet. Denn ist es zu Beginn noch recht einfach, so klettert der Schwierigkeitsgrad langsam aber bestimmt immer weiter nach oben, bis irgendwann selbst Joypad-Akrobaten richtig ins schwitzen kommen werden.

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Am Spielprinzip hat es keine allzu schwerwiegenden Änderungen gegeben, ihr sammelt weiterhin fleißig Sterne (auch als Shine bekannt) von denen ganze 120 Stück im Spiel zu finden sind. Wie beim Vorgänger auf dem Nintendo64 müsst ihr euch ganz schön ins Zeug legen wenn ihr wirklich alle haben wollt. Der Ausgangsort eurer Abenteuer ist immer das Städtchen Delfino, von wo aus ihr die einzelnen Level erreicht. Allerdings gibt es allein in Delfino zu entdecken, das man sich ruhig einige Minuten Zeit mit der Erkundung nehmen sollte. Im Spiel könnt ihr eure Aktionen frei wählen, hier wird völlige Bewegungsfreiheit groß geschrieben - und dieses Feeling kommt auch wirklich gut rüber! Für mich atmosphärisch bisher das beste Spiel auf Nintendos Kniffelwürfel. Auch am Umfang von Mario Sunshine ist nicht zu mäkeln....wollt ihr das Spiel durchspielen dürft ihr wohl zwischen 40-50 Stunden einplanen - von der Suche nach allen Sternen ganz zu schweigen!

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Trotzdem hat man zu keiner Zeit das Gefühl, dass Super Mario Sunshine langweilig oder gar gestreckt wäre. Dazu bleibt euch auch garkeine Zeit, denn bei Nintendo verstand man sich darauf ein wirklich abwechslungsreiches Gameplay zu schaffen. Pesönlich hat mir der Kampf gegen einen Mech-Bowser im Pinna Park, recht zu Beginn des Spiel gefallen. Ihr fahrt in einer Achterbahn und beschiesst dabei besagten Mech mit Raketen, während dieser mit seinem feurigem Atem jagd auf euch macht und zielsuchende Raketen nach euch abfeuert. Das muss man einfach gesehen (besser noch - gespielt!) haben. Mario ist und bleibt einfach eine Klasse für sich, auch auf dem GameCube.

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Übrigens, alte Mario-Veteranen werden des öfteren ein kleines Deja-Vú im Spiel erleben....wenn beispielsweise plötzlich eine altbekannte Melodie aus einem älteren Mario Teil gespielt wird oder man auf den guten alten Yoshi trifft. Ja richtig gelesen, wo Mario ist, kann sein beliebtes Reittier natürlich nicht weit sein - so auch hier. Einziger Nachteil ist, dass Yoshi regelmäßig gefüttert werden möchte und dabei auch noch ziemlich wählerisch ist. Wenn ihr ihn also nicht mit dem gewünschten Obst füttert ist der gute schnell wieder weg......glücklicherweise könnt ihr ihn immer wieder aus seinem Ei schlüpfen lassen.

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Kommen wir langsam mal zur technischen Seite, wo Mario Sunshine ja noch vor dem Japan Release schon heftigste Kritik einstecken musste. Nun, zwar mag das Spiel in grafischer Hinsicht nicht der wohl zuerst erwartete Killer wie seinerzeit Super Mario64 sein, kann sich aber trotzdem als ein Cube-Spiel der ersten Generation sehen lassen. Vorallem die Effekte (z. B. Wellengang oder die Sonnenstrahlen) sind äußerst gut gelungen, wohingegen die Texturen (besonders auffällig bei den Gebäuden) wirklich nicht mehr up-to-date sind. Das ist allerdings bei keinerlei Pop-ups im Hintergrund oder Slowdowns zu verzeihen. Übrigens bietet Super Mario Sunshine vollen 60 Hz Support, womit ihr das Game in der Original Geschwindigkeit spielen könnt. Auch ein Feature, das leider noch nicht jedes Cube Spiel bietet. Der Sound ist über jeden Zweifel erhaben und einfach typisch Mario. Er passt wie die Faust aufs Auge. Zumal wie oben schon erwähnt viele alte Melodien ihren Weg auf die Mini-DVD gefunden haben.

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Das einzigste was meinen Spielspass manchmal einwenig trübte war die Kameraführung. Zwar könnt ihr mithilfe des C-Sticks die Kamera stufenlos nach belieben drehen, aber in hektischen Situationen habt ihr garkeine Zeit dazu und per L könnt ihr den Blick nur direkt hinter Mario justieren. Steht euer dicker Italiener nun vor einer Wand kann es passieren das ihr garnichts mehr seht - was die Freude beim Spieler in Grenzen hält. Aber auch das schafft es nicht den äußerst positiven Eindruck von Super Mario Sunshine zu trüben. Denn das Gameplay stimmt einfach und motiviert von der ersten Sekunde bis zur letzten Sekunde. Ein so ausgefeiltes und geniales Gameplay habe ich schon lange nicht mehr erlebt. Zwar schafft es der recht hohe Schwierigkeitsgrad den Gamer schonmal zum fluchen zu bringen, trotzdem will man das Joypad nicht aus der Hand legen und einfach immer weiterzocken.

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Sebastian meint:

Sebastian

Super Mario Sunshine ist für mich bisher DER GameCube Titel und Kaufgrund No. 1 - schon seit langem hat mich kein Game mehr so gefesselt, ja geradezu in den Bann gezogen. Wer Super Mario64 liebte, kauft es sich sowieso - doch selbst wem Mario64 nicht gefiel, sollte zumindest mal einen Blick riskieren. Er wird es nicht bereuen... 

Dominic meint:

Dominic

Ich habe alle Mario-Spiele (abgesehen von Super Mario Bros.2), die jemals auf einer Nintendokonsole erschienen sind, mit größter Freude gespielt, aber bei Super Mario Sunshine fehlt mir noch das letzte kleine bisschen etwas, damit ich genauso wie Sebastian ins schwärmen kommen würde. Ich denke ein Großteil dieser liegt an der Kamera, die, wie bei vielen anderen 3D-Jump’n Runs, einfach nicht das tut was ich gerne möchte. Technisch kann ich die Kritik vieler Kollegen gar nicht verstehen, denn selbst nach vielen Jahren ist Super Mario Sunshine ein buntes Vergnügen mit einer atemberaubenden Strandatmosphäre. Versteht mich also nicht falsch: Super Mario Sunshine ist ein wirklich gutes Spiel, das aber für mich persönlich, im Vergleich zu seinen vielen Brüdern, das Kind mit den meisten Pickeln ist.

Positiv

  • Tolle Strandatmosphäre
  • Leveldesign auf hohem Niveau
  • Neue Spielmechanik dank Dreckweg 08/17

Negativ

  • Kameraprobleme
Userwertung
7.97778 9 Stimmen
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Forum
  • von Undead:

    Jedes Mario Game verdient es zumindest einmal durchgespielt zu werden. Wenn es aber zu 100% kommt, war Sunshine, von allen Mario Games die ich bisher gespielt habe, derjenige der am nervigsten war. Damit meine ich nicht den Schwierigkeitsgrad (ich erwähne gerne, dass ich Mario 3D World zu 100%...

  • von Goldeneye:

    Ich finde selbst heute die Super Mario 64-Kamera ziemlich ordentlich. Bei Super Mario Sunshine kam ich da weniger zurecht. Im Gesamten fand ich es leichter in Mario 64 die 120 Sterne (bzw. 150 auf dem NDS) zu sammeln als Super Mario Sunshine überhaupt zu beenden. Die Idee dahinter finde ich aber...

  • von Flat Eric:

    Für das, dass Mario 64 so alt ist, spielt es sich gut. Kamera bockt, ja, aber man kommt zurecht. Da gab es doch auch Jahre später diverse Gerne-Vertreter, die diesen Punkt immer noch in den Sand gesetzt haben.

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Super Mario Sunshine Daten
Genre Action-Adventure
Spieleranzahl 1
Regionalcode PAL
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 04. Oktober 2002
Vermarkter Nintendo
Wertung 8.9
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