SOCOM U.S. Navy Seals: Fireteam Bravo 3 im Test

PSP

Team-orientierte Taktik-Shooter soweit das Auge reicht. Erst kürzlich erschienen Battlefield: Bad Company 2, sowie Sony’s exklusiver Shooter M.A.G.. Wer damals mit der PlayStation 2 ähnlich packende Multiplayer-Schlachten erleben wollte, kam an der SOCOM-Reihe nicht vorbei. Diese war so beliebt, dass die PSP kurzerhand eine eigene Spezialeinheit spendiert bekam: Das Fireteam Bravo. Diesmal mit einem neuen Entwickler, nämlich Slant Six Games, begibt sich das mobile SOCOM auf die mittlerweile dritte Mission. Ob die Franchise mittlerweile ausgelutscht oder immer noch zu Höchstformen auf läuft, erfahrt Ihr in unserem Review!

Sequence_7_HD_lite.jpg

Eine Einsatzbesprechung könnte man in SOCOM stark verkürzen, geht es doch im jeden Spiel um dasselbe: Eine terroristische Organisation bedroht die Erde mit Massenvernichtungswaffen. Dieses mal Ex-KGB Agent Vasyli Gozorov aus der fiktiven russischen Region Koratvien. Der Spieler übernimmt die Rolle von Wraith, den Anführer der SEALs, die dazu beauftragt werden, möglichst unerkannt und ohne Funkkontakt zur Basis die anstehende Bedrohung auszumerzen. Die SOCOM-Reihe war noch nie bekannt für intelligente Storys, auch mit Fireteam Bravo 3 wird das wieder bewiesen. Was allerdings überzeugen kann ist die Inszenierung. Mit ansehlichen Videos, stimmungsvoller Orchestermusik und einer guten Sprachausgabe motiviert SOCOM zum weiter zocken. Auch wenn einem die Geschichte dahinter völlig egal ist.

PR_screen_A_(09_11_04)_1_.jpg

Abermals in 3rd Person Sicht bewaffnet sich unserer vierköpfiger Squad mit bis zu zwei Waffen und kämpft sich laut oder leise durch feindliches Gebiet. Die Missionen sind meist sehr linear und schicken den Spieler durch enge Gassen, die wenig Freiraum bieten. Daher wird die Action groß geschrieben. Hinter jede Ecke warten neue, leider auch sehr dümmliche Feinde darauf unter Beschuss genommen zu werden. Diese stehen meist, sogar im Kampf, völlig frei ohne Deckung in der Gegend herum und betteln quasi darum niedergeschossen zu werden. Eine Hilfe dabei ist, dank des fehlenden zweiten Sticks der PSP, eine Lock-On Funktion. Diese markiert den nächsten Gegner, so dass fortan nur noch geschossen und Deckung gesucht werden muss. Das mag auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad noch langweilig klingen, doch gegen Ende des Spiels ist taktisches vorgehen Pflicht, um nicht ins Gras zu beißen. Natürlich kann auch selber gezielt werden, doch bis man das eingestellt, gezielt und dann tatsächlich geschossen hat, vergeht in solch hitzigen Gefechten viel zu viel Zeit. Die Steuerung kann gelegentlich der größte Feind des Spielers sein. Wer die alten mobilen SOCOM-Ableger gespielt hat, wird sich schnell zu recht finden. Alle anderen brauchen sicher zwei Missionen, um diese zu verinnerlichen.

Taktische Manöver sind nur mit dem Squad möglich, deren KI zum Glück deutlich besser ist, als die der Gegner. Mittels Kreis-Taste werden die Gefolgsleute an einen bestimmten Punkt geschickt oder an eine Tür gestellt, um sie mit Blendgranaten bewaffnet den Raum stürzen zu lassen. Dank der kleinen und engen Umgebung ist leider viel mehr Taktik nicht drin. Nur selten lässt sich das volle Potential ausüben, beispielsweise wenn das Team die Gegner ablenkt, während der Spieler im Hintergrund in Ruhe mit dem Scharfschützengewehr angreift. Solche Momente werden dann aber auch richtig genossen und machen Spaß. Mehr davon hätte dem Spiel sicher nicht geschadet, davon abgesehen, dass dies bei den Vorgängern deutlich mehr zur Geltung kam. Das unterstreicht allerdings nur das lineare Gameplay von Fireteam Bravo 3, denn meist ballert man sich nur stupide vom Start zum Ziel. Nebenbei lassen sich kleinere Bonusaufgaben erfüllen, mit denen man sich das Portemonnaie etwas füllen kann. Mit Geld lassen sich nämlich die Schießeisen verbessern, sowie mit Accessoires ausstatten. Von diesen gibt es auch reichlich freizuschalten. Über ein Dutzend Maschinengewehre, Pistolen, Scharfschützengewehre und andere dicke Wummen wie Raketenwerfer lassen sich vor jeder Mission kaufen und ausrüsten. Versehen werden diese mit verschiedenen Aufsätzen, wie Schalldämpfer oder Laserpointer. So lässt sich jedes Squad-Mitglied individuell anpassen, oder einfach mit der empfohlenen Ausrüstung bekleiden.
 

FTB3-MP-025.jpg

Bisher klingt SOCOM Fireteam Bravo 3 wie durchschnittliche Action-Kost, oder? Das Hauptargument des Spiels lässt sich in nur einem Wort ausdrücken: Coop! Die komplette Kampagne lässt sich von Anfang bis Ende Online oder per Ad-Hoc mit bis zu drei Kumpels durchspielen. Das verleiht dem Spiel eine ganz neute Note und macht auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad mit vielen Taktikgesprächen eine Menge Spaß. Noch heißer geht es in den Online-Schlachten mit bis zu 16 Spielern her. Auf acht Karten werden verschiedene Modi ausgetragen, wie das obligatorische Team-Deathmatch, aber auch ein sehr spannender Eskortier-Modus. Hier muss eine Gruppe ihre Zielperson sicher von A nach B begleiten, während das andere Team sie daran hindern muss. Ein Headset ist hierbei Pflicht, um sich mit seinen Kameraden absprechen zu können. Für jede Aktion im Match gibt es Orden, sowie Geld, mit denen sich, ähnlich wie im Einzelspieler-Modus, die Waffen verbessern lassen. Der Multiplayer Modus, besonders der kooperative Modus, macht deutlich mehr Spaß als das Hauptspiel und ist definitiv der wahre Kaufgrund von SOCOM Fireteam Bravo 3. Höchste Zeit eure Freunde zu überreden sich eine PSP zuzulegen. Die können auch gleich damit begeistert werden, wie gut das Spiel technisch umgesetzt wurde. Für PSP Verhältnisse sieht SOCOM hervorragend aus. Viele kleine Details lassen das Spiel realistisch wirken, wie die verschiedenen Wettereffekte, schneebefallene Sträucher in verschneiten Dörfern oder der Regen im Laternenlicht am Hafen. Wo die Vorgänger noch kränkten, kann Fireteam Bravo 3 also richtig punkten. Zwischen den Missionen werden zudem schicke Rendersequenzen gezeigt, sowie während des Gefechts Zwischensequenzen in Ingame-Grafik. Überrascht war ich von der deutschen Synchronisation, die durchaus gelungen ist. Natürlich ist jeder einzelne Charakter im Spiel von massenhaft Klischees überzogen, doch bleiben sie dabei wenigstens in ihrer Rolle. Untermalt wird das Spielgeschehen dabei mit wuchtigen Orchesterklängen, sowie natürlich mit Bleigefüllter Luft. Mit God of War: Chains of Olympus, Resistance: Retribution und Crisis Core: Final Fantasy VII defintiv eins der hübschesten PSP-Titel.

Dirk meint:

Dirk

Mit gemischten Gefühlen schreibe ich gerade dieses Fazit. Enttäuscht bin ich von der mangelnden Taktikkomponente der Einzelspieler-Kampagne. "Einfach rein und drauf halten" macht zwei Missionen lang Spaß, dann tritt die Ernüchterung ein. Nach vier bis fünf Stunden ist das lineare Dauergeballere auch schon vorbei. Völlig umgehauen bin ich allerdings vom hervorragenden Multiplayer. Mit drei Freunden zusammen die Kampagne durch zu zocken macht viel Laune, auch die verschiedenen kompetiven Modi machen viel Spaß. Das dies sowohl Online als auch im Ad-Hoc Modus funktioniert ist ein willkommener Bonus. Multiplayer-Freunde werden mit dem neuen SOCOM viel Zeit verbringen. Technisch weiß das gute Stück Software allerdings auch zu begeistern. Die ansehliche Grafik kombiniert mit den bombastischen Orchesterklängen und der guten Sprachausgabe sorgen für die richtige Stimmung auf dem Schlachtfeld. Einzelspieler sollten lieber warten, bis SOCOM Fireteam Bravo 3 billiger geworden ist, da die Spielzeit keinen Vollpreis wert ist, während Online-Zocker ruhig zuschlagen können. Einen besseren Multiplayer gibt es zurzeit auf der PSP nicht.

Positiv

  • Schicke Präsentation
  • Hervorragender Multiplayer

Negativ

  • Kurze und lineare Einzelspieler-Kampagne
  • Terroristen blabla.. Massenvernichtungswaffen blabla..
Userwertung
0 0 Stimmen
Wertung abgeben:
senden
Forum
  • von ViviTribal:

    SOCOM U.S. Navy SEALs: Fireteam Bravo 3 Review Die SEALs rücken wieder aus! SOCOM Fireteam Bravo 3 bei uns im Test!...

Insgesamt 0 Beiträge, diskutiere mit
Follow us
SOCOM U.S. Navy Seals: Fireteam Bravo 3 Daten
Genre Action
Spieleranzahl 2-16
Regionalcode -
Auflösung / Hertz -
Onlinefunktion Ja
Verfügbarkeit 19. Februar 2010
Vermarkter -
Wertung 8.8
Anzeigen
neXGam YouTube Channel
Anzeigen